Stemme S12 – Wikipedia

Stemme S12 Twin Voyager
Segelflugzeug Stemme S12, ausgestellt auf der AERO Friedrichshafen 2016
Typ Motorsegler
Entwurfsland

Deutschland Deutschland

Hersteller Stemme
Erstflug Frühjahr 2015

Die Stemme S12 ist eine Variante der S10. Sie ist ein zweisitziges motorisiertes Segelflugzeug des deutschen Herstellers Stemme GmbH. Der Erstflug erfolgte im Frühjahr 2015[1] auf dem Flugplatz Strausberg, die Zulassung gemäß EASA CS-22 im März 2016,[2] die der FAA am 17. August 2017.[3]

Cockpit S12-G

Der zweisitzige freitragende Schulterdecker in FVK-Bauweise mit konventionellem T-Leitwerk hat einen 25 Meter oder 21,7 m spannenden fünfteiligen Tragflügel mit Wölbklappen, Schempp-Hirth-Bremsklappen auf der Oberseite und Winglets.[2] Die Außenflügel sind zur Hangarierung auf den Rumpf anklappbar.[4]

Der hinter dem Cockpit im Rumpf untergebrachte modifizierte Motor Rotax 914 treibt über eine CFK-Fernwelle einen 2-blättrigen Faltpropeller (Propellerkreisdurchmesser: 1,63 m),[2] der bei Nichtgebrauch unter der in Längsrichtung verschiebbaren aerodynamischen Bugverkleidung versenkbar ist.[4]

Gegenüber der S10 wurde der Außenflügel neu profiliert, vergrößert und mit je 60 l Kraftstofftanks versehen. Es gibt Ansteckflügel mit 25 m und 21,7 m Spannweite, beide sind mit Winglets versehen. Das Seitenleitwerk wurde vergrößert und fasst einen 15 l-Wasserballasttank. Das elektrisch einfahrbare Fahrwerk wurde für die erhöhte maximale Abflugmasse verstärkt und die Spurweite vergrößert. Hinzugekommen sind eine elektrische Höhenrudertrimmung[5] und ein von außen zugängliches Gepäckfach für 20 kg Masse auf dem Rumpfrücken.[6] Zusätzlich wurde ein Dynon Autopilot implementiert, der die S12 zum ersten zugelassenen Segelflugzeug mit Autopilot macht.

Seit 2019 wird die Ausstattungsvariante S12-G mit einem Garmin-G3X-Glascockpit mit zwei 7-Zoll-Bildschirmen, integriertem Autopiloten und LX9000 angeboten.[7]

Technische Daten

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Geöffneter Spalt für den Zweiblattfaltpropeller
Kenngröße Daten[2]
Besatzung 1–2
Spannweite 25,07 m[6] 21,7 m
Spannweite (gefaltet) 11,40 m
Rumpflänge 8,42 m
Höhe 1,75 m
Rumpfbreite 1,18 m[6]
Flügelfläche 19,95 m² 18,6 m²
mittlere Flügeltiefe 0,74 m[6]
Flügelstreckung 31,5[6] 25,3
Flügelprofil HQ 41[5] (Innenflügel)
Gleitzahl 53[4] 50
Geringstes Sinken
Leermasse ~ 690 kg[6] ~ 680 kg
max. Wasserballast 15 l in Seitenflosse[4]
max. Kraftstoffmenge 120 l im Mittelflügel[4]
max. Startmasse 900 kg
max. Flächenbelastung 45 kg/m²[5] 49 kg/m²
Triebwerk Rotax 914 F2/S1, 115 PS (85 kW)
Höchstgeschwindigkeit 270 km/h
Dienstgipfelhöhe 9100 m[6]
Reichweite 1600 km[6]

Vergleichbare Typen

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Verwandte Entwicklungen

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Commons: Stemme S12 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mary Grady: Stemme Debuts S12 Motorglider At Aero. In: avweb.com. 17. April 2015, abgerufen am 24. April 2016 (englisch).
  2. a b c d Musterzulassung Stemme S10 – EASA-TCDS-A.054 (Ausgabe 4). (PDF; 500 kB) EASA, 20. Oktober 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. April 2016; abgerufen am 3. Mai 2018 (englisch).
  3. FAA certificate for Stemme S12. In: stemme.com. Abgerufen am 10. Oktober 2017 (englisch): „... has successfully passed the FAA validation process of the EASA type approval, and received the official type certificate G06CE.“
  4. a b c d e S12. In: stemme.com. Abgerufen am 10. Oktober 2017 (englisch).
  5. a b c Gerhard Marzinzik: Mit der S12 in die Offene Klasse. In: aerokurier. 15. April 2015, abgerufen am 10. Oktober 2017.
  6. a b c d e f g h Markus Lewandowski: Stemme S12. In: Patrick Gabler (Hrsg.): Segelfliegen. Nr. 6. Gabler Media, Bilten (Schweiz) Oktober 2016, S. 9.
  7. S12-G. In: www.stemme.com. Abgerufen am 5. Mai 2020 (englisch).