Spliethoff-S-Typ – Wikipedia

S-Typ
Spaarnegracht
Spaarnegracht
Schiffsdaten
Land Niederlande Niederlande
Schiffsart Mehrzweckfrachtschiff / Seitenlader
Reederei Spliethoff, Amsterdam
Bauwerft Mitsubishi Heavy Industries
Tsuneishi Shipbuilding Co.
Stocznia Szczecińska Nowa
Bauzeitraum 1999 bis 2004
Gebaute Einheiten 11
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 168,21 m
173,18 m (Lüa)
159,14 m
160,29 m (Lpp)
Breite 25,2 m
25,3 m
Seitenhöhe 14,6 m
Tiefgang (max.) 10,74 m
Vermessung 16.641 BRZ / 6.700 NRZ
16.639 BRZ / 6.730 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × Wärtsilä-Dieselmotor (Typ: 6L64)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 12.060 kW (16.397 PS)
Höchst­geschwindigkeit 19 kn (35 km/h)
Propeller 1 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 21.400
21.250 tdw
Container 1.134 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 120
Rauminhalt 23.820 m³
Sonstiges
Klassifizierungen Lloyd’s Register

Der Spliethoff-S-Typ (auch als S-Klasse bezeichnet) ist ein Frachtschiffstyp der niederländischen Reederei Spliethoff.

Die Schiffe wurden zwischen 1999 und 2004 auf verschiedenen Werften gebaut. Sechs Schiffe entstanden auf den japanischen Werften Mitsubishi Heavy Industries und Tsuneishi Shipbuilding Co., die jeweils drei Einheiten bauten. Fünf Schiffe wurden auf der polnischen Werft Stocznia Szczecińska Nowa in Stettin gebaut. Sie sind etwas länger und breiter als die in Japan gebauten Einheiten.

Auf dem S-Typ basiert der S2L-Typ, von dem 2004 und 2005 drei Einheiten auf der Werft Stocznia Szczecińska Nowa gebaut wurden.

Die Schiffe gehören verschiedenen Einschiffsgesellschaften. Sie werden von Spliethoff in der weltweiten Fahrt eingesetzt.

Die Schiffe werden von einem Viertakt-Sechszylinder-Dieselmotor des Motorenherstellers Wärtsilä (Typ: 6L64) mit 12060 kW Leistung angetrieben. Sie wirken über ein Untersetzungsgetriebe auf einen Verstellpropeller.[1] Die Motoren wurden von Fincantieri – Cantieri Navali Italiani in Triest in Lizenz gebaut. 2014 und 2015 wurden die Schiffe mit Scrubbern nachgerüstet.[2] Die Schiffe sind mit einem Bugstrahlruder ausgerüstet.

Die Schiffe verfügen über drei Laderäume mit einer Kapazität von insgesamt 23.820 m³. Laderaum 1 ist relativ klein. Er befindet sich direkt hinter der Back und ist 6,4 Meter lang und 7,6 Meter breit. Laderaum 2 ist 25,6 Meter lang und 11,88 Meter hoch. Auf etwa die Hälfte der Länge ist er 15,2 Meter, dahinter dann 17,8 Meter breit. Im vorderen Bereich verjüngt er sich durch seitliche Tanks etwas. Laderaum 3 ist insgesamt 74,67 Meter lang. Er verfügt über zwei Luken. Die vordere Luke ist 38,4 Meter, die hintere 32,0 Meter lang. Der Laderaum ist im Bereich der vorderen Luke 17,8 Meter und im Bereich der hinteren Luke 20,4 Meter breit. Auf einer Länge von 68,26 Meter ist er 14,38 Meter hoch, die hinteren 6,41 Meter sind baulich bedingt auf eine Höhe von 6,25 Meter beschränkt. Laderaum 3 verjüngt sich durch seitliche Tanks im hinteren Bereich. Die Schiffe sind mit 16 Zwischendeckpontons ausgerüstet, mit denen Laderaum 2 auf einer Höhe und Laderaum 3 auf drei Höhen unterteilt werden können. Die Zwischendeckpontons können auch als Schotten genutzt und die Laderäume 2 und 3 damit in 14 Abteilungen aufgeteilt werden. Auf der Back befindet sich ein Wellenbrecher zum Schutz vor überkommendem Wasser.

Die Tankdecke kann mit 20 t/m², das Zwischendeck an verschiedenen Positionen mit 5, 5,5 bzw. 7,5 t/m² und die Lukendeckel mit 2 t/m² belastet werden. Auf der Tankdecke stehen 1.620 m², auf dem Zwischendeck 1.834 m² und auf den Lukendeckeln 2.155 m² Fläche zur Verfügung.

Die Schiffe sind im Mittschiffsbereich auf der Steuerbordseite mit fünf Lastenaufzügen und drei Seitenpforten ausgestattet. Die Lastenaufzüge sind in seitlichen Schächten untergebracht. Sie können 16 t heben und Tankdecke und Zwischendeck bedienen. Die Seitenpforten werden zum Öffnen nach oben gefahren und dann aufgeklappt. Hierdurch entsteht durch die Pforten ein gedeckter Bereich neben dem Schiff, der einen Wetterschutz für das Umschlagsgut darstellt.[3][4] Der Ladungsumschlag über die Lastenaufzüge und Seitenpforten erfolgt mit Gabelstaplern.

Die Schiffe sind mit drei NMF-Kranen ausgerüstet. Der vordere Kran befindet sich im Bereich von Laderaum 2 auf der Steuerbordseite, die anderen beiden Krane befinden sich im Bereich von Laderaum 3 auf der Backbordseite. Die Kapazität der Krane beträgt jeweils 120 t.

Die Container­kapazität der Schiffe beträgt 1.134 TEU. Für Kühlcontainer stehen 120 Anschlüsse bereit.[1]

Das Deckshaus befindet sich im hinteren Bereich der Schiffe. Der Rumpf der Schiffe ist eisverstärkt (Eisklasse 1A).

S-Typ
Bauname Bauwerft
Baunummer
IMO-
Nummer
Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Schippersgracht Mitsubishi Heavy Industries
1060
9197363 18. Juni 1999
 
17. Januar 2000
Singelgracht Mitsubishi Heavy Industries
1061
9197375 30. August 1999
9. November 1999
25. Februar 2000
Spiegelgracht Tsuneishi Shipbuilding Co.
1172
9197911 27. April 1999
28. August 1999
19. April 2000
Slotergracht Tsuneishi Shipbuilding Co.
1173
9197947 13. September 1999
22. Dezember 1999
8. Juni 2000
Stadiongracht Stocznia Szczecinska Nowa
B587/IV/1
9202508 2. Dezember 1999
 
29. September 2000
Scheldegracht Stocznia Szczecinska Nowa
B587/IV/2
9202510 18. Januar 2000
15. April 2000
4. Dezember 2000
Sluisgracht Stocznia Szczecinska Nowa
B587/IV/3
9202522 4. April 2000
10. Juni 2000
15. Februar 2001
Spuigracht Stocznia Szczecinska Nowa
B587/IV/4
9202534 9. Mai 2000
 
30. März 2001
Snoekgracht Mitsubishi Heavy Industries
1062
9202546 11. November 1999
12. Januar 2000
31. März 2000
Spaarnegracht Tsuneishi Shipbuilding Co.
1174
9202558 27. Dezember 1999
19. April 2000
31. August 2000
Statengracht Stocznia Szczecinska Nowa
B587/IV/5
9288045 6. Oktober 2003
15. März 2004
12. Juli 2004
Daten: Lloyd’s Register / Stichting Maritiem-Historische Databank[5]

Die Schiffe fahren unter der Flagge der Niederlande. Heimathafen ist Amsterdam.

Commons: Spliethoff-S-Typ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Schippersgracht Multipurpose Vessel, Ship Technology. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  2. Spliethoff Group prepares for 2020 sulphur cap, Dry Cargo International, 10. Juli 2018. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  3. Fleet, Spliethoff. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  4. Forest products, Spliethoff. Abgerufen am 8. Juni 2022.
  5. Stichting Maritiem-Historische Databank.