Schaippach – Wikipedia

Kirche Kreuzerhöhung, Schaippach

Schaippach ist ein Stadtteil von Gemünden am Main, in Unterfranken, in Bayern.

Schaippach hat 363 Einwohner[1] und liegt an der Sinn.

Im Jahr 812 soll ein Graf Reginfrit den Bifang Schaippach dem Kloster Fulda übertragen haben.[2] 1168 erhielt Graf Ludwig von Rieneck die Grafschaft Rieneck im Spessart – einschließlich des Dorfes Schaippach – als Lehen von Kurmainz. Als die Linie Rieneck-Rothenfels 1333 erlosch, erbte Ulrich II. von Hanau über seine Mutter, Elisabeth von Rieneck-Rothenfels, auch Schaippach.[3] Im Zuge eines Vergleichs im 16. Jahrhundert zwischen der Grafschaft Hanau-Münzenberg und Kurmainz wurde Schaippach in ein Kondominat umgewandelt, das zu ¾ Kurmainz und zu ¼ Hanau-Münzenberg zustand. Der Mainzer Anteil wurde 1673 den Grafen von Nostitz verkauft, die ihn wiederum 1803 an die Grafen Colloredo Mansfeld weiter veräußerten. 1806 wurde Schaippach dann mediatisiert und dem Fürstentum Aschaffenburg zugeschlagen. Mit ihm fiel es an das Großherzogtum Frankfurt und nach der Niederlage Napoleons an das Königreich Bayern.

Im Jahre 1862 wurde das Bezirksamt Gemünden am Main gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Schaippach lag. 1872 wurde das Bezirksamt Gemünden ins Bezirksamt Lohr am Main eingegliedert. Erst 1902 wurde das Bezirksamt Gemünden wieder neu gebildet. Die Schaippachsmühle an der Sinn wurde 1937 von der Stadt Würzburg zu einem Kindererholungsheim ausgebaut.[4] 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Schaippach war nun eine der 27 Gemeinden im Landkreis Gemünden am Main. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde das Dorf am 1. Juli 1971 in die Stadt Gemünden eingemeindet.[5] Mit Auflösung des Landkreises Gemünden im Jahre 1972 kam Schaippach in den neu gebildeten Landkreis Main-Spessart.

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Einzelnachweise

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  1. Stand 31. Dezember 2010, siehe: hier
  2. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 130 f. mit Anm. 1.
  3. Uta Löwenstein: Grafschaft Hanau. In: Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca. 900–1806 = Handbuch der hessischen Geschichte 3 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63. Marburg 2014. ISBN 978-3-942225-17-5, S. 196–230 (208).
  4. Peter Weidisch: Würzburg im »Dritten Reich«. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 196–289 und 1271–1290; hier: S. 248.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 470.

Koordinaten: 50° 5′ N, 9° 40′ O