Ruth Hesse – Wikipedia

Ruth Hesse (geboren am 18. September 1936 in Wuppertal; gestorben am 13. Juli 2024 in Hallstatt, Österreich[1]) war eine deutsche Opernsängerin der Stimmfächer Mezzosopran und Alt. Sie sang bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen sowie 23 Jahre lang an der Wiener Staatsoper. Im Jahr 1982 wurde sie zur österreichischen Kammersängerin ernannt.

Hesse studierte zuerst bei Peter Offermanns in Wuppertal, danach bei Hildegard Scharf in Hamburg und in Mailand. Sie debütierte 1958 am Stadttheater Lübeck als Orpheus in Glucks Orpheus und Eurydike. In Lübeck blieb sie bis 1960 engagiert, danach folgte eine Verpflichtung für zwei Spielzeiten am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. 1960 debütierte sie an der Hamburgischen Staatsoper und bei den Bayreuther Festspielen, in denen sie bis 1979 auftrat und wo ihr schrittweise vom Blumenmädchen, Knappen und Alt-Solo über Magdalene und Mary bis zur Ortrud immer größere Rollen übertragen wurden.

Von 1962 bis 1995 war die Sängerin an der Deutschen Oper Berlin engagiert, an der ihre „dunkel timbrierte, groß dimensionierte, zu intensiver Dramatik des Ausdrucks befähigte Stimme“[2] in einer Vielzahl von Rollen eingesetzt wurde – in Opern von Mozart, Wagner und Verdi, Smetana, Strauss und Henze.

In der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre debütierte sie in rascher Folge an zahlreichen bedeutenden Opernhäusern Europas:

Hesse gastierte auch am Grand Théâtre de Bordeaux, an der Opéra de Lyon, Opéra de Marseille und am Théâtre du Capitole in Toulouse, beim Festival d’Orange und am Grand Théâtre in Genf, am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel und an De Nederlandse Opera in Amsterdam, am Gran Teatre del Liceu von Barcelona, an der Königlichen Oper von Stockholm und am Moskauer Bolschoi-Theater. Sie trat auch in einigen Opernhäusern Italiens auf, darunter das Teatro dell’Opera in Rom, das Teatro Regio in Turin und das La Fenice in Venedig. Einladungen nach Nordamerika führten sie an die San Francisco Opera und die Lyric Opera von Chicago, an die National Opera in Washington und nach Mexiko-Stadt, in Südamerika war sie am Teatro Colón von Buenos Aires und an der Oper von Rio de Janeiro zu hören. Ein Gastspiel der Deutschen Oper Berlin brachte sie auch nach Japan.

In Wien erlangte die Sängerin rasch große Beliebtheit und sang dort 44-mal die Herodias und 24-mal die Amme von Richard Strauss, 23-mal die Ortrud, 19-mal die Brangäne, weiters Magdalena und Mary, Fricka und Waltraute von Richard Wagner sowie 17-mal die Eboli, weiters Amneris, Azucena, Maddalena und Preziosilla von Giuseppe Verdi. Sie war in Wien aber auch in so unterschiedlichen Rollen zu sehen und zu hören wie der Giulietta in Offenbachs Hoffmanns Erzählungen und der Küsterin in Janáčeks Jenůfa. Im Jahr 1982 wurde sie im Haus am Ring zur Kammersängerin ernannt, am 29. November 1988 verabschiedete sie sich als Herodias vom Wiener Publikum.

Im Konzertsaal feierte die Sängerin Erfolge sowohl in konzertanten Opernaufführungen, beispielsweise 1975 als Herodias in der New Yorker Carnegie Hall, als auch in Oratorien und großen Chor-Orchesterwerken, wie Beethovens Neunter an der Mailänder Scala. Sie hat unter Leitung der Dirigenten Karl Böhm, Christoph von Dohnányi, Heinrich Hollreiser, Herbert von Karajan, Carlos Kleiber, Sir Georg Solti und Hans Swarowsky gesungen.[3]

Gegen Ende ihrer Bühnenlaufbahn war sie auch im pädagogischen Bereich tätig.

Ruth Hesse war ab 1976 mit dem Regisseur Siegwulf Turek verheiratet und lebte seit 1994 in Hallstatt.

Rollen (Auswahl)

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Uraufführung von Henzes Der junge Lord, Berlin 1965

Uraufführungen

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Bartók:

Bizet:

Gluck:

Hindemith:

Engelbert Humperdinck:

Janáček:

Korngold:

  • Barbara in Violanta

Mozart:

Offenbach:

 

Richard Strauss:

Strawinsky:

Verdi:

Wagner:

Tondokumente (Auswahl)

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Weiters existieren Tondokumente in den Rollen Fricka und Waltraute in einem vollständigen Ring des Nibelungen (Westminster) und als Floßhilde im Rheingold (bei Eurodisc und Philips)

Chor-Orchesterwerke

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Einzelnachweise

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  1. Opernsängerin Ruth Hesse gestorben. In: ORF.at. 13. Juli 2024, abgerufen am 13. Juli 2024.
  2. Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. 4. Auflage. Band 7. Saur, München 2003, ISBN 978-3-598-44088-5, S. 2064
  3. Alexander Werner: Carlos Kleiber: Eine Biografie, online abgerufen am 29. Oktober 2016 unter [1].
  4. Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. 4. Auflage. Band 7. Saur, München 2003, ISBN 978-3-598-44088-5, S. 5288
  5. Discogs: Korngold* – Eva Marton* • Siegfried Jerusalem, Walter Berry • Ruth Hesse • Horst R. Laubenthal, Munich Radio Orchestra*, Marek Janowski – Violanta, abgerufen am 29. Oktober 2016.