Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit – Wikipedia
Der Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit zählt zu den Staatspreisen der Republik Österreich und wird seit 2006 im Rahmen der Klimaschutzinitiative klimaaktiv vergeben. Ausgezeichnet werden hervorragende Leistungen von Bauherren, Architektur- und Fachplanungsbüros für umfassend klimaverträgliche und zukunftsorientierte Baukultur, die Effizienz, Versorgung, Mobilität, Nachverdichtung und sparsamen Boden- und Ressourcenverbrauch verbindet. Aktuell wird der Preis vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ausgelobt.
Bewertungsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Architektonische Qualität
- Standort, Verdichtung, Begrünung
- Städtebau, Infrastrukturanbindung, Mobilität
- Energieeffizienz, Versorgung
- Soziale Qualität
- Ökonomie
- Prozessqualität in Planung, Ausführung und Betrieb
Die Qualität im Sinne der Nachhaltigkeit wird anhand der Kriterien des klimaaktiv Gebäudestandards beurteilt.[1] Dieser Standard hat sich als Bewertungsinstrument für nachhaltige Gebäude bestens bewährt. Kriterienkataloge stehen für Wohngebäude, Büro- und andere Dienstleistungsgebäude jeweils für Neubau und Sanierung (auch für denkmalgeschützte Gebäude) zur Verfügung. In der Kategorie Siedlung/Quartier, die seit 2019 vergeben wird, orientiert sich die Bewertung der Nachhaltigkeit am klimaaktiv Kriterienkatalog für Siedlungen und Quartiere.[2]
Jury
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die (zum Teil international besetzte) Staatspreisjury ist gleichermaßen mit Experten aus Architektur und Nachhaltigkeit besetzt, denen bei der Auswahl der Projekte jeweils ein Vetorecht zusteht.[3]
2006
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Preisträger beim 1. Wettbewerb waren in der Kategorie Neubau:
- Gemeindezentrum Ludesch in Vorarlberg
- Hauptschule Klaus-Weiler-Fraxern in Vorarlberg
in der Kategorie Sanierungen:
- Produktions- und Verwaltungshaus Drexel und Weiss in Wolfurt in Vorarlberg
- Wohnanlage Makartstraße in Linz in Oberösterreich
in der Kategorie Innovation:
- Büro- und Ausstellungsgebäude S-House in Böheimkirchen in Niederösterreich[4]
2010
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beim 2. Wettbewerb wurden von der Jury mit dem Vorsitzenden Roland Gnaiger zehn Projekte nominiert.[5]
- Preisträger Gemeindezentrum St. Gerold, Vorarlberg – Cukrowicz Nachbaur Architekten[6]
- Preisträger Passivwohnanlage Samer Mösl, Salzburg
- Preisträger Volksschule Mauth in Wels, Oberösterreich
- Preisträger Elementfertigungshalle Obermayr Holzkonstruktionen in Schwanenstadt, Oberösterreich
- Allgemeine Sonderschule 6 in Linz in Oberösterreich
- ECO²BUILDING Demonstrationsgebäude EINE WELT HANDEL AG in Niklasdorf in der Steiermark
- Freihof Sulz in Sulz in Vorarlberg
- Gemeindehaus Raggal in Vorarlberg
- Röm. Kath. Pfarre Wels – St. Franziskus in Wels in Oberösterreich
- Wohnanlage Fussenau in Dornbirn in Vorarlberg
Den Sonderpreis in der Kategorie Export erhielt das Forschungs- und Dienstleistungsgebäude HIT ETH Zürich in der Schweiz.[7]
2012
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 3. Wettbewerb wurden 99 Gebäudeobjekte eingereicht. Die Jury mit dem Vorsitzenden Roland Gnaiger nominierte neun Projekte.[8]
- Preisträger Agrarbildungszentrum Altmünster in Oberösterreich mit Fink Thurnher[9]
- Preisträger Sonderschule 4 in Linz in Oberösterreich
- Preisträger Wohnanlage Messequartier in Graz in der Steiermark
- Preisträger Niederösterreich-Haus in Krems an der Donau
- Preisträger Wohngebäude U 31 in Wien mit Querkraft Architekten
- ÖAD-Gästehaus in Wien
- Volksschule Mäder in Vorarlberg
- Einfamilienhaus in Hard in Vorarlberg
- Wohnanlage am Mühlgrund in Wien[10]
2014
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 4. Wettbewerb wurden 74 Gebäudeobjekte eingereicht. Die fünf Preisträger waren:
- Kindergarten Muntlix in Zwischenwasser (Vorarlberg), Hein Architekten
- Betriebsgebäude Schachinger Logistik in Hörsching (Oberösterreich), Poppe Prehal Architekten[11]
- Justizzentrum Korneuburg (Niederösterreich), ARGE Dieter Mathoi Architekten & DIN A4 Architektur ZT GmbH
- Wohnhaus Sanierung in Wien-Währing, bogenfeld architektur
- Wohnhaus „Wohnprojekt Wien“ in Wien-Leopoldstadt, einszueins architektur
Nominierte und Preisträger 2017
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 5. Wettbewerb wurden 76 Objekte eingereicht. Die Jury mit dem Vorsitzenden Roland Gnaiger nominierte 11 Projekte[12]. Fünf davon wurden mit dem Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
- Preisträger: Plusenergie-Bürogebäude und Kulturkraftwerk oh456, Thalgau, Salzburg
- Preisträger: Volksschule Edlach in Dornbirn, Vorarlberg
- Preisträger: Montforthaus in Feldkirch, Vorarlberg
- Preisträger: neunerhaus Hagenmüllergasse, Wien-Landstraße
- Preisträger: Sanierung Gemeindeamt Zwischenwasser, Vorarlberg
- Sanierung Fakultät für technische Wissenschaften der Universität Innsbruck, Tirol
- SMART Wohnen – Sonnwendviertel II, Wien-Favoriten
- Erweiterung der Volksschule in Absam-Dorf, Tirol
- Holzwohnbau Seestadt Aspern, Wien-Donaustadt
- Volksschule und Kindergarten in Brand, Vorarlberg
- Wohnanlage St. Gallenkirch, Vorarlberg
Nominierte und Preisträger 2019
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 6. Wettbewerb wurden 73 Objekte eingereicht. Die Jury mit dem Vorsitzenden Roland Gnaiger nominierte 17 Projekte. Acht Projekte wurden mit dem Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet[13].
- Preisträger: Wohnhaussanierung und Dachgeschoß-Ausbau, Mariahilfer Straße 182, Wien
- Preisträger: Sanierung Bürogebäude Schanzstraße, Wien
- Preisträger: Sanierung und Erweiterung Justizgebäude Salzburg
- Preisträger: Neubau und Adaptierung Volksschule Dorf, Lauterach
- Preisträger: Neubau Volksschule Hallwang
- Preisträger: Neubau Bundesschule Aspern, Wien mit Fasch & Fuchs Architekten
- Preisträger: Neubau Universitätsgebäude TÜWI, Wien
- Preisträger: Ensemble am Hannah-Arendt-Park, Wien
- Neubau Schule am See, Hard
- Neubau Feuerwehr Lustenau
- Ensemble Gemeindebauten Mellau
- Sanierung und Aufstockung Wohnanlage Saggen, Innsbruck
- Ensemble St. Paulus, Innsbruck
- Neubau Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen, Hall
- Neubau BORG Oberndorf, Oberndorf
- Neubau Wohnanlage „Das Haus am Park“, Wien
- Neubau Hörbiger-Areal Bauteil Süd, Wien
Nominierte und Preisträger 2021
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 7. Wettbewerb wurden 72 Objekte eingereicht. Die Jury mit der Vorsitzenden Katharina Bayer nominierte 10 Projekte.[14][15]
- Atelierhaus (Neubau), Wien
- Preisträger: Betriebsgebäude Denkwerkstätte (Umbau), Hittisau, Georg Bechter Architektur und Design
- Preisträger: Bildungszentrum Frastanz Hofen (Sanierung und Zubau), Vorarlberg, Pedevilla Architects
- Bürogebäude Kundmanngasse (Sanierung), Wien
- Geschäftshaus Mariahilferstraße (Neubau), Wien
- Preisträger: Paracelsus Bad und Kurhaus (Neubau), Salzburg, Berger+Parkkinen Architekten ZT GmbH
- Stadthaus Lederergasse (Sanierung), Linz
- Volksschule Leopoldinum (Neubau), SmartCity Graz
- Preisträger: Wohngebäude Geblergasse (Sanierung), Wien, Zeininger Architekten
- Siedlungs- und Quartiersentwicklung Ortszentrum Stanz, Steiermark
Nominierte und Preisträger 2024
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 8. Wettbewerb wurden 83 Projekte eingereicht. Die Jury mit dem Vorsitzenden Matthias Hein nominierte 10 Projekte.[16][17]
- Preisträger: Sanierung und Erweiterung Wien Museum, Wien-Wieden, Bauherrschaft: Museen der Stadt Wien, Architektur: Čertov, WinklerRuck Architekten
- Preisträger: Sanierung und Aufstockung Wohnhausanlage Wir InHAUSer, Salzburg, Bauherrschaft: Heimat Österreich gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft m.b.H., Architektur: cs-architektur mit Arch. Stijn Nagels
- Preisträger: Revitalisierung Altstadt Hohenems, Bauherrschaft: Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklungs GmbH (Gebäude), Stadt Hohenems (Begegnungszone), Freiraumplanung: lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh (Begegnungszone)
- Gemeindebau Neu, Wien-Seestadt Aspern
- Sanierung Rundturnhalle Steinergasse, Wien-Atzgersdorf
- Wohnhausanlage Wientalterrassen, Wien-Penzing
- Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung, Seekirchen am Wallersee
- Volksschule Siezenheim
- Aufstockung HTL Bau und Design, Innsbruck
- Neubau und Sanierung Schulkomplex Hittisau
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Kriterien, auf klimaaktiv.at
- ↑ Kriterienkatalog: klimaaktiv Standard für Siedlungen und Quartiere, auf klimaaktiv.at
- ↑ Die Jury, auf klimaaktiv.at
- ↑ Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit 2006 ( des vom 19. Mai 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik, 9. Oktober 2006
- ↑ Preisträger & Nominierungen 2010, auf klimaaktiv.at
- ↑ Gemeindezentrum St. Gerold | Vorarlberger Holzbaukunst. Abgerufen am 22. November 2020.
- ↑ Fünf Staatspreise für Architektur und Nachhaltigkeit Detail (Zeitschrift), 2010
- ↑ Staatspreis 2012, auf klimaaktiv.at
- ↑ Agrarbildungszentrum Altmünster - Fink Thurnher Architekten. Abgerufen am 15. Juni 2022.
- ↑ Berlakovich zeichnet fünf innovative Projekte mit dem Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit aus Austria Presse Agentur, 14. Februar 2013
- ↑ Bundesminister Rupprechter: 5 Vorbild-Projekte mit Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet Austria Presse Agentur, 14. Jänner 2015
- ↑ Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit: Elf Gebäudeprojekte in der Endauswahl klimaaktiv
- ↑ Bundesministerin Patek überreicht Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit klimaaktiv
- ↑ Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit: Bauen für den Klimaschutz – Nominierungen stehen fest Austria Presse Agentur, 22. Oktober 2021
- ↑ 4 Vorbildprojekte mit Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit ausgezeichnet, auf klimaaktiv.at
- ↑ Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2024: Klimaschutzministerium zeichnet drei Vorzeigeprojekte aus. Abgerufen am 17. Juli 2024.
- ↑ Bundesministerin Gewessler überreicht Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit, klimaaktiv. Abgerufen am 17. Juli 2024.