Strand-Beifuß – Wikipedia
Strand-Beifuß | ||||||||||||
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Strand-Beifuß (Artemisia maritima) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Artemisia maritima | ||||||||||||
L. |
Der Strand-Beifuß (Artemisia maritima) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Artemisia innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Strand-Beifuß ist ein immergrüner Halbstrauch, der 20 bis 80 Zentimeter groß wird.[1] Von ihm geht ein stark aromatischer Geruch aus. Die Stängel sind aufsteigend oder aufrecht und grau- bis weißfilzig und später oft verkahlend.[1] Sie sind oben ästig mit aufrechten bis abstehenden Ästen.[1] Die Blätter sind beidseitig mit kleinen weißen oder grauen, filzigen Haaren versehen. Die unteren Laubblätter sind gestielt mit am Grund geöhrtem Blattstiel.[1] Sie sind zwei- bis dreifach gefiedert, die oberen Blätter nur einfach gefiedert, wobei die Blattzipfel linealisch geformt und höchstens 1,5 Millimeter breit sind. Die obersten Blätter sind oft ungeteilt.[1]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blütezeit ist August bis Oktober. Die Blütenköpfchen stehen in einem ausgebreiteten rispigen Gesamtblütenstand an meist übergebogenen Ästen. Das eiförmige Blütenköpfchen ist etwa 2 bis 3 Millimeter lang und etwa 1 bis 2 Millimeter breit[1], der Köpfchenboden ist nicht behaart. Die Blütenhüllblätter sind ungleich lang, die äußeren sind krautig und oft graufilzig, die inneren sind breit trockenhäutig berandet.[1] Die winzigen Röhrenblüten sind gelb gefärbt. Die randständigen Blüten haben eine kürzere Kronröhre mit weit herausragendem Griffel; sie sind fruchtbar, die inneren sind meist steril.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18 oder 54.[2]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verbreitung des Strand-Beifußes ist auf litorale, küstennahe Bereiche Europas beschränkt, allerdings gibt es in Deutschland nur in Thüringen und Sachsen-Anhalt binnenländische Bestände.[3] Die Vorkommen insgesamt reichen vom Vereinigten Königreich und Irland über Frankreich bis Norwegen[4]. Er besiedelt salzhaltige Uferbereiche der Küsten, kommt jedoch auch auf wechselfeuchten bis -nassen Salzrasen vor. Sein Hauptvorkommen besitzt er in Salzpflanzenfluren. Er ist die Kennart der Pflanzen-Assoziation Artemisietum maritimae aus dem Verband Armerion maritimae.[2]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pflanze ist relativ austrocknungstolerant (skleromorph). Ihre Blüten werden durch kurzrüsslige Insekten bestäubt, wobei auch Selbstbestäubung vorkommen kann. Die kleinen Früchte werden zumeist durch den Wind ausgebreitet.
Taxonomie und Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Artemisia maritima wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, Band 2, Seite 846, erstveröffentlicht[5]. Synonyme für Artemisia maritima sind Artemisia pseudogallica (Rouy) A.W.Hill, Artemisia salina Willd. und Seriphidium maritimum (L.) Poljakov[4][6].
Man kann folgende Unterarten unterscheiden[6]:
- Artemisia maritima L. subsp. maritima: Sie kommt in Frankreich, Irland, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Norwegen und Schweden vor.[6]
- Artemisia maritima subsp. humifusa (C. Hartm.) K.M. Perss.: Sie kommt in Schweden und Estland vor und wurde nach Russland eingeschleppt.[6]
Trivialnamen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im deutschsprachigen Raum werden oder wurden für diese Pflanzenart, zum Teil nur regional, auch die Trivialnamen Aschenblatt, Flohkrud (Borkum), Wurmbiöd (Wangeroog), Wumken (Butjadingen)[7] und unser Frauen Weissrauch verwendet.[8]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erich Götz: Pflanzen bestimmen mit dem Computer. 2001, ISBN 3-8252-8168-X
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h Gerhard Wagenitz et al.: Familie Compositae II. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage Band VI, Teil 3, Seite 659–666. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1987. ISBN 3-489-86020-9
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 945.
- ↑ Gerald Parolly: Artemisia. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 882.
- ↑ a b GRIN Taxonomy for Plants. Artemisia maritima L. In: Germplasm Resources Information Network. United States Department of Agriculture – Agricultural Research Service, Beltsville Area, abgerufen am 23. Dezember 2011 (englisch).
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 2. Stockholm 1753, S. 846 (Online – Erstveröffentlichung von Artemisia maritima eingescannt bei Biodiversity Heritage Library).
- ↑ a b c d Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Artemisia maritima In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ https://www.nwzonline.de/wirtschaft/reitland-seefeld-tradition-ein-schluck-salzwiese-aus-dem-schnapsglas_a_50,2,313947563.html#
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 44, online., abgerufen am 14. Januar 2022
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Strand-Beifuß. auf FloraWeb.de
- Strand-Beifuß. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Beifuß Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)