Salchendorf (Netphen) – Wikipedia
Salchendorf Stadt Netphen | |
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Koordinaten: | 50° 52′ N, 8° 10′ O |
Höhe: | 334 (330–390) m |
Fläche: | 9,2 km² |
Einwohner: | 1233 (30. Juni 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 134 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1969 |
Postleitzahl: | 57250 |
Vorwahl: | 02737 |
Salchendorf, aus Richtung Rudersdorf kommend |
Salchendorf ist ein Stadtteil von Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit 1233 Einwohnern (30. Juni 2022).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bebauung des Orts befindet sich auf einer Höhe zwischen 330 und 390 m ü. NHN. Die Gemarkung Salchendorf hat eine Fläche von 9,2 km². Berge und Erhebungen um Salchendorf sind unter anderem Heinenberg 530,7 m, Rübenhain, Auf der Noll mit 474,1 m und der Haferhain mit 503,5 m Höhe. Durch den Ort fließt der Sieg-Zufluss Werthenbach, in den der Mittelbach mündet.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbarorte von Salchendorf sind Grissenbach im Norden, Nenkersdorf im Nordosten, Werthenbach im Osten, Helgersdorf im Südosten, Gernsdorf und Rudersdorf im Süden, Anzhausen im Südwesten, Flammersbach im Westen und Deuz im Nordwesten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Salchendorf wurde am 3. Juni 1311 erstmals urkundlich als „Salchendorph“ erwähnt.[2]
Woher der Name Salchendorf stammt, ist nicht bekannt. In alten Kirchenbüchern findet man die Schreibweise „Solgendorf“ und „Salgendorf“. In der Nähe existiert ein weiterer Ort mit dem Namen Salchendorf.[3]
Es existiert ein Chronik die zwischen 1864 und 1885 vom Lehrer Johannes Sting angelegt wurde. In dieser sind einige Ereignisse detailliert beschrieben und dokumentiert. So brannte im Februar 1847 ein großer Teil der insgesamt 45 Gebäude ab. Daraufhin wurde im Jahre 1849 das erste Spritzenhaus gebaut in welchem die angeschaffte Brandspritze aufbewahrt wurde, die dann im Jahre 1851 das erste Mal eingesetzt wurde als das alte Schulgebäude abbrannte. An gleicher Stelle wurde eine neue Schule errichtet die 1911 abgerissen wurde.[4]
Bis Ende 1968 gehörte der Ort dem Amt Netphen an. Die Gemeinde Salchendorf, Amt Netphen (offizielle Bezeichnung) wurde bei der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1969 ein Ortsteil der neuen Großgemeinde Netphen,[5] seit 2000 ein Stadtteil.
Seit Oktober 2008 stehen auf dem Rübenhain Richtung Autobahn 45 drei Windkraftanlagen, die seit 2009 in Betrieb sind.
Einwohnerzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerzahlen des Ortes:[6]
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Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Salchendorf liegt an der Landesstraße 729. Über Wilnsdorf ist der Ort an die A 45 angebunden. Bis August 2009 führten die Schienen der Kleinbahn Weidenau–Deuz durch den Ort. Den Busverkehr übernimmt die VWS.
Soziale Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Soziale und öffentliche Einrichtungen sind der Kindergarten, ein Bolzplatz, zwei Kinderspielplätze und ein Sportplatz mit modernem Kunstrasenbelag. Außerdem gibt es im Ort einen Backes, ein Schützenhaus und einen Friedhof. Die Grundschule wurde mit Ablauf des Schuljahres 2013/14 geschlossen.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der SV Germania Salchendorf ist der größte Verein mit über 800 Mitgliedern. Er wurde 1910 gegründet und bietet neben Fußball, der den Schwerpunkt bildet, eine erfolgreiche Tischtennisabteilung sowie Badminton, Gymnastik und Kinderturnen an. Die Fußballabteilung ist 2022/23 in die Landesliga Westfalen aufgestiegen und nahm seit 2020 zwei Mal am Westfalenpokal-Wettbewerb teil.
Die Musikkapelle Salchendorf e. V., ebenfalls 1920 gegründet, verfügt über ein großes musikalisches Repertoire, von konzertanter Musik über Unterhaltungs- und Tanzmusik bis hin zur musikalischen Gestaltung von Schützenfesten. Durch eine Jugendarbeit gibt es seit 2000 ein eigenes Jugendorchester cravallo ffortissimo.
1987 gründete sich der Salchendorfer Heimatverein.
Des Weiteren existiert bis heute noch die Schützenbruderschaft St. Hubertus Salchendorf-Helgersdorf sowie der Gemischte Chor Treue.
Wurstekommission
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit mindestens 1920 gibt es in Salchendorf eine Junggesellenvereinigung, die sogenannte Wurstekommission. Diese zählt ca. 60 aktive Mitglieder. Im Dorfmittelpunkt steht seit 1995 ein Denkmal der Wurstekommission.
Die Wurstekommission veranstaltet den jährlichen Silvesterumzug, bei dem Motivwagen mit den Ort betreffenden Geschichten ausgestellt werden. Der genaue Ursprung der Silvestertradition ist nicht bekannt. Sicher erscheint nur, dass es schon vor 1920 Aktivitäten in dieser Richtung gab.[15]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Salchendorf stehen noch zahlreiche Fachwerkhäuser und es gibt einen Dorfbrunnen. Die Kirche verfügt über eine große Orgel. Unter anderem befindet sich in der Kirche eine gotische Nikolausfigur aus Holz, welche aus der Pfarrkirche St. Cäcilia Irmgarteichen stammte. Es besteht eine katholische öffentliche Bücherei.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stadt Netphen: Haushaltsplan 2023 / Stadt Netphen. (PDF; 22,2 MB) S. 10, abgerufen am 18. September 2023.
- ↑ Friedrich Philippi (Hrsg.): Siegener Urkundenbuch. Band 1: Bis 1350. Kogler, Siegen, 1887, S. 76–79, Nr. 125.
- ↑ Johann Sting: Chronik der Gemeinde Salchendorf: angelegt im April 1864 vom Lehrer Johann Sting. Hrsg.: Heimatverein Salchendorf 1987 e. V. Höpner und Göttert, Siegen 2002, ISBN 3-924948-74-7, S. 9.
- ↑ Johann Sting: Chronik der Gemeinde Salchendorf: angelegt im April 1864 vom Lehrer Johann Sting. Höpner und Göttert, Siegen 2002, ISBN 3-924948-74-7, S. 10 ff.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 71.
- ↑ Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Verlag des Königlich Statistischen Bureaus, Berlin 1887, ZDB-ID 1458761-0, S. 112/113.
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Verlag des Königlich Statistischen Bureaus, Berlin 1897, S. 114/115.
- ↑ gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
- ↑ genealogy.net: Amt Netphen
- ↑ a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 244.
- ↑ Bernhard Oltersdorf: Netphen ( des vom 7. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 9,0 MB), ca. 1995
- ↑ Daten Salchendorf
- ↑ Wurstekommission Salchendorf – Geschichte. Abgerufen am 15. März 2021.