Söderblom-Gymnasium – Wikipedia

Söderblom-Gymnasium
Schulhof im Mai 1960
Schulform Gymnasium
Schulnummer 168944
Gründung 1953
Adresse Kantstraße 33
32339 Espelkamp
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 22′ 48″ N, 8° 38′ 5″ OKoordinaten: 52° 22′ 48″ N, 8° 38′ 5″ O
Träger EKvW
Schüler 1056[1]
Leitung Marie-Luise Schellong[2]
Website www.soederblom.de
Nathan Söderblom (1866–1931) ist Namensgeber der Schule

Das Söderblom-Gymnasium ist das einzige Gymnasium in der ostwestfälischen Stadt Espelkamp in Nordrhein-Westfalen.

In der nach dem Zweiten Weltkrieg neu entstehenden Stadt Espelkamp gab es zunächst keine höhere Schule, die nächsten erreichbaren weiterführenden Schulen (Realschule, Gymnasium) lagen in der Kreisstadt Lübbecke. Die Stadt Espelkamp war in der speziellen Aufbausituation nicht in der Lage, die Trägerschaft zu übernehmen. Weiterhin gab es einen großen Bedarf durch den Zuzug von Flüchtlingskindern aus der DDR, die ihre dort begonnene Ausbildung an einer höheren Schule abgebrochen hatten und in Westdeutschland wegen der völlig anderen Lehrpläne nicht ohne weiteres weiterführen konnten.[3]

In dieser Situation entschloss sich die Evangelische Kirche von Westfalen, eine Aufbauschule mit Internat zu gründen (Unterrichtsbeginn 1953), die diesen Bedarf abdeckte. Eine weitere Zielgruppe waren Schüler aus dem ländlichen Umfeld Espelkamps, die wegen der weiten Schulwege zur damaligen Zeit kaum eine Chance zu einer höheren Schulbildung hatten. Für die Schüler aus der DDR wurden spezielle Förderkurse eingerichtet. Von Anfang an lief die Schule unter Koedukation, was zur damaligen Zeit noch sehr selten war. Mit ihrer Gründung begann die evangelische Landeskirche, die bis dahin keine Schulträgerschaften übernommen hatte, sich auf schulpädagogischem Feld zu engagieren nach dem Vorbild des florierenden katholischen Privatschulwesens.[3]

Auch Motive der Diakonie spielten eine Rolle.[4]

Aus Dankbarkeit für die schwedische Aufbauhilfe nach dem Zweiten Weltkrieg in der Vertriebenenstadt Espelkamp wurde die Schule im Jahre 1955 nach dem schwedischen Theologen und Friedensnobelpreisträger Nathan Söderblom benannt.[5][6]

„Das Söderblomgymnasium für Jungen und Mädchen ist nicht nur architektonisch, sondern auch von der pädagogischen Einrichtung her ein in Nordrhein-Westfalen fast unübertroffenes Vorbild eines modernen Lehr- und Erziehungsinstitutes.“

Walter Vollmer, 1963.[7]

Ab 1958 wurden Schüler ab der Sexta aufgenommen, seitdem existiert die Schule als grundständiges Gymnasium.[8]

Vor der Reform der gymnasialen Oberstufe in den 1970er Jahren titulierte die Bildungseinrichtung als „Privates Aufbaugymnasium, Neusprachliches Gymnasium mit Mathematisch-naturwissenschaftlichem Zweig“.[9]

Wegen stark gestiegener Schülerzahlen wurde ein Neubau errichtet, der am 11. Oktober 1976 eingeweiht wurde.[10]

Das Schulgebäude wurde 1953 als Pavillonschule entworfen und gebaut.

Die ursprüngliche Sichtziegelfassade des Schulgebäudes wurde von 2013 bis 2014[11] von den Architekten und Stadtplanern Farwick + Grote (Heiner Farwick und Dagmar Grote) aus Dortmund mit einer Keramikoberfläche aus Argeton-Terzo-2-Ziegeln von Wienerberger energetisch saniert.[12]

Heutige Schuldaten

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Die Schule wird heute von über 1350 Schülern besucht[13] und nimmt an der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ teil.[14]

Für das Schuljahr 2023/2024 ist die Schule als Bündelungsgymnasium ausgewiesen.[15]

Fremdsprachenfolge

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(Stand: März 2019)[16]

  • Englisch ab Klasse 5
  • Französisch ab Klasse 6
  • Lateinisch ab Klasse 7
  • Russisch ab Klasse 10

Ökumenische Partnerschaften

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(Stand: März 2019)[16]

Namhafte Angehörige

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Lehrer bis 1954
  • Dieter Köpper: Ihr seid zur Freiheit berufen. Das Söderblom-Gymnasium in den Jahren 1953–1984. Uhle & Kleimann, Lübbecke, 1987. ISBN 3-922657-64-8.

Einzelnachweise

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  1. Information auf der Seite Schule Suchen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen. Zuletzt abgerufen am 10. März 2023.
  2. Da wächst etwas zusammen. (Memento des Originals vom 25. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.soederblom.de Söderblom-Gymnasium, 9. März 2019.
  3. a b Dieter Köpper: Ihr seid zur Freiheit berufen. Lübbecke 1987, S. 11–19.
  4. Martin Schreiner (Hrsg.): Aufwachsen in Würde. Die Hildesheimer Barbara-Schadeberg-Vorlesungen. Münster 2012, S. 45. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Dieter Köpper: Ihr seid zur Freiheit berufen. Das Söderblom-Gymnasium in den Jahren 1953–1984. Lübbecke 1987, S. 38.
  6. Harald von Koenigswald: Birger Forell. Leben und Wirken in den Jahren 1933–1958. Eckart-Verlag, 1962, S. 450. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  7. Walter Vollmer: Westfälische Städtebilder. Berichte und Betrachtungen. Bertelsmann, Gütersloh 1963, S. 167. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  8. Dieter Köpper: Ihr seid zur Freiheit berufen. Das Söderblom-Gymnasium in den Jahren 1953–1984. Lübbecke 1987, S. 44.
  9. Die Bundesrepublik Deutschland Staatshandbuch. Landesausgabe Land Nordrhein-Westfalen. C. Heymanns, 1976, S. 99. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  10. Dieter Köpper: Ihr seid zur Freiheit berufen. Das Söderblom-Gymnasium in den Jahren 1953–1984. Lübbecke 1987, S. 68.
  11. Melanie Russ: Energetische Sanierung des Söderblom-Gymnasiums abgeschlossen. Dicke Luft ist passé. kreiszeitung.de, 5. November 2014.
  12. Thomas Jakob: Keramische Fassade für ein Schulgebäude von Wienerberger. Detail, 25. April 2018.
  13. Söderblom-Gymnasium der Evangelischen Kirche von Westfalen. SchulListe.eu.
  14. Janine Küchhold: Söderblom-Gymnasium Espelkamp – Schule mit Courage. Mühlenkreis Minden-Lübbecke, 19. März 2019.
  15. Übersichtsliste Bündelungsgymnasien. (PDF) Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 1. August 2022, abgerufen am 4. September 2022.
  16. a b Das Söderblom-Gymnasium. Evangelische Schulen der EKvW.
  17. Kurt Bock im Munzinger-Archiv, abgerufen am 16. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  18. Bürgermeister Dr. Henning Vieker. Abgerufen am 30. Juli 2023.
  19. Oliver Vogt: Oliver Vogt. Abgerufen am 1. April 2023.