Scheltenbach – Wikipedia
Der Scheltenbach, französisch La Scheulte, ist ein rund 20 km langer rechter Nebenfluss der Birs im nördlichen Jura in den Schweizer Kantonen Bern und Jura.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Scheltenbach entspringt auf etwa 1039 m ü. M. am Nordhang des Schönebergs oberhalb des Hofes Muelte auf dem Gemeindegebiet der Berner Exklave Schelten (etwa 200 Meter westlich befindet sich die Quelle des Ruisseau de Vermes, einem rechten Zufluss der Gabiare). Nach 4,1 Kilometer langem Lauf durch die Exklave erreicht der Fluss die Grenze zum Kanton Jura. Der Oberlauf des Scheltenbachs liegt in einem tiefen Tal zwischen den Höhenzügen des nördlichen Kettenjuras. Nach einem klusartigen Durchbruch zwischen den Höhen von Le Chételat und Chaumont erreicht der Scheltenbach die Senke des Delsberger Beckens bei der Ortschaft Mervelier.
Er fliesst nun in einer breiten, landwirtschaftlich intensiv genutzten Talsenke weiter nach Westen und nimmt zuerst von rechts den Seitenbach Ruisseau de Montsevelier und dann von links die Gabiare, den bedeutendsten Zufluss, auf. Nach einigen Windungen in der Ebene des Delsberger Beckens mündet das hier La Scheulte genannte Gewässer beim Dorf Courroux östlich der jurassischen Kantonshauptstadt Delémont in die Birs.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 93,74 km² grosse Einzugsgebiet des Scheltenbachs liegt im Schweizer Juragebirge und wird durch ihn über die Birs und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es besteht zu 48,9 % aus bestockter Fläche, zu 46,7 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 4,0 % aus Siedlungsflächen und zu 0,5 % aus unproduktiven Flächen.
Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 751 m ü. M.[4] Der höchste Punkt ist der Mont Raimeux mit einer Höhe von 1302 m im Südwesten des Einzugsgebietes.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karte mit allen Koordinaten der Zuflüsse des Scheltenbachs: OSM
Vom Ursprung bis zur Mündung. Namen nach dem Geoportalen der Kantone Bern und Jura. Orographische Zuflussrichtung (rechts/links). Daten nach dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung: Länge in Kilometer (km), Einzugsgebiet in Quadratkilometer (km²), Mittlerer Abfluss (MQ) in Kubikmeter pro Sekunde (m³/s). Koordinaten der Mündung , Mündungshöhe in Meter über Meer (m ü. M.)
- Mueltegrabe[5] (linker Quellbach, Hauptstrang), 1,8 km, , 780 m ü. M.
- Hinderhusgrabe[6] (rechter Quellbach,Nebenstrang), 1,2 km
- Scheltebach[7] [CH 12133] (rechts), 1,3 km, 3,57 km², , 745,1 m ü. M.
- Ruisseau Djairdin[8] (links), 0,6 km, , 699,3 m ü. M.
- Ruisseau des Sâces[9] (rechts), 1,0 km, , 561,3 m ü. M.
- Canal du Montoit (rechts), 1,0 km, 1,05 km², , 522,1 m ü. M.
- La Dou (links), 1,3 km, 1,76 km², , 495,9 m ü. M.
- Ruisseau de Montsevelier (rechts), 8,3 km, 14,03 km², 0,34 m³/s, , 484,7 m ü. M.
- La Gabiare (links), 16 km, 34,26 km², 1,06 m³/s, , 465,6 m ü. M.
- Ruisseau du Pré Yavon (links), 2,0 km, 5,14 km², , 461,6 m ü. M.
- Ruisseau de Val (Biel de Val) (rechts), 2,9 km, 5,72 km², 0,13 m³/s, , 455,9 m ü. M.
- Ruisseau du Gour aux Oies[10] (rechts), 0,4 km, , 434,4 m ü. M.
- Ruisseau des Grandes Planches[11] (rechts), 0,1 km, , 432,5 m ü. M.
- Canal Rais (linke Abspaltung), , 430,1 m ü. M.
- La Vaivre[12] (rechts), 2,3 km, 3,49 km², , 423,9 m ü. M.
- Canal Rais[13] (Rücklauf), 0,7 km[14], , 423,9 m ü. M.
Charakter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Oberlauf des Scheltenbachs ist grösstenteils natürlich oder naturnah gehalten, während er im Unterlauf streckenweise kanalisiert und verbaut wurde, um die früher besonders zur Zeit der Schneeschmelze aufgetretenen Überschwemmungen zu vermeiden. An einigen Orten wurde die Wasserkraft des Scheltenbachs von Mühlen genutzt.
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Mündung des Scheltenbachs in die Birs beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 2,57 m³/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo-pluvial jurassien[15], und seine Abflussvariabilität[16] beträgt 26.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verlauf und Einzugsgebiete des Scheltenbachs auf dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung
- Verlauf des Scheltenbachs auf dem Geoportal des Kantons Bern
- Verlauf des Scheltenbachs auf dem Geoportal des Kantons Jura
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- ↑ a b Scheltenbachnmündung auf map.geo.admin.ch. Abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Abflussdaten: Messstelle: Scheulte - Vicques (2610). (PDF) 1992–2020. In: BAFU Hydrodaten. BAFU, abgerufen am 12. November 2024 (Stationsseite).
- ↑ Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Bundesamt für Umwelt BAFU, abgerufen am 12. November 2024.
- ↑ Mueltegrabe
- ↑ Hinderhusgrabe
- ↑ Scheltebach
- ↑ Ruisseau Djairdin
- ↑ Ruisseau des Sâces
- ↑ Ruisseau du Gour aux Oies
- ↑ Ruisseau des Grandes Planches
- ↑ La Vaivre
- ↑ Canal Rais
- ↑ Eigenmessung
- ↑ Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 3. November 2024]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006. .
- ↑ Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
- ↑ Mittlere Abflüsse (m³/s) und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz. Bundesamt für Umwelt BAFU, abgerufen am 12. November 2024.