Schlatt TG – Wikipedia
TG ist das Kürzel für den Kanton Thurgau in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Schlatt zu vermeiden. |
Schlatt | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Thurgau (TG) |
Bezirk: | Frauenfeld |
BFS-Nr.: | 4546 |
Postleitzahl: | 8252 |
Koordinaten: | 694770 / 278467 |
Höhe: | 416 m ü. M. |
Höhenbereich: | 379–562 m ü. M.[1] |
Fläche: | 15,54 km²[2] |
Einwohner: | 1887 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 121 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 15,2 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.schlatt.ch |
Schlatt TG vom Aussichtsturm auf dem Kohlfirst | |
Lage der Gemeinde | |
Schlatt (TG) ist eine Ortschaft[6] und seit 1999 eine politische Gemeinde im Bezirk Frauenfeld des Kantons Thurgau in der Schweiz. Die reformierte Kirchgemeinde trägt den Namen Schlatt bei Diessenhofen.[7]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt zwischen Frauenfeld und Schaffhausen im Schlattertal am Ostabhang des Cholfirsts. Sie ist die westlichste Gemeinde des Kantons Thurgau und grenzt an das Gebiet des Kantons Zürich. Die Ortsgemeinde Mett-Oberschlatt bildet mit der Ortsgemeinde Unterschlatt eine räumliche und kulturgeschichtliche Einheit. Sie wurde 1999 durch die Fusion der beiden Ortsgemeinden wiederhergestellt, nachdem das alte Schlatt Anfang des 19. Jahrhunderts aufgeteilt worden war.
Die ehemalige Gemeinde Unterschlatt umfasste neben dem Dorf Unterschlatt die Ortsteile Dickihof im Südosten, Altparadies mit dem ehemaligen Kloster Paradies und die im 19. und 20. Jahrhundert entstandene Industriesiedlung Neuparadies sowie im Norden den ehemaligen Weiler Kundelfingen (heute Kundelfingerhof). Die ehemalige Ortsgemeinde Mett-Oberschlatt setzte sich aus den Ortsteilen Mettschlatt, Oberschlatt und Fallentor zusammen.[8]
Die frühere Kiesgrube in der Gishalde wird heute als Trainingsstrecke für Geländefahrzeuge verwendet.
Schlatt hat eine internationale Grenze mit der Exklave Büsingen am Hochrhein (Deutschland).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Slate wurde 858 erstmals urkundlich erwähnt. Die politische Gemeinde Schlatt besteht seit dem 1. Januar 1999 und vereinigt die beiden ehemaligen Ortsgemeinden Mett-Oberschlatt und Unterschlatt der ehemaligen Munizipalgemeinde Basadingen. Schlatt gehörte bis 2010 zum Bezirk Diessenhofen.[9]
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Mett-Oberschlatt
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Unterschlatt
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: Schräg geteilt von Gelb mit schreitendem rotem Löwen und von Rot mit gelber Pflugschar.[10]
Das Wappen der Gemeinde Schlatt wurde bei der Gemeindegründung aus den Wappen der Ortsgemeinden Mett-Oberschlatt und Unterschlatt kombiniert. Der Löwe verweist vermutlich auf die Kyburger, die Pflugschar steht für die landwirtschaftliche Prägung der Gemeinde.[10]
Bevölkerung
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1800 | 1831 | 1850 | 1870 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | |
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Politische Gemeinde[11] | 1485 | 1601 | 1698 | |||||||
Ortsgemeinde Mett-Oberschlatt[12] | 203 | 287 | 332 | 257 | 317 | 326 | ||||
Ortsgemeinde Unterschlatt[13] | 466 | 631 | 636[11][12] | 633 | 914 | 915 |
Von den insgesamt 1698 Einwohnern der Gemeinde Schlatt im Jahr 2018 waren 187 bzw. 11,0 % ausländische Staatsbürger. 912 (53,7 %) waren evangelisch-reformiert und 297 (17,5 %) römisch-katholisch.[6]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2016 bot Schlatt 403 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 15,2 % in der Land- und Forstwirtschaft, 41,5 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 43,3 % im Dienstleistungssektor tätig.[5]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kloster Paradies ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.
→ siehe auch Artikel Liste der Kulturgüter in Schlatt TG
→ siehe auch Abschnitt Sehenswürdigkeiten im Artikel Mett-Oberschlatt
Dickihof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Grabhügel lässt darauf schliessen, dass der Weiler Dickihof vermutlich bereits zur Hallstattzeit besiedelt war. Die Siedlung wird 1162 als zur Kartause Ittingen zugehörend bezeichnet, der Kirchenfürst Ticchi soll in diesem Ort residiert haben. Dieser bäuerliche Weiler, dessen älteste Bausubstanz vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt, präsentiert sich heute noch in etwa gleich wie auf der Siegfriedkarte von 1883.[8] Der Weiler Dickihof ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vorne Oberschlatt, dahinter Mettschlatt
- Oberschlatt im Jahr 1954
- Klosterkirche Altparadies
- Liftturm Neuparadies
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfons Raimann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Band V: Der Bezirk Diessenhofen. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1992 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 85). ISBN 3-909158-73-0. S. 254–283.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ a b Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
- ↑ a b Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
- ↑ Kirchgemeinde Schlatt bei Diessenhofen. Auf der Webseite der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Dezember 2019
- ↑ a b Geschichte. Auf der Webseite der Gemeinde Schlatt (TG), abgerufen am 20. Dezember 2019
- ↑ Erich Trösch: Schlatt (TG). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ a b Gemeindewappen. Auf der Webseite ders Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
- ↑ a b c Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022. - ↑ a b Erich Trösch: Mett-Oberschlatt. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Erich Trösch: Unterschlatt. In: Historisches Lexikon der Schweiz.