Staatliche Studienakademie Riesa – Wikipedia
Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Riesa | |
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Motto | Studieren im Markt |
Gründung | 1991 |
Trägerschaft | Freistaat Sachsen |
Ort | Riesa |
Bundesland | Sachsen |
Land | Deutschland |
Direktor | Ute Schröter-Bobsin |
Studierende | 436 (Stand: 2020)[1] |
Mitarbeiter | 37 (Stand: 2020)[1] |
davon Professoren | 13 (Stand: 2020)[1] |
Website | www.ba-riesa.de |
Die Staatliche Studienakademie Riesa ist in Riesa einer von sieben Standorten der Berufsakademie Sachsen und gehört zum tertiären Bildungsbereich in Sachsen.[2] Sie bietet akkreditierte duale, dreijährige Bachelor-Studiengänge in den Bereichen Technik und Wirtschaft an.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1904 gegründete Technikum Riesa etablierte Riesa als Ort der höheren technischen Ausbildung. Es sollte der Ausbildung von Technikern und Ingenieuren in den Bereichen Bau (Architektur), Maschinenbau, Elektrotechnik und Schiffsbau dienen, zunächst als Abendschule. Der einsetzende Erste Weltkrieg verstärkte die Personal- und Finanzprobleme, so dass der Betrieb 1914 eingestellt wurde.[3]
In der DDR wurde der direkte Vorläufer der Staatlichen Studienakademie gründet, dessen Ausrichtung, Organisationsform und Titel mehrfach wechselte:[4]
- ab 1950 Abendschule für Techniker
- 1951 Betriebsfachschule für Walzwerk-, Schmiede- und Preßtechnik
- ab 1952 Fachschule
- ab 1955 Ingenieurschule für Walzwerk und Hüttentechnik zur Ausbildung für die Stahl- und Kali-Industrie der DDR
Seit 1991 lief das Pilotprojekt Berufsakademie Sachsen. Daraus wurde 1993 ein Modellprojekt mit mehreren Standorten in Sachsen, wofür die Ingenieurschule Riesa und die Ingenieurschule Meißen zu einer neuen Außenstelle in Riesa zusammengelegt wurden. Im selben Jahr wurde der Verein zur Förderung der Umform- und Produktionstechnik an der Staatlichen Studienakademie Riesa e. V. gegründet, der sich für die Fortsetzung der Ausbildung in der Walztechnik am Standort Riesa einsetzt.
Mit dem Sächsischen Berufsakademiegesetz von 1994 wurde aus dem Standort die Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Riesa als Studienabteilung einer gemeinsamen sachsenweiten Organisation.
Das Studienangebot wurde seitdem schrittweise erweitert:[5]
- 1994 um Umwelt- und Strahlenschutz,
- 2000 um Sport-, Veranstaltungs- und Marketing-Management,[6]
- 2002 um Biotechnik erweitert und
- 2013 um Energietechnik.
Von 2003 (andere Angabe ab Juni 2004[7]) bis 2006 wurde das die Gebäude und Außenanlagen des Geländes im laufenden Betrieb rekonstruiert und modernisiert.[5] Die Sanierung kostete den Freistaat Sachsen 12 Millionen Euro. Zum Ende der Sanierungsarbeiten wurde das Kunstwerk Würfelwiese von Thomas Reichstein im Innenhof eingeweiht, das den sächsischen Wettbewerb Kunst am Bau gewann.[7]
Die neuen Bachelor-Studiengänge wurden ab 2008 erstmals akkreditiert:
- 2008 Labor- und Verfahrenstechnik (erneut 2014)[8]
- 2010 BWL-Dienstleistungsmanagement (erneut 2016)[9]
- 2010 Automobilmanagement[8]
- 2015 Energie- und Umwelttechnik[8]
- 2015 Maschinenbau[8]
2021 wurden drei zuvor getrennte Studienrichtungen als Umwelt-, Chemie- und Strahlentechnik zusammengefasst, mit der möglichen Vertiefung Umwelt- und Chemietechnik oder Strahlentechnik.[10]
Jahr | Zahl der Studenten | Zahl der Studenten im 1. Studienjahr |
---|---|---|
2008[11] | 647 | 274 |
2009[11] | 684 | 226 |
2010[11] | 655 | 205 |
2011[11] | 576 | 191 |
2012[11] | 568 | 202 |
2013[11] | 521 | 171 |
2017[12] | 392 | 142 |
2018[13] | 430 | 166 |
2019[14] | 437 | 154 |
2020[1] | 436 | 156 |
Studiengänge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Studienangebot erstreckt sich über die Bereiche Technik und Wirtschaft. Besondere Kennzeichen des dualen Studiums an der Berufsakademie Sachsen sind: Kompaktstudium in drei Jahren, Verknüpfung von theoretischen Lerninhalten und praktischen Anwendungen, praxisnahe Studiengänge, erster berufsqualifizierender Abschluss, Ausbildungsvergütung für die Studierenden durch den Praxispartner, Möglichkeit der Weiterqualifikation durch akkreditierten Studienabschluss.
Studienbereich Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Studienbereich Technik werden drei verschiedene Studiengänge bzw. sieben verschiedene Studienrichtungen angeboten:
- Studiengang Energie- und Umwelttechnik, Abschluss Bachelor of Engineering
- Studienrichtung Energietechnik
- Studienrichtung Versorgungs- und Gebäudetechnik
- Studiengang Labor- und Verfahrenstechnik, Abschluss Bachelor of Science
- Studienrichtung Biotechnologie
- Studienrichtung Umwelt-, Chemie- und Strahlentechnik
- Vertiefung Umwelt, und Chemietechnik
- Vertiefung Strahlentechnik
- Studiengang Maschinenbau, Abschluss Bachelor of Engineering
- Studienrichtung Maschinenbau
Studienbereich Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Studienbereich Wirtschaft werden in einem Studiengang zwei verschiedene Studienrichtungen angeboten:
- Studiengang BWL-Dienstleistungsmanagement, Abschluss Bachelor of Arts[9]
- Studienrichtung Event- und Sport-Management
- Studienrichtung Handelsmanagement und E-Commerce
Durch eine Kooperation mit dem Landessportbund Sachsen erhalten Absolventen mit dem Schwerpunkt Sportmanagement seit 2018 automatisch eine Lizenz als Vereinsmanager-B, sofern sie Mitglied in einem Sportverein sind.[15]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Absolventen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sport-Management
- Jan Benzien, Kanute[16]
- Marc Huster, Sportkommentator und ehemaliger Gewichtheber[16]
- Jens Kruppa, Schwimmer[16]
Dozenten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Maja Krumnacker, Werkstoffwissenschaftlerin (2000–2005)
- Henrik Ullrich, Radiologe[17]
Bibliothek
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die auf dem Campus befindliche Bibliothek (Haus 1) stellt Lehrbücher und Nachschlagewerke bereit. Es sind 20.000 Printmedien, 45 Zeitschriftenabonnements und eine Digitale Bibliothek mit ca. 42.000 E-Books und 14.500 lizenzierten E-Journals vorhanden.[18]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Bildung und Kultur. Statistik der Studierenden, Prüfungen und des Personals an Berufsakademien. 2020. (PDF) Statistisches Bundesamt, 20. Mai 2021, S. 25, abgerufen am 15. Oktober 2021.
- ↑ Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Sachsen: Sächsisches Berufsakademiegesetz. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
- ↑ Astrid Naschwitz: Lernen am Technikum. In: saechsische.de. 16. Dezember 2014, abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ 13445 Ingenieurschule für Walzwerk und Hüttentechnik Riesa (Bestand) in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- ↑ a b Geschichte. BA Riesa, abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ Studienakademie Riesa feiert Jubiläum. In: saechsische.de. 30. April 2021, abgerufen am 12. Oktober 2021.
- ↑ a b Im Innenhof entsteht die Würfelwiese. In: saechsische.de. 20. Januar 2006, abgerufen am 27. Dezember 2021.
- ↑ a b c d AR_Akkreditierungen_nicht_HSK_aktuell_2018_02.xlsx. (XLSX) ASIIN, Februar 2018, abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ a b Beschluss der FIBAA-Akkreditierungskommission für Programme. 100. Sitzung am 29./30. September 2016. (PDF) In: fibaa.org. FIBAA, Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland, 2016, abgerufen am 15. Oktober 2021.
- ↑ Neue Struktur im Studiengang Labor- und Verfahrenstechnik ab Matrikel 2021. BA Riesa, abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ a b c d e f Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Berufsakademie Sachsen. (PDF) 24. Januar 2014, S. 97 ff., archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. Oktober 2021; abgerufen am 15. Oktober 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bildung und Kultur. Statistik der Studierenden, Prüfungen und des Personals an Berufsakademien. 2017. (PDF) Statistisches Bundesamt, 27. Juni 2018, S. 22, abgerufen am 15. Oktober 2021.
- ↑ Bildung und Kultur. Statistik der Studierenden, Prüfungen und des Personals an Berufsakademien. 2018. (PDF) Statistisches Bundesamt, 23. Mai 2019, S. 23, abgerufen am 15. Oktober 2021.
- ↑ Bildung und Kultur. Statistik der Studierenden, Prüfungen und des Personals an Berufsakademien. 2019. (PDF) Statistisches Bundesamt, 5. Juni 2020, S. 23, abgerufen am 15. Oktober 2021.
- ↑ Übergabe der ersten Vereinsmanager B-Lizenzen. In: sc-riesa.de. SC Riesa, 23. Juli 2018, abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ a b c Studienakademie Riesa feiert Jubiläum. In: Saechsische.de. 30. April 2021, abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ Verleihung von Honorarprofessuren. In: ba-riesa.de. Staatliche Studienakademie Riesa, 6. November 2015, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. März 2016; abgerufen am 18. Oktober 2021.
- ↑ Die Bibliothek der Staatlichen Studienakademie Riesa. In: ba-riesa.de. Abgerufen am 12. Oktober 2021.
Koordinaten: 51° 19′ 0,8″ N, 13° 17′ 18,6″ O