Sethoxydim – Wikipedia

Strukturformel
Strukturformel von Sethoxydim
Vereinfachte Strukturformel ohne Stereochemie – Gemisch mehrerer Isomere
Allgemeines
Name Sethoxydim
Andere Namen

(±)-2-(1-(Ethoxyimino)butyl)-5-(2-(ethyl­thio)propyl)-3-hydroxy-2-cyclohexen-1-on

Summenformel C17H29NO3S
Kurzbeschreibung

geruchloser Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 74051-80-2
EG-Nummer 277-682-3
ECHA-InfoCard 100.070.600
PubChem 52923
Wikidata Q15632899
Eigenschaften
Molare Masse 327,49 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,043 g·cm−3[1]

Siedepunkt

90 °C (0,04 µbar)[1]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 411
P: 273​‐​391​‐​501[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Sethoxydim ist ein Gemisch mehrerer isomerer chemischer Verbindungen aus der Gruppe der Cyclohexandione.

Gewinnung und Darstellung

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Sethoxydim kann durch Reaktion von Ethylmercaptan mit Crotonal, gefolgt durch Reaktion mit Aceton, Malonsäuredimethylester, Hydrolyse-Reagenzien, Butyrylchlorid und Hydroxyethylamin gewonnen werden.[2][3]

Sethoxydim ist eine geruchlose Flüssigkeit/Öl, die schwer löslich in Wasser ist.[1][2] Sie ist sehr instabil in Wasser.[4]

Sethoxydim wird als selektives Herbizid gegen ein- und mehrjährige Gräser verwendet.[4] Es wird als Nachauflauf-Herbizid ausgebracht und erfordert die Zugabe eines Öl-Adjuvans oder nichtionischen Tensids für maximale Wirksamkeit. Laut Hersteller kann Sethoxydim gegen Bahiagras (Paspalum notatum), Blut-Fingergras (Digitaria sanguinalis), Dachtrespe (Bromus tectorum), Kriech-Quecke (Elytrigia repens), Weidelgras (Lolium multiflorum), Wilden Hafer (Avena spp.) und Rispenhirsen (Panicum spp.) eingesetzt werden. Die Wirkung beruht (ähnlich wie beim Herbizid Fluazifop-P-butyl) auf der Hemmung der Acetyl-CoA-Carboxylase, einem Enzym für die Katalyse eines frühen Schritts der Fettsäuresynthese der Pflanzen.[5]

Die Substanz wurde 2002 nicht in die Liste der in der Europäischen Union zugelassenen Pflanzenschutzwirkstoffe aufgenommen. In keinem EU-Land sind Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Sethoxydim zugelassen, in der Schweiz ebenfalls nicht.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Sethoxydim in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 2. Januar 2024. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d Eintrag zu Sethoxydim in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem), abgerufen am 27. Februar 2013.
  3. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 158 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Terence Robert Roberts, David Herd Hutson: Metabolic Pathways of Agrochemicals: Part 1: Herbicides and Plant Growth Regulators. Royal Society of Chemistry, 1998, ISBN 0-85404-494-9, S. 233 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. invasive.org: Sethoxydim (PDF; 35 kB).
  6. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Sethoxydim in der EU-Pestiziddatenbank; Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs und Deutschlands, abgerufen am 18. Februar 2016.