Serrig – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Serrig
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Serrig hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 34′ N, 6° 34′ OKoordinaten: 49° 34′ N, 6° 34′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Saarburg-Kell
Höhe: 160 m ü. NHN
Fläche: 17,63 km2
Einwohner: 1662 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54455
Vorwahl: 06581
Kfz-Kennzeichen: TR, SAB
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 126
Adresse der Verbandsverwaltung: Schloßberg 6
54439 Saarburg
Website: www.saarburg-kell.de
Ortsbürgermeister: Karl-Heinz Pinter (FBL)
Lage der Ortsgemeinde Serrig im Landkreis Trier-Saarburg
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Karte

Serrig ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an.

Geographische Lage

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Das Winzerdorf liegt bei Saarburg an der Saar. Folgende Wohnplätze gehören zur Ortsgemeinde: Domäne, In der Wallachei, Hofgut Serrig, Jagdhaus Neunhäuser (PLZ 54314), Schloss Saarfels, Schloss Saarstein und Weingut Würtzberg.[2]

Das Gebiet der heutigen Ortschaft war wohl schon in keltischer Zeit besiedelt, worauf der überlieferte Ortsname Serviacum aus dem Jahr 949 hindeutet. Andere Quellen weisen auf die Form serviaco aus dem Jahr 804 hin,[3] der Heimatforscher Johann Jacob Hewer führt Seriacum aus dem Jahr 802 an.[4] Letzteres stellte sich jedoch später als Falschdeutung heraus.[5]

Die keltische Bebauung ist in Zusammenhang mit der auf der gegenüberliegenden Saarseite liegenden befestigten Bergsiedlung (heute: Kastel-Staadt) zu sehen. Auch römische Spuren wurden in Serrig gefunden. Am Ortsende saaraufwärts befindet sich das sogenannte Widderthäuschen, ein römisches Grabmal aus dem 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr.[6] Zu dieser Zeit gab es dort einige römische Landgüter.

Am 18. Juli 1946 wurde Serrig gemeinsam mit weiteren 80 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kam Serrig an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.

86 % der Einwohner von Serrig waren nach Ergebnissen des Zensus 2011 katholisch, 6 % evangelisch.[7] Die katholische Pfarrei St. Martin in Serrig mit ihrer 1896 erbauten neugotischen Pfarrkirche gehört zum Dekanat Konz-Saarburg des Bistums Trier. Für die Protestanten ist die Evangelische Kirchengemeinde Saarburg im Kirchenkreis Trier der Evangelischen Kirche im Rheinland zuständig.

Der Ortsgemeinderat in Serrig besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019[veraltet] in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Ortsgemeinderat:[8]

Wahl SPD CDU FBL Gesamt
2019 3 6 7 16 Sitze
2014 4 6 6 16 Sitze
2009 3 6 7 16 Sitze
2004 3 5 8 16 Sitze
  • FBL = Freie Bürgerliste Serrig e. V.

Ortsbürgermeister

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Nach dem Rücktritt des Ortsbürgermeisters Franz-Josef Neises nach 18 Jahren Amtszeit, wählte Serrig am 1. April 2012 einen neuen Ortsbürgermeister. Zur Wahl standen Egbert Adam (CDU) und Ulf Milanese (SPD). Mit 51,14 % der Stimmen wurde Egbert Adam gewählt und am 20. April zum Ortsbürgermeister ernannt. Egbert Adam wurde am 25. Mai 2014 wiedergewählt. Seine Amtszeit endete am 24. Juni 2019[9] mit dem Amtsantritt von Karl-Heinz Pinter (FBL), der bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 mit 89,61 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt wurde.[10]

Sehenswürdigkeiten

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In Serrig befinden sich die südlichsten Weinberge an der Saar, daher wird es als das „Tor zum Saarwein“ bezeichnet. Auf über 90 Prozent der Rebanbaufläche wird die Sorte Riesling angebaut.

Geprägt wird das Ortsbild durch die katholische Pfarrkirche St. Martin (1895), das hoch über dem Ort gelegene Schloss Saarfels (ehemalige Sektkellerei), Schloss Saarstein und die ehemalige staatliche Weinbaudomäne, die sich über der Gemeinde inmitten von Weinbergen befindet. Die Anbauflächen wurde bis in die 1980er Jahre mit einer Feldbahn (Feuriger Elias) bewirtschaftet. Sie ist heute am Ortseingang, von Saarburg kommend, ausgestellt.

In Serrig befindet sich das Hofgut, eine Außenstelle der Lebenshilfe-Werke Trier GmbH. Es umfasst Wohn- und Arbeitsstätten für mehr als 165 Menschen mit und ohne Behinderung. Das Hofgut Serrig produziert nach ökologischen Gesichtspunkten Fleisch (Schweine, Rinder, Gänse, Hühner), Obst und Beeren, Gemüse (Kartoffeln, Spargel, Salat, …) und verfügt über eine Schreinerei, Korbflechterei, Töpferei, Berufsbildungsbereich, und mehrere Montagen. In einem Hofgutladen können die Produkte erworben werden. Ebenso gibt es die Weinbergsfeldbahn, die mit Unterstützung der Feldbahnfreunde Serrig e.V. betrieben wird. Das Hofgut bietet außerdem Stellen für das „Freiwillige Soziale Jahr“ (FSJ), „Freiwillige ökologische Jahr“ (FöJ) und auch für den Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) an.

Serrig besitzt knapp 11 km² Waldflächen. Neben der forstwirtschaftlichen Verwendung dient der Serriger Wald auch der Erholung und für sportliche Aktivitäten (Walking, Mountainbiking).

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Serrig

Wirtschaft und Infrastruktur

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Serrig gehört zum „Weinbaubereich Saar“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort sind elf Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 66 ha. Etwa 97 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007).

Serrig liegt an der Bundesstraße 51 MettlachTrier, die in den 1970er Jahren im Zuge der Saarkanalisierung verbreitert und ausgebaut wurde. Zudem ist Serrig Regionalbahn-Station an der Eisenbahnlinie Saarbrücken – Trier.

Gastlokomotive „Feuriger Elias“ auf der Feldbahn Serrig

Im Hofgut Serrig gibt es die als Museumsbahn betriebene Feldbahn Serrig.[11]

Commons: Serrig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 120 f. (PDF; 3,3 MB).
  3. Horst Bursch: Ockfen und Schoden. Etymologische Überlegungen zu einem vielleicht komplementären Ortsnamenpaar aus dem Latein der Römerzeit. In: Kurtrierisches Jahrbuch. Band 63. Trier 2023, S. 19.
  4. Johann Jacob Hewer: Ortschaftsnamen des Kreises Saarburg nach Abstammung und Alter. In: Ladner (Hrsg.): Jahresbericht der Gesellschaft für nützliche Forschungen zu Trier über die Jahre 1863 und 1864. Verlag der Fr. Lintz'schen Buchhandlung, Trier 1867, S. 25–28.
  5. Reiner Nolden: Zum Geleit. In: Klaus Hammächer u. a. (Hrsg.): Serrig: Landschaft, Geschichte und Geschichten. Gemeinde Serrig, Serrig 2002, S. 7.
  6. Sabine Faust: Serrig, „Widderthäuschen“: Römischer Grabbau. In: Rheinisches Landesmuseum Trier (Hrsg.): Führer zu archäologischen Denkmälern des Trierer Landes. (= Schriftenreihe des Rheinischen Landesmuseums Trier. 35). Trier 2008, ISBN 978-3-923319-73-2, S. 170f.
  7. Serrig, Zensus 2011
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 31. Juli 2019.
  9. Egbert Adam: Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates. In: Saarburger Kreisblatt, Ausgabe 25/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 31. Mai 2021.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Einzelergebnisse. Abgerufen am 30. Dezember 2020.
  11. Feldbahnfreunde Serrig.