Spirillen – Wikipedia
Spirillen | ||||||||||||
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Spirillen aus Schweinejauche. Die Geißelschöpfe an den Zellenden sind gut sichtbar (Phasenkontrast) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Spirillum | ||||||||||||
Ehrenberg 1832 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Spirillen (lateinisch Spirilla) sind Bakterien der Gattung Spirillum und der Familie Spirillaceae. Sie sind starr wendelförmig (daher der Name Spirillen), relativ groß (Durchmesser 1,4–1,7 µm, Länge 14–60 µm) und bipolar-polytrich begeißelt. Sie sind gramnegativ, mikroaerophil und auf Sauerstoff O2 angewiesen. Sie besitzen keine Katalase (Wasserstoffperoxid-spaltendes Enzym) und sind deshalb sehr empfindlich gegenüber Wasserstoffperoxid. Natriumchlorid-Konzentrationen über 0,2 g/L vertragen sie nicht. Sie kommen in Süßwasser mit geringem Sauerstoffgehalt vor. In frischer Schweinejauche kommt Spirillum volutans meistens in dichten Massen vor.
Obwohl Spirillen im Allgemeinen als mikroaerophil angesehen werden, ist es auch möglich, sie bei normalen Sauerstoffkonzentrationen in speziellen Kulturmedien zu kultivieren. Sie bauen verschiedene organische Stoffe ab, Kohlenhydrate werden allerdings nicht genutzt.
Die Spirillen wurden, nachdem Antoni van Leeuwenhoek 1663 bereits erstmals schraubenförmige Bakterien[1] beschrieben hatte, 1832 durch den Naturwissenschaftler Christian G. Ehrenberg beschrieben. Einzige sicher anerkannte Arten der Spirillen sind das apathogene Spirillum volutans und Spirillum winogradskyi.[2]
Die Art Spirillum minus löst das Rattenbissfieber aus.[3] Die systematische Stellung dieser Art ist unsicher, da eine genauere Untersuchung der Art noch nicht möglich war.[4] Deshalb wird diese Art auch nicht in der Liste List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN) aufgeführt (Stand 8. Januar 2018).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- George M. Garrity (Hrsg., Editor-in-chief): Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. 2. Auflage. Springer, New York, 2005, Band 2: The Proteobacteria Part C: The Alpha-, Beta-, Delta-, and Epsilonproteabacteria. ISBN 0-387-24145-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Werner Köhler: Spirochäten. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1351.
- ↑ Jean Euzéby, Aidan C. Parte: Genus Spirillum. In: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN). Abgerufen am 6. August 2014.
- ↑ Werner Köhler (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie. 8. Aufl., München / Jena 2001, ISBN 978-3-437-41640-8.
- ↑ George M. Garrity (Hrsg., Editor-in-chief): Bergey’s manual of systematic bacteriology. 2. Auflage. Springer, New York, 2005, Band 2: The Proteobacteria Part C: The Alpha-, Beta-, Delta-, and Epsilonproteabacteria. ISBN 0-387-24145-0