Straßenbahn Rostow am Don – Wikipedia

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Rostow am Don
Tatra T6B5 als Linie 10 bei der Endhaltestelle Sel'mash
Basisinformationen
Staat	Russland
Stadt	Rostow am Don
Eröffnung	1887
Elektrifizierung	2. Januar 1902
Betreiber	Rostow Transport Unternehmung
Infrastruktur
Streckenlänge	37,68[1] (Stand 2004)
Ehemals größte Streckenlänge	200,5
Gleislänge	82 km
Spurweite	1435 mm (Normalspur)
Tunnelbahnhöfe	–
Betrieb
Linien	4
Fahrzeuge	KTM-5, Tatra T6B5, 71-619, 71-608, 71619KT, Tatra T3SU
Streckennetz 2017

Die Straßenbahn Rostow am Don ist ein Straßenbahnnetz in der russischen Millionenstadt Rostow am Don am Schwarzen Meer. Neben dem Straßenbahnnetz besteht der öffentliche Nahverkehr in Rostow aus Trolleybus- und Omnibuslinien, die teilweise auch entlang ehemaliger Straßenbahnstrecken verkehren. Zudem verkehren Marschrutkis. Rostow ist die einzige Stadt in Russland, die ein Normalspurnetz mit entsprechendem Wagenmaterial besitzt; alle anderen russischen Straßenbahnsysteme besitzen mit Ausnahme einiger in Meterspur ausgeführten Betriebe Gleisnetze in der russischen Breitspur von 1524 Millimetern. Die Länge des Schienennetzes betrug 2004 82 km, von denen 37,68 km Linienweg darstellten.^[2]

Ab 1887 verkehrte in der Stadt eine Pferdebahn, die bereits zum 2. Januar 1902 auf elektrischen Betrieb umgestellt wurde. Sie gehört zu den ältesten Betriebsgesellschaften in Russland. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten hatte die Russische Revolution keinen Einfluss auf den Betrieb oder die Entwicklung der Straßenbahn. 1918 erfolgte die Zusammenlegung mit dem Streckennetz der Nachbargemeinde Nachitschewan am Don, die zehn Jahre später nach Rostow eingemeindet wurde. Gleichzeitig wurde das Netz auch auf das Stadtgebiet westlich des Flusses Temernik ausgedehnt.

Gab es mit der Pferdebahn nur vier Linien, waren es im Jahr 1925 bereits sechs. Während der Kriegsjahre 1941 bis 1943 gab es eine Unterbrechung der Versorgung wegen deutscher Kriegseinwirkung.

Ab 1957 belieferte die tschechische Firma ČKD Tatra die Stadt mit Straßenbahnfahrzeugen. Tatra wurde damit der erste Hersteller der von sowjetischen Unternehmen zur Lieferung beauftragt wurde. Die Auswahl erfolgte, weil Tatra bereits im Normalspur-Fahrzeugen Erfahrungen aufweisen konnte.

1990 war mit 120 km das Jahr der größten Streckenausdehnung mit insgesamt 18 Linienführungen. Seitdem wurden viele der maroden Strecken geschlossen. Auch zwei der vier Depots wurden aufgegeben. 1998 wurde das Netz weiter gekürzt. 2006 wurde ein Masterplan erstellt, um den Betrieb wirtschaftlicher zu machen und bis 2025 auf ein Metrotram-System zu erstarken. Diese Pläne wurden bis 2018 nur halbherzig umgesetzt.^[3]

Straßenbahn und Trolleybusse sind in ihren Linienführungen aufeinander abgestimmt und ergänzen sich entsprechend. Es gibt 2018 die zwei Straßenbahndepots Lengorod und Proletarskoje des sogenannten Proletarischen Straßenbahndepots: Das ältere Areal liegt im Westen der Stadt am Linienweg der Linie 7, im Osten befindet sich ein zweites Depot am Linienweg der Linie 1.^[4]

Während die Linien 1, 6, 7 und 10 je zwei Endhaltestellen besitzen, führt die Linie 4 als Ringlinie um das Stadtzentrum herum.

Der Betrieb wurde mit zum Teil sehr altem Material ausgeführt. 2008 waren 72 Triebwagen im Einsatz, von denen inzwischen die meisten abgestellt sind, 2018 noch 23. Es gibt keine Beiwagen, jedoch 7 technische Hilfswagen.^[4]

Commons: Straßenbahn Rostow am Don – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Streckennetz mit Liniennummern und Haltestellen
• Private Bildersammlung, Dmitry Kudinow, 2008 (russ.)
• Private Bildersammlung, Yandex Metrica, 2000 (russ.)

1. ↑ Beschluss N 285 des Stadtrats von Rostow am Don vom 24.02.2004, Seite 3
2. ↑ Beschluss N 285 des Stadtrats von Rostow am Don vom 24.02.2004, Seite 3 (russ.)
3. ↑ Ростов перекроят (Rostow wird erneuert), MKRU, 21. Mai 2012
4. ↑ ^{a b} Streckenkarte von Trams und Trolleybussen, März 2012 (Webarchive)
5. ↑ Fahrplan, 2019
6. ↑ Fahrzeugliste der RTK
7. ↑ Fahrzeugliste der RTK