Chaanchre Sobekhotep – Wikipedia

Namen von Chaanchre Sobekhotep

Stele von Sobekhotep I.; Louvre, Paris
Horusname
G5
F36N18
N18
N23 N23
Sema-taui
Sm3-t3wj
Der die beiden Länder vereinigt
Nebtiname
G16
R11R11N28
D36
Z2
Djed-chaju
Ḏd-ḫˁjw
Beständig an Erscheinungen
Goldname
G8
D28
Z2
R8A
Kau-netjeru
K3w-nṯr.w
(Mit) Ka-Kräfte der Götter
Thronname
M23
X1
L2
X1
N5N28S34
Chai-anch-Re
ḫˁj-ˁnḫ-Rˁ
Lebende Erscheinung, ein Re
Eigenname
I4R4
t p
Sobekhotep
Sbk ḥtp
Sobek ist zufrieden
Königspapyrus Turin
N5I4HASHp
Sobek -[hot]ep-Re […]
Sbk -..p..-Rˁ
Sobek ist zufrieden

Chaanchre Sobekhotep (andere Schreibweise Chaanchre Sebekhotep) war ein altägyptischer König (Pharao) der 13. Dynastie (Zweite Zwischenzeit), der etwa um 1735 v. Chr.[1] regierte.

Chaanchre ist ein wenig bekannter König der 13. Dynastie. Als Chai-anch-Re erscheint dieser Herrscher in der Königsliste von Karnak. Er ist vielleicht mit dem Sobekhotep identisch, der in Kolumne 6, Zeile 15 des Turiner Königspapyrus erscheint. Diese Identifizierung ist jedoch nicht zwingend, womit auch die Einordnung des Herrschers innerhalb der 13. Dynastie nicht über alle Zweifel erhaben ist. Interessant ist der Umstand, dass hinter seinem Namen im Turiner Königspapyrus noch ein „Sohn von“ zu erkennen ist. Der folgende Name ist weitestgehend zerstört, doch war er sicherlich nicht königlich, womit man vor dem Umstand steht, dass dieser König auf seine bürgerliche Herkunft stolz war und diese in den Königslisten vermerken ließ. Etwas Vergleichbares ist von Neferhotep I. bekannt, der etwas später auch immer wieder seine nichtköniglichen Eltern erwähnt.[2]

Die weiteren Namen kennt man von einem Altar und einer Stele aus Abydos und stammen wohl von einer kleinen Kapelle,[3] die Basis einer Statue stammt wohl aus Karnak (sie ist dem Gott Amun-Re gewidmet),[4] das Bruchstück einer Säule ist unbekannter Herkunft.[5] Die Länge seiner Regierungszeit ist unbekannt, wird aber kaum sehr lang gewesen sein. Neuere Untersuchungen setzten den Herrscher in die spätere 13. Dynastie.[6]

Im Sommer 2013 wurde ein leerer 60 Tonnen schwerer Sarkophag aus Quarzit in der Nekropole Abydos von Archäologen der Universität von Pennsylvania unter Leitung von Josef W. Wegner in einem Grab entdeckt. Es war jedoch zunächst unbekannt, wer in dem Grab, das ursprünglich unterhalb einer Pyramide lag, beigesetzt worden war. Ende Dezember 2013 fanden die Archäologen dort noch Teile eines Reliefs, auf dem ein Herrscher auf dem Thron sitzend dargestellt ist. Auf einem weiteren Bruchstück ist der Anfang der Namenskartusche mit der ersten Hieroglyphe Sobek erhalten.[7][8] Die aufgefundene Keramik und die Ähnlichkeit des Grabes mit der Ameni-Qemau-Pyramide lassen vermuten, dass hier Sobekhotep I. beigesetzt war. Spätere Untersuchungen zeigten jedoch, dass das Grab wahrscheinlich Sobekhotep IV. gehört.[9]

  • Jürgen von Beckerath: Untersuchungen zur politischen Geschichte der zweiten Zwischenzeit in Ägypten (= Ägyptologische Forschungen. Band 23). Augustin, Glückstadt 1964, ISBN 3-87030-059-0, S. 42–43.
  • Kim Ryholt: The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period. Museum Tusculanum Press, Copenhagen 1927, ISBN 87-7289-421-0, S. 339, File 13/13 (dort als Sobekhotep II.).
  • Thomas Schneider: The Relative Chronology of the Middle Kingdom and the Hyksos Period (Dyns. 12–17). In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden / Boston 2006, ISBN 90-04-11385-1, S. 168–196 (Online).

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Datierung nach Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Artemis & Winkler, München 1997, ISBN 3-7608-1102-7.
  2. vgl. die Diskussion in: K. Ryholt: The Political Situation. Copenhagen 1927, S. 215.
  3. Inventarnummer Louvre, B.3-5, C.9-10; E. Bresciani: Un edificio di Kha-anekh-Ra Sobekhotep ad Abdido. In: Egitto e Vicino Oriente. Band II, 1979, S. 1–20.
  4. London British Museum EA 69497; N. Reeves: Miscellanea Epigraphica (= Studien zur altägyptischen Kultur. Band 13, 1986). S. 165–67, Tafel 19.
  5. Inventarnummer: London, Petrie Museum of Egyptian Archaeology UCL 14411.
  6. Simon Connor, Julien Siesse: Nouvelle datation pour le roi Sobekhotep Khâânkhrê. In: Revue d’Égyptologie. Band 66, 2015, S. 227–247; siehe auch Julien Siesse: Throne Names Patterns as a Clue for the Internal Chronology of the 13th to 17th Dynasties (Late Middle Kingdom and Second Intermediate Period). In: Göttinger Miszellen. (GM) Band 246. 2015, S. 75–98 (online).
  7. Archäologen entdecken Pharaonengrab aus der 13. Dynastie. Bayerischer Rundfunk Kultur: Sarkophag-Fund in der Nekropole Abydos, Auf: brf.be vom 6. Januar 2014; zuletzt abgerufen am 1. März 2021.
  8. The History Blog: Tomb of Pharaoh Sobekhotep I found in Abydos. Auf: thehistoryblog.com; zuletzt abgerufen am 1. März 2021.
  9. Josef W. Wegner: A Royal Necropolis at Abydos. In: Near Eastern Archaeology. Band 78, Nr. 2, 2015, S. 70.
VorgängerAmtNachfolger
NedjemibrePharao von Ägypten
13. Dynastie
Renseneb