Siegfried II. (Brandenburg) – Wikipedia

Das Siegel des Brandenburger Bischofs Siegfried II. vom 28. Dezember 1216. Schriftzug: SIFRIDVS D(E)I GRA(CIA) BRANDEBVRG(E)NSIS EP(IS)C(OPVS). In Klammern sind die Auslassungen ergänzt.

Siegfried II. († 1220 oder später) war von 1216/17 bis 1220 Bischof von Brandenburg.

Dompropst von Brandenburg

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Seine Herkunft ist unbekannt. Zwischen 1211 und 1214 wurde er Dompropst von Brandenburg. Vor dem 28. Dezember 1216 wurde Siegfried zum neuen Bischof von Brandenburg gewählt und geweiht.[1] Nachfolger als Dompropst wurde sein Bruder Alverich.

Bischof von Brandenburg

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Die erste erhaltene Urkunde von Siegfried vom 28. Dezember 1216 bestätigte dem Domkapitel Brandenburg dessen Rechte und Besitzungen. Dabei wurden etliche Orte in Brandenburg erstmals genannt.[2] 1220 bestätigte Siegfried in einer Urkunde eine Schenkung des Ritters Daniel von Mukede.[3] Ob Siegfried oder sein Nachfolger als päpstlicher Exekutor in das Kloster Ilsenburg geschickt wurde, ist nicht ganz klar.[4]

Siegfried wurde letztmals am 30. September 1220 erwähnt, sein Todesdatum ist unbekannt.[5]

Nach dem Tod Siegfrieds wurde Ludolf von Schwanebeck vom Domkapitel Brandenburg zum neuen Bischof gewählt und Wichmann von Arnstein vom Stift Leitzkau. Beide erhielten aber keine päpstliche Bestätigung, sodass 1222 Gernand von Brandenburg neuer Bischof von Brandenburg wurde.

  1. Die erste Urkunde ist auf den 28. Dezember 1216 datiert, die Brandenburger Bischofschronik gibt allerdings an, dass Siegfried nach dem Tod des Vorgängers vom 31. Mai 1217 gewählt wurde. Zur Problematik zuletzt Christina Meckelnborg: Tractatus de urbe Brandenburg. Das älteste Zeugnis brandenburgischer Geschichtsschreibung. Textanalyse und Edition. (= Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge Bd. 7). Lukas Verlag, Berlin 2015. ISBN 978-3-86732-215-7. S. 58
  2. Lutz Partenheimer: Bischof Siegfried II. von Brandenburg (Ende 1216-1220/21) bestätigt dem Brandenburger Domkapitel dessen Rechte und Besitzungen, 28. Dezember 1216. In: Mitteilungen des Uckermärkischen Geschichtsvereins zu Prenzlau 20/2013. S. 14–37.
  3. Dieser übertrug dem Hospital des Doms zu Brandenburg vier Hufen Land im Dorf Hohenferchesar. Daniel bestimmte, dass nach seinem Tod von der Schenkung jährlich zehn Schilling an das Domkapitel zur Feier seines Gedächtnisses gehen sollten. Er schrieb jedoch für sich und seine Frau lebenslangen Nießbrauch fest. In: Adolf Friedrich Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, Achter Band, F. H. Morin, Berlin 1847, S. 45, S. 131 ff.
  4. Die Chronik vom,Lauterberg nennt kein Jahr, etwa um 1224(?), vgl. Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 23: Chronica aevi Suevici. Hannover 1874 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat) S. 217
  5. Zur Dauer seiner Amtszeit in der Brandenburger Bischofschronik vgl. Christina Meckelnborg: Tractatus de urbe Brandenburg. Das älteste Zeugnis brandenburgischer Geschichtsschreibung. Textanalyse und Edition. (= Schriften der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg, Neue Folge Bd. 7). Lukas Verlag, Berlin 2015. ISBN 978-3-86732-215-7. S. 218–220
VorgängerAmtNachfolger
BalduinBischof von Brandenburg
1216–1220
Gernand von Brandenburg