Suppositiv – Wikipedia

Der Suppositiv (lat. suppositio, 'Vermutung'; vgl. engl. suppose) ist eine Unterkategorie des Modus des Verbs. Er drückt aus, dass der Sprecher ein Geschehen vermutet[1].

In der Konjugation ist der Suppositiv zum Beispiel im Türkischen vorhanden[2].

Suppositivfunktion haben im Deutschen die Futurformen, wobei sich dann das Futur I auf die Gegenwart (“Er wird im Stau stehen”) und das Futur II auf die Vergangenheit („Er wird im Stau gestanden haben“) und nicht auf die Zukunft bezieht[3]. Das Wort wohl wirkt verstärkend für eine vermutete Aussage.

Das Futur II des Deutschen ist stärker suppositiv.[4]

  1. Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache; Stuttgart, Weimar: Metzler, 1993; ISBN 3-476-00937-8
  2. Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft (= Kröners Taschenausgabe. Band 452). 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1990, ISBN 3-520-45202-2.
  3. Gerhard Helbig und Joachim Buscha: Leitfaden der deutschen Grammatik, Mai 2000, ISBN 3-468-49495-5.
  4. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hrsg.): Duden. Die Grammatik (Band 4), Mannheim 2005, ISBN 3-411-04047-5