Speerblätter – Wikipedia

Speerblätter

Breitblättriges Speerblatt (Anubias barteri) (klein) und Verschiedenblättriges Speerblatt (Anubias heterophylla) (groß) im Aquarium.

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Unterfamilie: Aroideae
Tribus: Anubiadeae
Gattung: Speerblätter
Wissenschaftlicher Name der Tribus
Anubiadeae
Engl.
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Anubias
Schott

Die Speerblätter (Anubias) sind die einzige Gattung der Tribus Anubiadeae innerhalb der Pflanzenfamilie der Aronstabgewächse (Araceae). Einige Arten werden in der Aquaristik verwendet. Es handelt sich um Sumpf- und Wasserpflanzen in Sümpfen oder Randbereichen von Gewässern des tropischen bis subtropischen West- sowie Zentralafrikas.

Der wissenschaftliche Gattungsname Anubias erinnert an den ägyptischen Gott Anubis.[1]

Laubblätter und Blütenstand des Breitblättrigen Speerblattes (Anubias barteri var. barteri)
Verschiedenblättriges Speerblatt (Anubias heterophylla)

Die Speerblatt-Arten sind ausdauernde krautige Pflanzen. Sie gedeihen als Sumpf- und Wasserpflanzen. Sie bilden Rhizome. Die einfachen Laubblätter sind meist gestielt.

Die eingeschlechtigen Blüten sind klein und unscheinbar und zu einem kolbigen Blütenstand (Spadix) vereinigt, der von einem Hochblatt (Spatha) umschlossen wird. Es werden Beeren gebildet.[2][3]

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Anubias wurde 1857 durch Heinrich Wilhelm Schott in Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt, Band 7, S. 398[4] aufgestellt. Ein Synonym für Anubias Schott ist Amauriella Rendle.[5] Die Typusart ist Anubias afzelii Schott.

Anubias ist die einzige Gattung der Tribus Anubiadeae in der Unterfamilie Aroideae innerhalb der Familie Araceae.[6]

Der wissenschaftliche Gattungsname Anubias ist an den Namen des ägyptischen Totengottes Anubis angelehnt, da die Pflanzen im Schatten tropischer und subtropischer Regenwälder Afrikas zu finden sind.[7] Die Speerblätter brauchen im Vergleich zu anderen Pflanzen wenig Licht. So ist die in der Aquaristik und auch in der Natur am meisten verbreitete Art beziehungsweise Varietät Anubias barteri var. barteri sehr tolerant gegenüber schlechten Wuchsbedingungen, die Art "gedeiht bei wenig Licht (0,25 W/L) und ohne CO2-Zufuhr".[8] Zum anderen wird der Gattungsname Anubias und seine Anlehnung an den Namen des ägyptischen Gottes Anubis dahingehend erklärt, weil diese Pflanzen "giftige Oxalsäure" enthalten.[7] Der deutschsprachige Gattungsname Speerblatt nimmt Bezug auf die Blattform.

Ökologische Nische

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Die Rhizome haften mit ihren Wurzeln oft an großen Steinen oder Baumstämmen. Anubias können über Wasser (emers) oder halb-emers wachsen oder auch manchmal völlig unter Wasser (submers). Dann ragt meist nur der Blütenstiel über die Wasseroberfläche.[8] Die Pflanzen sind an wechselnden Wasserstand und an Standorte mit wenig Licht angepasst.[7]

Verwendung in Aquarien und Aquaterrarien

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Anubias gelten als harte, unempfindliche Pflanzen, die auch kaum gefressen werden. So werden sie zum Beispiel zur Dekoration bei der Haltung von Buntbarschen empfohlen. Sie können auch bei geringer Beleuchtungsstärke verwendet werden. Ab und zu wurde von Verlusten bei Wirbellosen wie Zwerggarnelen berichtet, nachdem Rhizome zur Vermehrung in den Becken geteilt wurden. Hierbei wurde die These aufgestellt, dass in ihnen enthaltenes Calciumoxalat in Form von wasserunlöslichen Kristallnadeln für solche Verluste ursächlich sein könnte. Bei Verletzungen oder Quetschungen schleudern spezielle Pflanzenzellen (Idioblasten) diese aus Calciumoxalat bestehenden Raphiden nach außen. In den Organismus der Garnelen eingedrungen, könnten sie, so die These, Schäden auslösen, die bis zum Tod führen können. Daher wird empfohlen, Anubias außerhalb des Aquariums oder Aquaterrariums zu teilen. Danach sollten die "Schnittstellen gründlich unter fließendem Wasser" gespült werden. "Noch sicherer" sei "eine mehrtägige Wässerung, bevor die Pflanzen wieder eingesetzt werden".[9]

Die Gattung Speerblätter (Anubias) umfasst etwa acht Arten:[10]

Einzelnachweise

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  1. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 96.
  2. W. Crusio: A revision of Anubias Schott (Araceae). (Primitiae Africanae XII). In: Mededelingen Landbouwhogeschool Wageningen. 79. Jahrgang, Nr. 14, 1979, S. 1–48 (wur.nl).
  3. Wim E. Crusio: Die Gattung Anubias SCHOTT (Araceae). In: AquaPlanta. Sonderheft. Jahrgang, Nr. 1, 1987, S. 1–44.
  4. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  5. Anubias bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 16. August 2014.
  6. Anubias im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. August 2014.
  7. a b c Speerblatt allgemein. schwarzwasser-aquarium.de, abgerufen am 3. November 2019.
  8. a b Anubias barteri var. barteri. flowgrow.de, abgerufen am 3. November 2019.
  9. Anubias giftig für Garnelen? aquamax.de, abgerufen am 3. November 2019.
  10. a b c d e f g h i j k l m Anubias. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 13. April 2020.
  11. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 104.
  12. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 105.
  13. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 106.
  14. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 108.
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