Sankt Georgen bei Salzburg – Wikipedia
Sankt Georgen bei Salzburg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Salzburg | |
Politischer Bezirk: | Salzburg-Umgebung | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Hauptort: | Obereching | |
Fläche: | 24,63 km² | |
Koordinaten: | 47° 59′ N, 12° 53′ O | |
Höhe: | 403 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.193 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 130 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5113 | |
Vorwahl: | 06272 | |
Gemeindekennziffer: | 5 03 29 | |
NUTS-Region | AT323 | |
UN/LOCODE | AT SGS | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Gemeindeweg 6 5113 Sankt Georgen bei Salzburg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Gangl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024) (19 Mitglieder) | ||
Lage von Sankt Georgen bei Salzburg im Bezirk Salzburg-Umgebung | ||
Blick über Sankt Georgen bei Salzburg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Georgen bei Salzburg ist eine Gemeinde im österreichischen Bundesland Salzburg im Nordwesten des Bezirks Salzburg-Umgebung mit 3193 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt im Salzburger Alpenvorland am rechten Ufer der Salzach an der Grenze zu Oberösterreich und zu Deutschland. Sie ist durchwegs ländlich strukturiert und besteht aus etlichen kleineren Ansiedlungen. Die Gemeindefläche wird großteils landwirtschaftlich genutzt; an den Grenzgebieten zu anderen Gemeinden gibt es einige Waldgebiete. Sankt Georgen ist Teil des Gerichtsbezirks Seekirchen.
Im Südwesten der Gemeinde bildet die Salzach die Gemeinde- und zugleich Staatsgrenze zu Deutschland; fast die gesamte westliche Grenzseite zu Oberösterreich folgt dem Lauf der Moosach. Neben diesen randgelegenen Fließgewässern gibt es in der Gemeinde noch einige kleinere Bäche.
Im äußersten Nordosten hat Sankt Georgen bei Salzburg Anteil am Weidmoos, einem heute als Natur- und Vogelschutzgebiet ausgewiesenem Gelände, das sich zwischen dem oberösterreichischen Ibmer Moor und dem salzburgischen Bürmooser Moor befindet.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Sankt Georgen bei Salzburg besteht aus folgenden drei Katastralgemeinden mit den dazugehörigen Ortschaften (von Nord nach Süd; in Klammer die Einwohner mit Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Holzhausen
- Krögn (46)
- Helmberg (32)
- Holzhausen (296)
- Seetal (62)
- Roding (89)
- Königsberg (40)
- Bruckenholz (24)
- nördlicher, unbesiedelter Teil von Moospirach
- St. Georgen
- Moospirach (36)
- Au (57)
- Ölling (32)
- Sankt Georgen bei Salzburg (322)
- Irlach (244)
- Eching (1455) samt Lettensau
- nördlicher, kaum besiedelter Teil von Vollern
- Jauchsdorf
- Vollern (283) samt Wimpassing und Zeltsberg
- Jauchsdorf (114)
- Aglassing (61)
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]St. Pantaleon (Oberösterreich) | St. Pantaleon (Oberösterreich) | Lamprechtshausen |
St. Pantaleon (Oberösterreich) | Bürmoos | |
Laufen (Bayern) | Oberndorf bei Salzburg | Lamprechtshausen |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gemeindegebiet wurden bronzezeitliche Siedlungsreste, ein ausgedehnter Urnenfriedhof aus der Zeit um 800 v. Chr. sowie ein frühbayerisches Gräberfeld aus dem 6. bis 7. Jhdt. v. Chr. entdeckt.
Die Pfarrkirche St. Georgen bei Salzburg ad georgii ecclesiam wurde im Indiculus Arnonis im Jahr 789 erstmals erwähnt. St. Georgen war als Dekanat bis 1803 mit der Niederen Gerichtsbarkeit ausgestattet.
Am 19. Juli 1997 verlegte der deutsche Künstler Gunter Demnig in Holzhausen/St. Georgen zwei Stolpersteine zum Gedenken an die 1940 von den Nationalsozialisten hingerichteten Zeugen Jehovas Johann Nobis und seinen Bruder Matthias Nobis. Es handelte sich dabei um die ersten zwei behördlich genehmigten Stolpersteine, nachdem Demnig sein Langzeit-Gedenkprojekt bereits 1995 begonnen und dabei mehrere „ungenehmigte Verlegungen“ von Stolpersteinen vorgenommen hatte. Die Verlegung in St. Georgen ging auf eine Initiative des aus dem Ort stammenden Gründers des Gedenkdienstes Andreas Maislinger zurück und hatte die Zustimmung und Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Friedrich Amerhauser gefunden.[2][3]
2009 erklärte der Sankt Georgener Bürgermeister gemeinsam mit dem Bürgermeister der Nachbargemeinde St. Pantaleon eine Brücke zur Brücke der Erinnerung. Die in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen nationalsozialistischen Arbeitserziehungs- und Zigeuneranhaltelager St. Pantaleon-Weyer über die Moosach führende Brücke erinnert im Zusammenhang mit der Erinnerungsstätte Lager Weyer/Innviertel.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung hat insgesamt 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 ÖVP, 5 SPÖ, und 2 Unabhängige Wählergemeinschaft St. Georgen.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2009 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 ÖVP, 5 SPÖ, und 3 FPÖ.[4]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2014 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 ÖVP, 6 SPÖ, und 2 FPÖ.[5]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2019 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 ÖVP, 7 SPÖ, und 1 FPÖ.[6]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2024 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 6 SPÖ und 3 FPÖ.[7]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1980–1994 Franz Gangl senior[8]
- 1994–2014 Friedrich Amerhauser (ÖVP)[9]
- seit 2014 Franz Gangl junior (ÖVP)[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In gespaltenem Schild rechts in Silber pfahlweise ein rotgehörnter feuerspeiender grüner Drachenkopf, links in Rot ein silbernes Kreuz.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pfarrkirche St. Georgen bei Salzburg
- Die Gemeinde und der Museums- und Kulturförderungsverein betreiben im Sigl-Haus ein ortsverbundenes Heimatmuseum.[11] Unweit davon befindet sich das von der Gemeinde und dem kirchlichen Dekanat geführte, ebenfalls mit Schauräumen ausgestattete Georg-Rendl-Haus.[12] Beide Gebäude erinnern an den Schriftsteller Georg Rendl und an beiden Orten werden kulturelle Veranstaltungen abgehalten.
- Im Frühsommer 2004 wurde zum zweiten Mal in Obereching ein künstlerisches Holz-Symposion durchgeführt. Im Sommer 2013 wurde in Sankt Georgen das Holzsymposium Lignum 2013 durchgeführt. Einzelne Skulpturen sind auf dem Weg zur Pfarrkirche aufgestellt.
- Theater Holzhausen[13]
- Sankt Georgen ist seit Oktober 2011 Teil der landesübergreifenden Tourismusregion Seelentium, die auf sanften und nachhaltigen Tourismus setzt. Beworben wird unter anderem das Naturschutzgebiet Weidmoos.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 95 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 58 im Haupterwerb geführt. Diese bewirtschafteten über achtzig Prozent der Flächen. Drei Viertel der Erwerbstätigen im Produktionssektor arbeiteten im Bereich Herstellung von Waren. Im Dienstleistungssektor beschäftigte der Bereich soziale und öffentliche Dienste ein Drittel der Arbeitnehmer, etwa ein Viertel arbeitete im Handel.[14][15][16]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 95 | 118 | 113 | 123 |
Produktion | 25 | 23 | 340 | 359 |
Dienstleistung | 115 | 66 | 256 | 150 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Berufspendler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde wohnten 1555 Erwerbstätige. Davon arbeitete rund ein Viertel in der Gemeinde, drei Viertel pendelten aus. Dafür kamen 343 Menschen aus der Umgebung, um in Sankt Georgen zu arbeiten.[17]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Straße: Sankt Georgen liegt an der Sankt Georgener Landesstraße L 205 von Oberndorf bei Salzburg nach Sankt Georgen.
- Bahn: Salzburger Lokalbahn: Innerhalb des Gemeindegebietes liegen die Haltestellen Eching und Sankt Georgen bei Salzburg.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2014: Friedrich Amerhauser (* 1949), Bürgermeister von St. Georgen bei Salzburg 1994–2014[18]
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Schmidinger (* 1926 in Sankt Georgen; † 2010), Landtagspräsident
- Friedrich Lepperdinger (* 1927 in Obereching), Historiker
- Andreas Maislinger (* 26. Februar 1955 in Sankt Georgen), Politikwissenschaftler, Gedenkdienst-Gründer
- Andreas Giglmayr (* 7. Februar 1984 in Eching); Triathlet, Olympiastarter London 2012
- Daniel Niederreiter (* 21. Dezember 1978 in Holzhausen); Triathlon-Weltmeisters 2011 Las Vegas
Personen mit Bezug zur Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Rendl (1903–1972), Schriftsteller, lebte ab 1938 bis zu seinem Tod in Sankt Georgen
- Franz Scharl (* 1958), Weihbischof von Wien, wuchs in Obereching auf
- Karlheinz Schönswetter (1941–2006), Künstler, lebte seit Anfang der 1980er Jahre bis zu seinem Tod in Sankt Georgen
- Karl Zillner (1926–1983), Bürgermeister 1964–1967
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- 50329 – Sankt Georgen bei Salzburg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Sankt Georgen bei Salzburg. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ „Stolpersteine“ zur mahnenden Erinnerung ( vom 7. Juli 2009 im Internet Archive). Pressemitteilung der Zeugen Jehovas vom 17. Juli 1997.
- ↑ Gedenksteine für NS-Opfer. Auf: Website des ORF vom 14. August 2006, abgerufen am 12. April 2023.
- ↑ Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- ↑ Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 10. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindewahlen am 10.3.2019. (PDF) Land Salzburg, abgerufen am 9. Januar 2021.
- ↑ Gemeindevertretungswahlen am 10. März 2024. Land Salzburg, abgerufen am 11. März 2024.
- ↑ Franz Gangl senior (Schusterwastlbauer). In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Friedrich Amerhauser. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Franz Gangl junior (Schusterwastlbauer). In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
- ↑ Home. Abgerufen am 9. Januar 2021 (deutsch).
- ↑ Georg-Rendl-Haus ( vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive). salzburg.gv.at
- ↑ Theater Holzhausen
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Georgen bei Salzburg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Georgen bei Salzburg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Georgen bei Salzburg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Januar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Sankt Georgen bei Salzburg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. Januar 2021.
- ↑ Salzburger Nachrichten (Aus Stadt und Land) (25. 10. 2014), S. 14.