Sowjetische Schachmeisterschaft der Frauen – Wikipedia
Die Sowjetische Schachmeisterschaft der Frauen (russisch Чемпионат СССР по шахматам среди женщин) war eine Schachveranstaltung, die von 1927 bis 1991 in der Sowjetunion ausgetragen wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der ersten Frauenmeisterschaft der UdSSR, die 1927 im Rahmen des V. Allunions-Schachkongresses durchgeführt wurde, nahmen elf Schachspielerinnen aus Moskau, Leningrad und Witebsk teil. Als Austragungsort diente das Moskauer Haus der Gewerkschaften. Gespielt wurden drei Partien an zwei Tagen mit der Bedenkzeit zwei Stunden für 36 Züge. Die aus Moskau stammende Olga Rubzowa blieb mit 8,5 Punkten ungeschlagen und holte den Meistertitel. Die drei besten Schachspielerinnen (Rubzowa, Agejewa und Tschudowa) wurden für ihre Leistungen mit der zweiten Kategorie belohnt.
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden in unregelmäßigen Abständen weitere vier Turniere ausgetragen. Ab 1938 verschwanden die Allunions-Damenturniere temporär aus dem Spielplan. Dieser Schritt wurde damit begründet, dass die Schachspielerinnen häufiger gegen Männer antreten müssten, um ihre Spielstärke zu verbessern. Von 1945 an fanden die Frauenmeisterschaften bis auf wenige Ausnahmen jährlich statt. Sie wurden fast alle als Rundenturniere ausgetragen mit 16–20 Teilnehmerinnen pro Finale. Ein Sonderfall war die Meisterschaft 1967 in Sotschi, bei der das Schweizer System angewandt wurde. Die Meisterschaften 1951, 1954, 1957, 1960, 1963, 1966, 1969, 1972, 1975, 1986 und 1988 galten gleichzeitig als Zonenturniere.
Der Titel wurde fünfmal von Olga Rubzowa, Walentina Borissenko (1945 als Belowa) und Nona Gaprindaschwili gewonnen. Nana Iosseliani und Irina Lewitina gewannen viermal, wobei Lewitina als einzige Schachspielerin das Gold dreimal nacheinander holte.
Übersicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anatoli Karpow u. a.: Schach – enzyklopädisches Wörterbuch, Sowjetskaja enzyklopedija, Moskau 1990, ISBN 5-85270-005-3, S. 458. (russisch)
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Olga Semjonowa verlor den Titel 1935 nach einem Match mit Olga Rubzowa (2–7)
- ↑ Nach Stichkampf gegen Kira Sworykina (2,5–0,5)
- ↑ Nach Stichkampf gegen Kira Sworykina (2,5–1,5)
- ↑ Nach Stichkampf gegen Tatjana Satulowskaja (4,5–3,5)
- ↑ Das Finale sollte ursprünglich 1961 stattfinden, musste jedoch wegen Terminschwierigkeiten verschoben werden.
- ↑ Nach Stichkampf gegen Tatjana Satulowskaja (4–2)
- ↑ Nach Stichkampf gegen Alla Tschaikowskaja (3,5–0,5)