Sennickerode – Wikipedia

Sennickerode
Gemeinde Gleichen
Koordinaten: 51° 28′ N, 10° 4′ OKoordinaten: 51° 27′ 38″ N, 10° 4′ 26″ O
Höhe: 256 m ü. NHN
Postleitzahl: 37130
Vorwahl: 05592
Sennickerode (Niedersachsen)
Sennickerode (Niedersachsen)
Lage von Sennickerode in Niedersachsen
Gutshaus Sennickerode, von Südwesten (2011)
Gutshaus Sennickerode, von Südwesten (2011)

Sennickerode gehört als Rittergut zur Gemarkung von Bremke, einem Ortsteil der Gemeinde Gleichen im Landkreis Göttingen in Südniedersachsen.

Geografie und Verkehrsanbindung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt nordöstlich des Kernortes Bremke an der K 15 und am Bischhäuser Bach, einem linken Nebenfluss der Garte. Nordwestlich liegen Die Gleichen, ein 428 und 432 Meter hohes Bergpaar im Weser-Leine-Bergland.

Sennickerode war im Mittelalter eine dörfliche Siedlung. Die erste schriftliche Erwähnung ist in einer im 12. Jahrhundert gefälschten Urkunde enthalten, die angeblich auf die Zeit 1089–1093 zurückgehen sollte und den Ortsnamen als Sinnicherothe überliefert. Im Jahr 1212 wird dann Sinnekerode in einer Urkunde erwähnt.[1] Spätestens Anfang des 14. Jahrhunderts besaßen die Herren von Uslar Lehen in Sennickerode.[2] Während einige Veröffentlichungen von einem Wüstfallen des Ortes im Spätmittelalter ausgehen,[2] nehmen andere als wahrscheinlich an, dass er bis zum Niederlegen zugunsten des Vorwerkes der Herren von Uslar bestanden habe.[1]

Heute ist Gut Sennickerode Verwaltungssitz der Landwirtschaftsgesellschaft „Nova“, die mit derzeit vier Partnerbetrieben rund 1.000 ha Ackerfläche in der Region Göttingen bewirtschaftet.[3][4]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das zweigeschossige Herrenhaus des Rittergutes auf L-förmigem Grundriss wurde im neubarocken Stil äußerst spät erst 1937/38[2] nach Entwurf des Leipziger Architekten Wilhelm Lossow errichtet und orientiert sich an rund zwei Jahrhunderte älteren Vorbildern. Dabei wurde Bausubstanz der Vorgängerbauten (1778 und 1877–79) einbezogen.

Heute präsentiert sich das Rittergut Sennickerode einschließlich des Parks auch als Ort für diverse Veranstaltungen und Events.[5][6]

Nordwestlich des Gutsgeländes im Auebereich des Bischhäuser Baches steht eine als Naturdenkmal ausgewiesene Eiche, die durch ihre Wuchsform als mächtiger knorriger Baum landschaftsprägend wirkt.[7]

Forschungsstation

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1995 bis 2008 unterhielt die Georg-August-Universität Göttingen die Ethologische Station Sennickerode, eine Freilandstation, in der eine große Kolonie Weißbüschelaffen lebte, deren Sozialverhalten erforscht wurde.[8][9]

Commons: Sennickerode – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Kirstin Casemir, Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen (= Jürgen Udolph [Hrsg.]: Niedersächsisches Ortsnamenbuch (NOB). Teil IV). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-494-X, S. 367.
  2. a b c Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 5,3 Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen. Bearbeitet von Peter Luften, Verlag CW Niemeyer, Hameln 1997, ISBN 3-8271-8257-3, S. 260 f. (Digitalisat auf digi.ub.uni-heidelberg.de, abgerufen am 25. Juni 2023).
  3. Landwirtschaft. In: vonuslar.net. Abgerufen am 26. Juni 2023.
  4. Britta Bielefeld: Moderne Landwirtschaft: Der Knecht von heute heißt John Deere. In: goettinger-tageblatt.de. 30. März 2015, abgerufen am 26. Juni 2023.
  5. Rittergut Sennickerode, Event-Scheune. In: vonuslar.net. Abgerufen am 25. Juni 2023.
  6. Markus Scharf: 50 Jahre Gleichen. So feiert eine Gemeinde ein halbes Jahrhundert. Zweitägige Landpartie auf Gut Sennickerode (...). In: Göttinger Tageblatt, 21. Juni 2023. – 50 Jahre Gemeinde Gleichen: Landpartie unter den Gleichen auf Gut Sennickerode 25. Juni 2023, auf goettinger-tageblatt.de, abgerufen am 26. Juni 2023.
  7. Verzeichnis der Naturdenkmale im Landkreis Göttingen (Anlage 1). In: landkreisgoettingen.de. Abgerufen am 26. Juni 2023 (Nummer: NDGÖ170401).
  8. Universität Göttingen: Ethologische Station der Anthropologischen Einrichtungen (Memento vom 1. Mai 2003 im Internet Archive)
  9. Landwirtschaft statt Affenforschung. Auf: goettinger-tageblatt.de vom 16. Juni 2017