Specter Berlin – Wikipedia

Specter Berlin ist der Künstlername des Grafikers, Art Directors und Regisseurs Eric Remberg (* 1975 in Bonn). Er ist einer der Gründer des Labels Aggro Berlin, des Geto Gold Musikverlags und der Aggro.tv GmbH.

Aggro Berlin Logo

Eric Remberg wurde 1975 in Bonn geboren.[1] Er wuchs zweisprachig (deutsch und französisch) in Paris auf. Remberg war bereits in frühester Jugend am Zeichnen interessiert und war später als Graffiti-Künstler in der Gruppe Squat Force aktiv.[2] Seit 1992 benutzte er das Pseudonym Specter.[2]

Noch in Paris entstanden seine ersten professionellen Grafik-Arbeiten für die Musikindustrie, unter anderem für den Musikproduzenten Jimmie Jay.[2] Danach lebte er für zwei Jahre in Washington, D.C., bevor er mit 20 Jahren nach Berlin zog, wo er ein Grafikdesign-Studium begann.[1] Es entstanden Arbeiten für den Breakdance-Contest Battle of the Year, das Unternehmen MZEE, das Backspin Hip Hop Magazin und Hip-Hop-Musiker wie MC Rene und Spax oder das DJ-Kollektiv Phaderheadz.[2]

Ab 1999 begleitete Specter Berlin DJ Tomekk als Art Director und Illustrator für die Produktion 1, 2, 3, Rhymes Galore mit Grandmaster Flash und Flavor Flav und war verantwortlich für das Set-Design in Berlin und New York. Specter ist im Video zu sehen und signiert es zum Schluss mit einem riesigen Tag. Für DJ Tomekk entstanden weitere Arbeiten wie Ich lebe für Hip Hop mit GZA und Return of Hip Hop (Ooh, Ooh).[3]

Gemeinsam mit Jens „Spaiche“ Ihlenfeldt und Halil Efe gründete er 2001 das Independent-Label Aggro Berlin, für das er als A&R tätig war und für dessen komplette grafische Gestaltung er verantwortlich zeichnete.[4][2] Specter designte die Label-CI mit dem ikonischen Sägeblatt-Logo, die Künstler-Logos und die Cover der Veröffentlichungen, prägte darüber hinaus aber auch die visuelle Identität einiger Aggro-Berlin-Künstler maßgeblich.[5] Bekannt wurde insbesondere die von ihm für Sido als Mischung aus einem Totenkopf und einem Shure-Mikrofon designte Maske, die namensgebend für das 2004 veröffentlichte Debütalbum des Künstlers war. In Zusammenarbeit mit Daniel Harder drehte Specter auch die Mehrheit der Musikvideos für die Aggro-Berlin-Künstler.[6] Parallel entstanden weiter Arbeiten für andere Künstler wie DJ Tomekk, die teilweise auch die Finanzierung in der Anfangsphase des Labels unterstützten.[2] Am 1. April 2009 beendete Aggro Berlin die Labelarbeit, blieb jedoch als Firma bestehen und behielt die Rechte am vollständigen Backkatalog. Der Fokus des Unternehmens liegt seither vor allem auf der Videoplattform aggro.tv.

Zusammen mit Ihlenfeldt und Efe hatte Remberg 2004 auch den unabhängigen Geto Gold Musikverlag, zunächst als Verlagsheimat für die Aggro-Berlin-Künstler, gegründet.[7] Seit dem Ende der Label-Tätigkeit von Aggro Berlin repräsentierte der Verlag in Zusammenarbeit mit Sony/ATV Music Publishing Komponisten und Texter aus unterschiedlichen Bereichen.[7]

Specter drehte in der Folgezeit zahlreiche Musikvideos für andere Künstler. Sein Musikvideo zu Bushidos und Sidos Track So mach ich es wurde bei der Echoverleihung 2012 in der Kategorie Bestes Video ausgezeichnet. Im gleichen Jahr löste sein Video für Joachim Witts Lied Gloria, das Szenen einer Vergewaltigung und eines Mordes durch Bundeswehrsoldaten zeigte, die auf eine Idee von Specter zurückgingen, eine Kontroverse aus.[8][9] Außerdem entstanden Werbeclips für Unternehmen wie Volkswagen, Mercedes-Benz, Lexus und Nike.

Seit 2016 betreibt er zusammen mit David Bwoooi (Dumme Jungs) das Projekt Hell Yes.

2017 drehte er mit Antimarteria seinen ersten Spielfilm, an dessen Drehbuch er ebenfalls mitwirkte.

Bei den Hiphop.de Awards 2017 wurde er mit dem Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.[10]

Im März 2019 erschien das unter seiner Regie entstandene Musikvideo zur Rammstein-Single Deutschland, für das er auch als Executive Producer fungierte. Im November 2022 führte er beim Video zu Adieu erneut für die Gruppe Regie.[11]

Filmografie (Auswahl)

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Musikvideos
Spielfilm

Einzelnachweise

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  1. a b Specter Berlin Biography. In: www.bite-management.com, abgerufen am 29. März 2019.
  2. a b c d e f Ralf Theil: Aggressives Aussehen: Specter, der Art Director von Aggro Berlin im Interview. In: redbull.com vom 5. Dezember 2018.
  3. DJ Tomekk. In: its-great.com, abgerufen am 2. April 2019.
  4. Jochen Knoblach: Labelgründer verdienen immer noch gut an Aggro Berlin. In: Berliner Zeitung vom 26. September 2017.
  5. Dyfed Loesche: Was wurde aus Aggro Berlin?. In: Spiegel Online vom 19. September 2015
  6. Aggro Videos Teil 1 2001–2005. In: rap.de vom 21. April 2006.
  7. a b Geto Gold. In: getogold.de, abgerufen am 29. März 2019.
  8. Bundeswehr kritisiert Video. In: laut.de vom 5. Oktober 2012.
  9. Ärger um "Gloria"-Video: Joachim Witt ist stinksauer. In: n-tv.de vom 13. Oktober 2012.
  10. Specter: Aggro Berlin, Sido, Fler, Eminem & Deutschrap 2018 – Awards presented by Ultimate Ears. In: hiphop.de, abgerufen am 29. März 2019.
  11. Rammstein – Adieu (Video). In: rammstein.de. Abgerufen am 25. November 2022.