Sprach-Kitas – Wikipedia
Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) schließt seit Januar 2016 an das vorangehende Programm „Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ an.
Das Programm „Frühe Chancen“ (2011–2015), ebenfalls eine Initiative des BMFSFJ, zielte darauf, Bildungsangebote in Kindertageseinrichtungen zu schaffen, die vor allem Kindern aus sozial benachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund sprachliche Kompetenzen vermitteln.[1]
Schwerpunkte des neuen Bundesprogramms „Sprach-Kitas“ (2016–2020) sind die alltagsintegrierte sprachliche Bildung in Kindertageseinrichtungen, die inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien.[2] Der Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode sieht eine Weiterentwicklung und Verstetigung des Programms vor.[3]
Das Bundesprogramm sollte ursprünglich 2022 auslaufen,[4] wurde dann aber zunächst um sechs Monate verlängert.[5] Nach Ende des Bundesprogramms können die Kommunen die zusätzlichen Fachkräfte weiterbezahlen oder die Förderung einstellen.[4]
Die Bayerische Staatsregierung führt die Förderung von Sprach-Kitas in abgewandelter Form vom 1. Juli 2023 bis zum 31. Dezember 2024 auf Landesebene fort,[6] während die nordrhein-westfälische Landesregierung die Förderung auf Landesebene bis zum 31. Juli 2026 übernimmt.[7]
Konzept
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den geförderten Kindertageseinrichtungen werden zusätzliche Fachkräfte zur Seite gestellt. So sollen die Kinder durch alltagsintegrierte sprachliche Bildung früh in ihrer Sprachentwicklung unterstützt werden.[8]
Das Programm „Frühe Chancen“ wurde in zwei Wellen vom März 2011 bis Dezember 2014 durchgeführt. In diesem Rahmen wurden vom Bund rund 400 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, die an ca. 4000 Einrichtungen verteilt werden. Das waren meist Kitas, die überdurchschnittlich häufig von Kindern mit Migrationshintergrund und/oder aus sozial benachteiligten Familien besucht wurden.[9]
Auch das Programm „Sprach-Kitas“ wird in zwei Wellen durchgeführt: Januar 2016 bis Dezember 2019 sowie, zeitlich überlappend, Januar 2017 bis Dezember 2020. Es werden rund 3.400 Kindertageseinrichtungen gefördert (Stand: 30. September 2016). Zuschüsse für zusätzliche halbe Fachstellen oder halbe Fachberatungsstellen sowie Maßnahmen der Unterstützung der jeweiligen Kindertageseinrichtung sollen die Angebote sprachlicher Bildung und die Qualität der Kindertagesbetreuung verbessern. Zunächst stellt der Bund für die erste Förderwelle rund 400 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderung durch das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ steht auch Kindertagesstätten offen, die nicht im vorangehenden Programm teilgenommen haben.[10]
Ziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spracherwerb gilt als Schlüssel zur Integration ins gesellschaftliche Leben und ins spätere Berufsleben. Kindern aus sozial benachteiligten Familien soll durch diese Programme Bildung und Sprachkompetenz vermittelt werden.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website „Sprach-Kitas“ / „Frühe Chancen“
- www.fruehe-chancen.de
- Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ (2. Förderwelle), Interessenbekundungsverfahren bis zum 4. November 2016.
- Frühe Chancen. Gute Kinderbetreuung: weil in Kleinen Großes steckt. In: (Website des vorangehenden Programms). BMFSFJ, archiviert vom am 13. August 2013; abgerufen am 29. Oktober 2016.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sprachkompetenz stärken, Integration fördern: Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration. ( des vom 7. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Webseite Frühe Chancen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- ↑ Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. In: sprach-kitas.fruehe-chancen.de. BMFSFJ, abgerufen am 29. Oktober 2016.
- ↑ Dokumentation: Lesen Sie hier den Koalitionsvertrag im Wortlaut. In: spiegel.de. 24. November 2021, abgerufen am 27. November 2021.
- ↑ a b Andreas Hennings: Sprach-Kitas am seidenen Faden. In: Stuttgarter Zeitung. MHS Digital, 20. Oktober 2022, abgerufen am 20. Oktober 2022.
- ↑ Nach Kritik der Länder: Bund will Sprach-Kitas vorerst weiter fördern. In: tagesschau.de. 9. November 2022, abgerufen am 3. Juni 2023.
- ↑ Landesprogramm zur Fortführung der Sprach-Kitas. In: stmas.bayern.de. Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales, abgerufen am 21. November 2023.
- ↑ Landesregierung fördert „Sprach-Kitas“ mit rund 38 Millionen Euro jährlich. In: land.nrw. Landesregierung Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 9. Februar 2024.
- ↑ Offensive Frühe Chancen: Erste Kitas erhalten Bundesmittel für Sprach- und Integrationsförderung. auf der Webseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 28. Februar 2011.
- ↑ Programmüberblick - Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration auf der Webseite „Frühe Chancen“ des BMFSFJ. ( des vom 8. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ FAQs Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Bundesprogramm Sprach-Kitas, 30. September 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2016; abgerufen am 29. Oktober 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.