Schäftersheim – Wikipedia
Schäftersheim Stadt Weikersheim | |
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Koordinaten: | 49° 30′ N, 9° 54′ O |
Höhe: | 230 m ü. NN |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 97990 |
Vorwahl: | 07934 |
Luftaufnahme von Schäftersheim. |
Schäftersheim ist ein Stadtteil von Weikersheim im Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karte mit allen Koordinaten der Wohnplätze auf der Gemarkung von Schäftersheim: OSM
Zur Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Schäftersheim gehören das Dorf Schäftersheim (⊙ ) und das im Juli 1992 abgebrannte Gehöft Scheinhardtsmühle (⊙ ) sowie die abgegangene Ortschaft Hohenloch (angeblich). Der kleine Ort Schäftersheim liegt mitten im Taubertal, das landschaftlich durch Weinberge und Seitentäler geprägt ist. In Schäftersheim fließt der Nassauer Bach in die Tauber. Schäftersheim liegt im äußersten Nordosten von Baden-Württemberg, direkt an der Grenze zu Bayern rund 35 km südlich von Würzburg. Direkt durch Schäftersheim führt die Romantische Straße.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schäftersheim grenzt an folgende Orte oder Gemeinden: Weikersheim, Neuses, Louisgarde, Nassau, Strüth, Tauberrettersheim und Queckbronn.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden am 1. Januar 1972 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Schäftersheim und Queckbronn in die Stadt Weikersheim eingegliedert.[1]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung von Schäftersheim entwickelte sich wie folgt:
Jahr | Bevölkerung |
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1961 | 659[2] |
1970 | 685[3] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blasonierung des Schäftersheimer Wappens lautet: In Rot der goldene Großbuchstabe S, beiderseits begleitet von je einem sechsstrahligen goldenen Stern.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bürger Schäftersheims sind überwiegend evangelisch. Die Kirchengemeinde Schäftersheim ist der Württembergischen Landeskirche zugeordnet. Sie gehört zur Evangelischen Verbundkirchengemeinde Schäftersheim-Elpersheim-Markelsheim-Nassau, die vom Pfarramt Schäftersheim betreut wird.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke und Baudenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wehrkirche St. Nikolaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort befindet sich die evangelische Wehrkirche St. Nikolaus. Es handelt sich um eine Chorturmkirche mit spätromanischem Turm. Im Kircheninneren befinden sich mittelalterliche Wandmalereien.[4]
Prämonstratenserinnenkloster Schäftersheim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Prämonstratenserinnenkloster Schäftersheim wurde zwischen 1164 und 1167 von Herzog Friedrich von Rothenburg in Konkurrenz zu dem von Barbarossa bevogteten Kloster Lochgarten gegründet und 1543 von den Hohenlohe aufgelöst. 1553 starben die letzten Nonnen. Ab 1555 bis 1590 wurden die letzten Gebäude, darunter eine Klosterkapelle, abgerissen. Die heutigen Gebäude erinnern nur noch in ihrer quadratischen Form an das Kloster. Sie werden als Wohn- und Büroräume sowie als Vereinsheim genutzt. Auch eine Heckenwirtschaft ist im Seitenteil des ehemaligen Klosters zu finden. Vor der Heckenwirtschaft Klosterscheuer steht eine kleine steinerne Nonne genau an der Stelle, an der man den Chorraum der Klosterkirche vermutet.[5][6]
Rad- und Wanderwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schäftersheim liegt am Taubertalradweg.[7][8] In Schäftersheim besteht ein Anschluss an den Gaubahn-Radweg.
Sternwarte Weikersheim
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Sternwarte Weikersheim steht direkt zwischen Weikersheim und Schäftersheim auf dem Karlsberg. Der Planetenweg, ein Wanderweg mit maßstabsgetreuem Sonnensystem, verläuft von der Verbindungsstraße Schäftersheim–Weikersheim bis nach Niederrimbach.
Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Schäftersheim ist die Amateurtheatergruppe Doredräwer beheimatet.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wirtschaft hat eher einen dörflichen/ländlichen Charakter und ist stark von der Landwirtschaft geprägt. Trotzdem gibt es in Schäftersheim viele Handwerker, Selbstständige und auch kleine Unternehmen, die Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Das Überlandwerk Schäftersheim nimmt in der ganzen Region eine führende Stellung ein, was die Lieferung von Gas und Strom an private Haushalte und Firmen betrifft.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schäftersheim ist aus nördlicher Richtung über die L 1001 (im Ortsbereich als Würzburger Straße bezeichnet) zu erreichen, aus östlicher Richtung über die L 2251, aus südlicher Richtung über die L 1001/2251 (im Ortsbereich als An der Romantischen Straße und als Klosterhof bezeichnet) und aus westlicher Richtung über die K 2848.
Gaubahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gaubahn wurde für die Beförderung von landwirtschaftlichen Gütern und Personen genutzt. Das Bahnhofsgebäude steht noch heute, ist aber in privater Hand und ein Wohnraum. Früher stand an der Stelle des Baugebiets "Romantische Straße Süd" eine große Zuckerrübenverladerampe, von wo die Bauern die Zuckerrüben direkt zur Weiterverarbeitung in der Zuckerfabrik Ochsenfurt in die Eisenbahnwaggons kippen konnten. Die Schienenstrecke wurde stillgelegt und dient heute als Bahntrassenradweg.
Weinbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schäftersheim liegt im Weinbaugebiet Württemberg und ist der nördlichste Einstieg in die Württembergische Weinstraße. In Schäftersheim werden verschiedene Sorten Wein angebaut. Die Ernte wird in der Winzergenossenschaft Markelsheim ausgebaut und abgefüllt. Es gibt aber auch in Schäftersheim Weinbauern, die ihren Wein selbst ausbauen und abfüllen. Die bevorzugte Weinbaulage in Schäftersheim ist der Klosterberg. Typische Rebsorten sind Kerner und Tauberschwarz.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 453 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 6. Juni 1961 (Gemeindeverzeichnis)
- ↑ Volks-, Berufs- und Arbeitsstättenzählungen in Westdeutschland vom 27. Mai 1970 (Gemeindeverzeichnis)
- ↑ ev Pfarrkirche St Nikolaus Würzburger Straße 36 Weikersheim - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 16. August 2020.
- ↑ Klöster in Baden-Württemberg: Kloster. In: kloester-bw.de. Abgerufen am 12. September 2020.
- ↑ Prämonstratenserinnenkloster Schäftersheim - Detailseite - LEO-BW. In: leo-bw.de. Abgerufen am 12. September 2020.
- ↑ „Der Klassiker“ - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
- ↑ 1. Tagesetappe - Rothenburg o.d.T. bis Weikersheim - Tourismusverband Liebliches Taubertal. In: liebliches-taubertal.de. Abgerufen am 3. August 2020.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schäftersheim. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Mergentheim (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 59). W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, S. 717–730 (Volltext [Wikisource]).
- Thomas Horling: Gründung und Frühzeit des Prämonstratenserstifts Tückelhausen (vor 1139-1172), in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 68 (2005), S. 441–484, hier S. 471ff (Digitalisat).
- Helmut Walz: Schäftersheimer Familien. Aufzeichnungen 1556 bis 1910. Über 700 Familiennamen und ca. 150 Stammtafeln, alle Kirchenbucheintragungen von Schäftersheim. Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2006, ISBN 978-3-929865-44-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- LEO-BW, Landeskunde entdecken online, Schäftersheim