Santa-Marta-Zaunkönig – Wikipedia
Santa-Marta-Zaunkönig | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Troglodytes monticola | ||||||||||||
Bangs, 1899 |
Der Santa-Marta-Zaunkönig (Troglodytes monticola) ist eine seltene, wenig erforschte Singvogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae). Er ist in der Sierra Nevada de Santa Marta im Norden Kolumbiens endemisch.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Körperlänge beträgt ungefähr 11,5 cm. Der Überaugenstreif ist gelbbraun und der Augenring ist zimtbraun-weiß. Der Oberkopf und die Oberseite sind rötlichbraun. Der Hinterrücken, die Arm- und die Handschwingen sind schwärzlich gebändert. Die braunen Steuerfedern weisen eine schwarze Querbänderung auf. Das Kinn ist hell gelbbraun. Die Kehle und die Brust sind zimtbraun. Die Flanken sind zimtbraun-weiß mit deutlichen dunkelbraunen Binden. Der Steiß ist weiß mit schwärzlichen Binden. Die Iris ist braun, der Schnabel ist dunkelbraun, heller an der Basis. Die Beine sind bräunlich. Die Geschlechter ähneln sich. Die juvenilen Vögeln ähneln den Altvögeln, sie haben jedoch dunkle Federspitzen am Rücken und an der Unterseite.
Lautäußerungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über den Gesang gibt es keine Aufzeichnungen. Der Kontaktruf besteht aus einem konstant wiedergegebenen di-di.
Lebensraum und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Santa-Marta-Zaunkönig bewohnt die Ränder von Elfenwäldern, Unterholz an der Waldgrenze sowie den Páramo in Höhenlagen von 3200 bis 4800 m. Über seine Nahrung ist nichts bekannt. Er geht zwischen der Waldbodenebene und der mittleren Baumebene auf Nahrungssuche. Sein Fortpflanzungsverhalten ist nicht erforscht.
Gefährdung und Schutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bekannt aus Sammlungen, die 1922 in einem von Ornithologen selten besuchten Gebiet durchgeführt wurden, blieb diese Art so lange undokumentiert, bis sie im Jahr 2000 im Río-Frío-Tal wiederentdeckt wurde. Bis zum Jahr 2001 konnte ein Paar beobachtet werden. 2011 wurden bei einer gezielten Suche 17 Individuen gefunden und 2015 mehrere Paare beobachtet. Die Gesamtpopulation umfasst vermutlich weniger als 250 ausgewachsene Individuen. Selbst zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine Lebensraumverschlechterung in den Páramos an der Waldgrenze zu verzeichnen, und die Lebensräume im Río-Frío-Tal werden weiterhin durch Brand und Überweidung beeinträchtigt. Das bekannte Verbreitungsgebiet befindet sich weitgehend im Nationalpark Sierra Nevada de Santa Marta, aber trotz des gesetzlichen Schutzstatus gehen die Waldzerstörung, die Überweidung und die Brandrodung fast unvermindert weiter. Erst seit 2005 wird der Nationalpark als Naturschutzgebiet angesehen. Es ist daher dringend notwendig, nach den verbleibenden Populationen dieser Art zu suchen und den Schutz der Páramos im Nationalpark Sierra Nevada de Santa Marta zu verbessern. 1988 nahm die IUCN den Santa-Marta-Zaunkönig in die Kategorie „nicht gefährdet“ (least concern) auf, 2005 wurde der Status in „gefährdet“ (vulnerable) und 2011 in „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered) geändert.
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung des Santa-Marta-Zaunkönigs erfolgte 1899 durch Outram Bangs unter dem wissenschaftlichen Namen Troglodytes monticola. Das Typusexemplar wurde von Wilmot Wood Brown, Jr. (1868–1953) in der Sierra Nevada de Santa Marta gesammelt.[1] Bereits 1809 führte Louis Pierre Vieillot die für die Wissenschaft neue Gattung Troglodytes ein.[2][A 1][A 2] Dieser Name leitet sich von »trōglē, trōgō κτρωγλη, τρωγω« für »Höhle, nagen« und »-dutēs, duō -δυτης, δυω« für »tauchend, eintauchen« ab.[3] Der Artname »monticola« ist ein lateinisches Wortgebilde aus »mons, montis« für »Berg« und » -cola, colere« für »-bewohnend, Bewohner«.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Louis Pierre Vieillot: Histoire naturelle des oiseaux de l'Amérique Septentrionale, contenant un grand nombre d'espèces décrites ou figurées pour la première fois. 2 (Lieferung 18). Chez Desray, Paris 1809 (biodiversitylibrary.org – 1807-1809).
- Outram Bangs: On some new or rare birds from the Sierra Nevada de Santa Marta, Colombia. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 13, 1899, S. 91–108 (biodiversitylibrary.org).
- W. E. Todd, M. A. Carricker: The birds of the Santa Marta region of Colombia: a study in altitudinal distribution. Annals of the Carnegie Museum 14, 1922, S. 417–418
- Ralf Strewe, Cristobal Navarro: The threatened birds of the Río Frío Valley, Sierra Nevada de Santa Marta, Colombia. Cotinga 22, 2004, S. 47–55
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Edward Clive Dickinson, Leslie K. Overstreet, Robert Jack Dowsett, Murray Duncan Bruce: Priority! The Dating of Scientific Names in Ornithology. Aves Press Limited, Northampton 2012, ISBN 978-0-9568611-1-5.
- Juan Carlos Luna und Alonso Quevedo: Primera fotografía en su habitat y nuevo avistamiento del Cucarachero de Santa Marta Troglodytes monticola, especie en Peligro Crítico. Conservación Colombiana Nr. 17, 2012, S. 31–32.
- Donald Kroodsma, David Brewer und Christopher J. Sharpe: Santa Marta Wren (Troglodytes monticola). In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie & E. de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona, 2020, abgerufen am 26. Januar 2020 (englisch, Subskription erforderlich).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Troglodytes-monticola in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019.3. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 26. Januar 2020.
- Santa-Marta-Zaunkönig (Henicorhina negreti) bei Avibase
- Santa-Marta-Zaunkönig (Troglodytes monticola) auf eBird.org
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Santa-Marta-Zaunkönig (Troglodytes monticola)
- Santa Marta Wren (Troglodytes monticola) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vieillot kategorisierte den Hauszaunkönig (Troglodytes aedon) und den Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus) in die neue Gattung.
- ↑ Zur Publikationsgeschichte siehe Edward Clive Dickinson u. a. S. 157.