Rosa Luxemburg (Schiff) – Wikipedia
Die Rosa Luxemburg (russisch Роза Люксембург Rosa Ljuxemburg) war ein Hilfskreuzer (Вспомогательный крейсер, Wspomogatelny kreiser) bzw. Kanonenboot (канонерская лодка, kanonerskaja lodka) der Roten Arbeiter- und Bauernflotte und 1919/20 auf dem Kaspischen Meer eingesetzt.
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Baujahr: 1897
- Herstellungsland: Deutschland (Deutsches Reich)
- Typ: Tanker
- ursprünglicher Name: Aga Selim (Ага Селим)
- Außerdienststellung: 1926
Dienstzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vermutlich Anfang 1919 wurde der ehemalige türkische Tanker Aga Selim für die Astrachan-Kaspische Flottille der Roten Flotte in Dienst gestellt und zu Ehren der deutschen Kommunistin in Rosa Luxemburg umbenannt. Das Flaggschiff der Flottille, die ehemalige Finn, war vermutlich zeitgleich in Karl Liebknecht umbenannt worden.
Der Tanker wurde mit zwei 13-cm-Geschützen ausgerüstet und als Hilfskreuzer eingesetzt. Aufgrund des Kalibers der Geschütze war der Hilfskreuzer eines der am stärksten bewaffneten Kriegsfahrzeuge auf dem Kaspischen Meer. Er war im April/Mai 1919 an mehreren Gefechten gegen die britische Kaspiflottille unter Commander David Thomas Norris beteiligt.
Offenbar ging das Schiff weitgehend unbeschädigt aus dem Seegefecht von Fort Alexandrowsk am 21. Mai 1919 hervor, bei der ein großer Teil der Roten Flottille vernichtet wurde.
Die Rosa Luxemburg nahm am 18. Mai 1920 auch an dem Raid der Roten Flottille auf Enseli (heute Bandar Anzali)/Iran teil, bei dem die Überreste der ehemals britischen Kaspi-Flottille gekapert und nach Baku zurückgeführt wurden.
Von 1920 bis 1923 wurde die Rosa Luxemburg als Kanonenboot (канонерская лодка) klassifiziert. Ab 1923 fand sie als geographisches Forschungsschiff Verwendung, und Weyers Taschenbuch der Kriegsflotten von 1926 führt sie noch als Vermessungsfahrzeug. 1926 erfolgte die Außerdienststellung. Eine Rekonstruktionszeichnung des Schiffs durch den Marinemaler Olaf Rahardt ist im Tagebuch von Patrick Thornhill abgedruckt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elmar B. Potter/Chester W. Nimitz (Hg.): Seemacht. Eine Seekriegsgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Deutsche Fassung herausgegeben im Auftrag des Arbeitskreises für Wehrforschung von Jürgen Rohwer, Herrsching 1982.
- B. Weyer (Hg.): Taschenbuch der Kriegsflotten, München 1926, S. 121.
- Deutsche Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte (Hg.): Patrick Thornhill: Von Scapa Flow zum Kaspischen Meer. Ein unzensiertes Tagebuch 1918-1919. Bearbeitet von Cord Eberspächer und Gerhard Wiechmann, Übersetzung durch Dirk Nottelmann, Bremen (Hauschild) 2011. ISBN 978-3-89757-498-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Kreuzer der Russischen Marine in der englischen Wikipedia
- Корабли на Каспии. Liste der Kriegsschiffe auf dem Kaspischen Meer (russ.)
- Alexander Shirokorad: Secrets of the Russian-British confrontation in the Caspic, 5. Februar 2016. Enthält ein Foto der Rosa Luxemburg; en.topwar.ru