Schweizerische Epilepsie-Liga – Wikipedia
Schweizerische Epilepsie-Liga | |
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Rechtsform | Verein |
Gründung | 1931 |
Sitz | Zürich, Schweiz |
Zweck | Fachorganisation Gesundheit |
Präsidentin | Barbara Tettenborn |
Geschäftsführung | Julia Franke |
Website | www.epi.ch |
Die Schweizerische Epilepsie-Liga (ehemals Schweizerische Liga gegen Epilepsie) ist eine gesamtschweizerisch tätige Fachorganisation und ein Interessenverband um das Krankheitsbild Epilepsie. Sie ist Mitglied der International League Against Epilepsy (ILAE) und bildet deren nationale Sektion in der Schweiz (seit 1964).[1] Die Epilepsie-Liga fördert die Forschung und berät Fachleute, Patienten und Angehörige. Zudem informiert und sensibilisiert sie die Öffentlichkeit für das Thema Epilepsie.[2] Damit will sie zur Integration von Epilepsiebetroffenen in der Gesellschaft beitragen.
Tätigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schweizerische Epilepsie-Liga publizierte bis 2018 die Fachzeitschrift Epileptologie, die viermal pro Jahr erschien. Sie organisiert regelmäßige Jahrestagungen, auf denen Wissenschaft und Fortbildung vermittelt werden, im jährlichen Wechsel mit anderen Schweizer Fachgesellschaften sowie als „Dreiländertagung“ gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie und Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie.
Einige Kommissionen bearbeiten medizinische und organisatorische Aspekte der Epilepsie.
Sie verleiht jährlich einen mit 25.000 CHF dotierten Forschungsförderungs- und alle drei Jahre einen mit 1.000 CHF dotierten Promotionspreis an junge Wissenschaftler. Ausserdem vergibt sie zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie und Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie jeweils anlässlich der Dreiländertagungen den mit 10.000 Euro dotierten Alfred-Hauptmann-Preis.
Sie organisiert den Tag der Epilepsie vom 5. Oktober und jeweils im November eine Tagung für Patienten und Angehörige. Sie stellt Informationen für alle Interessierten zur Verfügung. Dreimal jährlich finden Fachveranstaltungen zur Weiterbildung auf dem Gebiet der Epileptologie und Publikumsveranstaltungen zur Information der Öffentlichkeit über das Krankheitsbild statt.
Die Liga engagiert sich auch politisch und macht seit 2019 auf die Gefahr von Medikamenten-Engpässen speziell für Epilepsiebetroffene aufmerksam[3]. Im Jahr 2019 veröffentlichte sie die Ergebnisse einer Bevölkerungsbefragung zum Thema Epilepsie[4] sowie einen Kurzfilm über erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall[5].
Bisherige Präsidenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1964–1967 Heinrich Landolt, Zürich
- 1967–1973 Michel Tchicaloff, Lavigny
- 1973–1979 Robert Schweingruber, Tschugg
- 1979 a. i. François Martin, Genf
- 1979–1981 Rudolf Hess, Zürich
- 1981–1987 Franco Vassella, Bern
- 1988–1990 Meinrad Egli, Zürich
- 1990–1996 Heinz-Gregor Wieser, Zürich
- 1997–2001 Paul-André Despland, Lausanne
- 2001–2016 Günter Krämer, Zürich
- 2016–2020 Stephan Rüegg, Basel
- seit 2020 Barbara Tettenborn, St. Gallen[6]
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Epilepsie-Liga wird durch Mitgliederbeiträge, Spenden, Sponsoring und zu einem kleinen Teil durch Dienstleistungseinnahmen finanziert; sie erhält keine öffentlichen Zuschüsse mit Ausnahme von Projektförderung durch kantonale Lotteriefonds[7].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Vorgängerorganisation der Epilepsie-Liga war der im Jahr 1931 in Zürich gegründete „Schweizerische Hilfsverband für Epileptische“. 1963 wurde er in die „Schweizerische Liga gegen Epilepsie“ mit neuen Statuten umgewandelt.[8] Zum 1. Januar 2016 wurde die „Schweizerische Liga gegen Epilepsie“ in „Schweizerische Epilepsie-Liga“ umbenannt.[9]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Schweizerischen Epilepsie-Liga
- Kurzfilm "Erste Hilfe"
- Pierre Arnold u. a.: Update der Verkehrskommission der Schweizerischen Epilepsie-Liga: Fahreignung mit Epilepsie In: Swiss Medical Forum 6. November 2019, S. 737–740.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ International League against Epilepsy (ILAE): Chapter Spotlight: Switzerland. Abgerufen am 8. Januar 2020.
- ↑ Corinne Hodel: Vor allem Junge wissen wenig über Epilepsie. In: 20 Minuten. 1. Februar 2013, abgerufen am 18. Januar 2018.
- ↑ Andreas Möckli: Ein fataler Engpass: In der Schweiz fehlen 600 Medikamente. In: Luzerner Zeitung. 29. Oktober 2019, abgerufen am 22. Juli 2020.Gefahr durch Medikamenten-Engpässe. In: Medienmitteilung der Epilepsie-Liga. August 2019, abgerufen am 22. Juli 2020.
- ↑ Bevölkerungsbefragung 2018: Einstellungen zu Epilepsie in der Schweiz In: Leading Opinions Neurologie & Psychiatrie 5/2019, S. 22–24.
- ↑ Was bei einem epileptischen Anfall zu tun ist. In: persoenlich.com. 16. Dezember 2019, abgerufen am 22. Juli 2020. ; Kurzfilm „Erste Hilfe“. In: www.epi.ch. November 2019, abgerufen am 22. Juli 2020.
- ↑ Epilepsie-Liga erstmals mit Präsidentin In: Leading Opinions Neurologie & Psychiatrie 23.06.2020, S. 13.
- ↑ Kanton Zürich, Finanzdirektion: Beitragsleistungen 2019. Lotteriefonds des Kantons Zürich. 2019, abgerufen am 22. Juli 2020.
- ↑ H.-G. Wieder, K. Karbowski: Geschichte der Schweizerischen und Internationalen Liga gegen Epilepsie. In: G. Krämer, H.-G. Wieser (Hrsg.) für die Schweizerische Liga gegen Epilepsie: Epilepsie-Bericht Schweiz 2002. Hippocampus-Verlag, Bad Honnef 2002, S. 119–127.
- ↑ Jahresbericht 2015. (PDF) Schweizerische Epilepsie-Liga, S. 21, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Januar 2018; abgerufen am 18. Januar 2018.