Sandra Detzer – Wikipedia

Sandra Detzer (2016)

Sandra Detzer (* 21. April 1980 in München[1]) ist eine deutsche Politikerin der Partei Bündnis 90/Die Grünen und Politikwissenschaftlerin. Sie hatte von November 2016 bis Dezember 2021 den Landesvorsitz der Grünen in Baden-Württemberg inne. Seit 2021 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages und dort seit Januar 2023 wirtschaftspolitische Sprecherin ihrer Fraktion.[2]

Sandra Detzer wurde als Tochter eines Zahnarztes und einer Lehrerin in München geboren[3] und absolvierte dort 1999 das Abitur. Anschließend studierte sie von 1999 bis 2005 Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 2006 bis 2010 promovierte sie an der Universität Heidelberg zum Thema fiskalische Dezentralisierung in Bundesstaaten.[4] Im Anschluss arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Uwe Wagschal zum Bereich Budgetkonsolidierung.[5]

2010 arbeitete Detzer zunächst als Trainee für den Ausschuss der Regionen im Stab des Generalsekretärs in Brüssel, bevor sie als Haushaltsreferentin für die Bundestagsfraktion der Grünen in Berlin tätig wurde. 2011 kehrte sie nach Baden-Württemberg zurück und arbeitete bis zu ihrer Wahl zur Landesvorsitzenden 2016 für die Landtagsfraktion der Grünen in Stuttgart als parlamentarische Beraterin für Finanzen und Wirtschaft.

Von 2014 bis 2019 war Detzer Ratsmitglied der Stadt Heidelberg. Am 19. November 2016 wurde sie auf dem Parteitag in Schwäbisch Gmünd zur Landesvorsitzenden der Grünen in Baden-Württemberg gewählt.[6] Dieses Amt hatte sie neben Oliver Hildenbrand bis Dezember 2021 inne.

Sandra Detzer setzt sich für einen ökologischen Wandel der Wirtschaft und gleichberechtigte Beteiligung von Frauen in der Gesellschaft ein.[7]

Sie ist römisch-katholischer Konfession und verheiratet.[8]

Detzer wurde 2014 in den Gemeinderat der Stadt Heidelberg gewählt.[9] Bei der Europawahl in Deutschland 2014 kandidierte sie auf Platz 19 der Parteiliste der Grünen für das Europäische Parlament.[10]

Bei der Bundestagswahl 2021 kandidierte sie für die Grünen im Wahlkreis Ludwigsburg sowie auf Platz 3 der baden-württembergischen Landesliste, woraufhin ihr über die Landesliste der Einzug in den Deutschen Bundestag gelang.[11]

Im Jahr 2021 betrieb Detzer als Landes-Co-Parteivorsitzende zusammen mit dem Co-Vorsitzenden Oliver Hildenbrand das Parteiausschuß-Verfahren gegen Boris Palmer.[12] Zuletzt brachte ihr Parteifreund Cem Özdemir eine Wieder-Annäherung ins Gespräch.[13] Wann ein Verfahren wegen parteischädigendem Verhalten gegen Detzer eröffnet wird, ist bislang nicht bekannt.

Commons: Sandra Detzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bewerbung als Landesvorsitzende. Sandra Detzers Bewerbung als Landesvorsitzende. Grüne Baden-Württemberg, abgerufen am 19. November 2016.
  2. Sandra Detzer ist neue wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen. Handelsblatt, 24. Januar 2023, abgerufen am 22. Dezember 2024.
  3. Sandra Detzer im Munzinger-Archiv, abgerufen am 5. Mai 2021 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Sandra Detzer: Reformen finanzföderaler Beziehungen zwischen Bund und Gliedstaaten: Erfassung, Analyse und Determinanten im internationalen Vergleich (= Policy-Forschung und vergleichende Regierungslehre). Berlin; Münster 2011, ISBN 978-3-643-11074-9, S. 297 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 5. Mai 2021] Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 2010).
  5. Dr. Sandra Detzer. Grüne Fraktion im Landtag Baden-Württemberg, archiviert vom Original am 20. November 2016; abgerufen am 19. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gruene-landtag-bw.de
  6. Geschäftsführender Landesvorstand. Dr. Sandra Detzer.
  7. Landesvorstand. In: gruene-bw.de. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
  8. Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 24. November 2021.
  9. Bündnis 90/Die Grünen im Gemeinderat. Grüne Heidelberg, archiviert vom Original am 20. Oktober 2016; abgerufen am 22. November 2021.
  10. Rebecca Harms & Sven Giegold sind das Spitzenduo der Europaliste. Bündnis 90/Die Grünen, 8. Februar 2014, archiviert vom Original am 16. März 2018; abgerufen am 22. November 2021.
  11. Gewählte in Landeslisten der Parteien in Baden-Württemberg - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 9. November 2021.
  12. Parteiausschlussverfahren gegen Palmer (Grüne) gestartet. In: Der Spiegel. 15. November 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 22. Dezember 2024]).
  13. Boris Palmer zurück zu den Grünen? Das sind seine Bedingungen. SWR, 11. September 2024, abgerufen am 22. Dezember 2024.