Simlai – Wikipedia

R. Simlai (Simlaj, auch: Samlai), Sohn des Abba, war ein besonders in der Haggada bewanderter jüdischer Gelehrter des Altertums, wird zu den palästinischen Amoräern der zweiten Generation gezählt und lebte und wirkte im dritten nachchristlichen Jahrhundert.

Er stammte aus Nehardea, wohnte dann in Lydda, später in Galiläa bei Jannai in Sepphoris.

Aufgrund seiner Zeit in Lydda hatte er auch den Beinamen Lyddenser oder Daromäer (hebr. darom, „Süden“).

Wegen seiner hervorragenden Schriftkenntnisse war er prädestiniert zur Auseinandersetzung mit dem Christentum und argumentierte besonders gegen die Trinität.

Am bekanntesten ist sein Ausspruch, die Tora bestehe aus 613 Ge- und Verboten. David habe sie auf elf reduziert (Psalm 15 EU), Jesaja auf sechs (Jesaja 33,15 EU), Micha auf drei (Micha 6,8 EU), erneut Jesaja auf zwei (Jesaja 56,1 EU) und Habakuk schließlich auf eines:

„Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“

Hab 2,4b ELB

Simlais Tradent ist R. Tanchum bar Chijja.

  • Heinrich Graetz: Geschichte der Juden. Von den ältesten Zeiten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. DirectMedia Publ., Berlin 2004, ISBN 3-89853-444-8 (1 CD-ROM; Nachdr. d. Ausg. Berlin 1853).
  • Eisik Hirsch Weiss: Zur Geschichte der jüdischen Tradition. Bd. 2: Von der Zerstörung des zweiten Tempels bis zum Abschluß der Mischna. Berlin 1923/24.
  • Aaron Hyman: Toldoth Tannaim we-Amoraim. London 1910.
  • Johann Krengel: Artikel SIMLAJ. In: Jüdisches Lexikon. Band IV/2. Berlin 1927.
  • Alan F. Segal: Two Powers in Heaven. Early Rabbinic Reports About Christianity and Gnosticism (= Studies in Judaism in late antiquity Bd. 25). Brill, Leiden 1977, ISBN 90-04-05453-7 (zugl. Dissertation, Universität New Haven 1977).
  • Günter Stemberger: Einleitung in Talmud und Midrasch. 8. Aufl. Beck, München 1992, ISBN 3-406-36695-3.