Southern Province Railway – Wikipedia
Mtwara–Nachingwea | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Streckenlänge: | 211 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 610 mm (2-Fuß-Spur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Southern Province Railway war ein Eisenbahnnetz in Tansania, das – nur wenige Jahre – in der Mitte des 20. Jahrhunderts betrieben wurde. Es umfasste letztlich etwa 275 km in der Spurweite 610 mm. Zentrale Strecke des Netzes war die Bahnstrecke Mtwara–Nachingwea.[1] Das Netz stellte einen Inselbetrieb ohne Anschluss an eine andere Bahn dar.
Auslöser für den Bahnbau war das Tanganyika Groundnut Scheme, ein seitens der damaligen Kolonialmacht Großbritannien vorangetriebenes, letztlich aber gescheitertes Entwicklungsvorhaben, dessen zentraler Bestandteil Erdnussanbau in gigantischem Maßstab war. Um die Ernte abtransportieren zu können, wurde durch die Overseas Food Cooperation zunächst 1949 eine Strecke von Ruo nach Nachingwea in Betrieb genommen und ein Jahr später nach Lindi am Indischen Ozean verlängert. Diese Verlängerung nutzte auch die Trasse einer um 1921 eröffneten einer 18 km langen Feldbahn in der Spurweite 600 mm, die von einer Sisal-Plantage bei Lindi nach Narunyu verlief.[2]
Als die Overseas Food Cooperation 1952 in finanzielle Schwierigkeiten geriet, wurde die Eisenbahn zunächst von den East African Railways übernommen und weiter zu einem Netz ausgebaut. So wurde 1954 der neu errichtete Hafen von Mikindani und die Hafenstadt Mtwara angeschlossen. 1958 folgte noch die Strecke Chilungula–Masasi.
Eingesetzt wurden sowohl Dampf- (die Baureihen RV/21, G und NZ) als auch Diesellokomotiven (die Baureihen 80 und 81).[3] Personenverkehr bestand zwischen Mtwara und Nachingwea. Dafür wurde ein umgespurter Dieseltriebwagen der früheren Kenya and Uganda Railways eingesetzt.[4] Nach dem Scheitern des Tanganyika Groundnut Scheme war dem Bahnsystem seine wirtschaftliche Grundlage entzogen. Nach der Unabhängigkeit von Tansania wurde es aufgegeben und der Betrieb im Februar 1963 eingestellt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neil Robinson: World Rail Atlas and historical summary. Band 7: North, East and Central Africa. World Rail Atlas Ltd., 2009, ISBN 978-954-92184-3-5
- Helmut Schroeter, Roel Ramaer: Die Eisenbahnen in den einst deutschen Schutzgebieten damals und heute / German Colonial Railways then and now. Röhr-Verlag: Krefeld 1993, ISBN 3-88490-184-2
Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- East African Railways and Harbours: Cashew Nut Line. East Africa 1959. 16-mm-Farbfilm, 15 Minuten.[5]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Angaben zur Eisenbahninfrastruktur nach Neil Robinson: World Rail Atlas and historical summary. Band 7: North, East and Central Africa. World Rail Atlas Ltd., 2009, ISBN 978-954-92184-3-5, S. 71 f. und Tafel 53.
- ↑ Abbildung dieser Bahn bei Helmut Schroeter, Roel Ramaer: Die Eisenbahnen in den einst deutschen Schutzgebieten damals und heute / German Colonial Railways then and now. Röhr-Verlag: Krefeld 1993, ISBN 3-88490-184-2, S. 50.
- ↑ Helmut Schroeter, Roel Ramaer: Die Eisenbahnen in den einst deutschen Schutzgebieten damals und heute / German Colonial Railways then and now. Röhr-Verlag: Krefeld 1993, ISBN 3-88490-184-2, S. 57.
- ↑ Helmut Schroeter, Roel Ramaer: Die Eisenbahnen in den einst deutschen Schutzgebieten damals und heute / German Colonial Railways then and now. Röhr-Verlag: Krefeld 1993, ISBN 3-88490-184-2, S. 57; Abbildung: S. 50.
- ↑ Nach John Huntley: Railways in the Cinema. London 1969, S. 119.