Schukow (Stadt) – Wikipedia

Stadt
Schukow
Жуков
Wappen
Wappen
Föderationskreis Zentralrussland
Oblast Kaluga
Rajon Schukow
Bürgermeister Sergei Soloduchin
Gegründet Anfang des 17. Jh.
Frühere Namen Ugodski Sawod (bis 1974)
Schukowo (bis 1996)
Stadt seit 1996
Fläche km²
Bevölkerung 12.131 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 2426 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 135 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl +7 (48432)
Postleitzahl 249190
Kfz-Kennzeichen 40
OKATO 29 213 501
Website www.my-zhukov.ru
Geographische Lage
Koordinaten 55° 2′ N, 36° 44′ OKoordinaten: 55° 1′ 30″ N, 36° 43′ 30″ O
Schukow (Stadt) (Europäisches Russland)
Schukow (Stadt) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schukow (Stadt) (Oblast Kaluga)
Schukow (Stadt) (Oblast Kaluga)
Lage in der Oblast Kaluga
Liste der Städte in Russland

Schukow (russisch Жуков) ist eine Stadt in der Oblast Kaluga (Russland) mit 12.131 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Die Stadt liegt etwa 90 km nordwestlich der Oblasthauptstadt Kaluga am linken Ufer der Protwa, einem linken Nebenfluss der in die Wolga mündenden Oka.

Schukow ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.

Gedenkstein zur Ortsgründung

Der Ort wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts gegründet. Seit 1656 nannte er sich im Zusammenhang mit der Eröffnung eines Eisenwerkes wie dieses Ugodski Sawod.

Nach der Schließung des Werkes 1780 wurde das Dorf zu einem Handelszentrum des Kreises (Ujesds) Malojaroslawez. Im 19. Jahrhundert verlor der Ort seine regionale wirtschaftliche Bedeutung allmählich; Hauptbeschäftigung der Bevölkerung war nun das Handwerk (z. B. Tischlerei und Juwelierhandwerk). Noch an der Wende zum 20. Jahrhundert war das Dorf jedoch Kulturzentrum des Gebietes; so gab es einen Chor, ein Theater, eine Bibliothek, eine Mädchensonntagsschule und den einzigen Buchladen des Kreises.

1974 wurde das Dorf zu Ehren des im einige Kilometer südlich gelegenen kleinen Dorf Strelkowka (gehört heute zur Landgemeinde Werchowje) geborenen Marschalls Georgi Schukow (1896–1974) in Schukowo umbenannt. Einige Kilometer südwestlich von Ugodski Sawod/Schukowo war ab 1957 im Zusammenhang mit dem Bau einer Maschinenfabrik die Arbeitersiedlung Protwa entstanden, die seit 1962 den Status einer Siedlung städtischen Typs besaß. Protwa und das Dorf Schukowo wurden 1996 vereinigt und erhielten unter der heutigen Namensform das Stadtrecht. Das Stadtwappen zeigt seither den Heiligen Georg, entsprechend Schukows Vornamen.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner Bemerkung
1959 2.226 Ugodski Sawod
1970 6.471 Protwa 3.579, Ugodski Sawod 2.892
1979 8.870 Protwa 5.729, Schukowo 3.141
1989 10.380 Protwa 7.492, Schukowo 2.888
2002 12.306  
2010 12.131  

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schukow-Museum

In Schukow befindet sich das monumentale Staatliche G.-K.-Schukow-Museum, welches bereits zu Lebzeiten des Marschalls 1960 gegründet wurde – einer Zeit, in welcher er offiziell in „Ungnade“ gefallen war. Das heutige Gebäude wurde nach dem Tode des Marschalls errichtet, wie auch ein ihm gewidmeter Architektur-und-Skulptur-Komplex in seinem nahen Geburtsort Strelkowka. Es beherbergt u. a. das großformatige Diorama "Die Schlacht um den Reichstag" von Weniamin Sibirski. Das Diorama befand sich ursprünglich in einer eigens dafür errichteten Rotunde im Hauptquartier der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland in Wünsdorf. Es wurde nach dem Abzug der russischen Soldaten 1994 nach Schukow verbracht.[2]

Im Dorf Tarutino des Rajons Schukow, wo sich im Vaterländischen Krieg von 1812 zeitweise das Hauptquartier des russischen Oberbefehlshabers Michail Kutusow befand, gibt es ein Museum sowie ein Denkmal von 1834.

In Troizkoje liegen der Landsitz der Fürstin Jekaterina Daschkowa (geb. Gräfin Woronzowa; 1743–1810; Vertraute Katharinas II. und Protagonistin der Aufklärung in Russland) aus dem 18. Jahrhundert sowie ihr Grab. In Spas-Prognanje befinden sich ein Museum und das Grab des Mathematikers Pafnuti Tschebyschow (1821–1894).

Wirtschaft und Infrastruktur

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In Schukow gibt es Betriebe der Textilindustrie (Technotex), der Holzwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie (Möbel) sowie der Lebensmittelindustrie.

Die Stadt liegt nächstgelegenen Eisenbahnstation befindet sich im etwa zehn Kilometer westlich gelegenen Obninsk an der 1899 eröffneten Eisenbahnstrecke MoskauBrjanskKiew (Streckenkilometer 106; Stationsname Obninskoje).

Nahe Obninsk führen auch die Fernstraßen M3 Moskau–Brjansk–ukrainische Grenze (dort weiter nach Kiew) und A101 Moskau–Roslawlbelarussische Grenze westlich an Schukow vorbei.

Commons: Schukow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Jon Mendrala: Schlachten-Diorama: Von der Kunst, sich im Kreis zu drehen. In: Die Tageszeitung: taz. 12. September 2007, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 21. August 2021]).