Türkmendemirýollary – Wikipedia

Türkmendemirýollary

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Rechtsform Öffentliches Unternehmen
Sitz Aşgabat
Mitarbeiterzahl 4.500 (2014)
Umsatz 88 Mio. USD (2013)
Website www.railway.gov.tm
Stand: 18. November 2017
Neubau des Bahnhofs Bereket, Oktober 2013
Diesellokomotive CKD9A

Türkmendemirýollary oder Türkmenistanyň Demir ýol (TDÝ, Turkmenische Eisenbahnen) ist ein turkmenisches Eisenbahnunternehmen, das als Staatsbahn unter der Leitung des Eisenbahnministeriums von Turkmenistan den überwiegenden Teil des Schienenverkehrs in Turkmenistan betreibt.

Zur Vorgeschichte siehe hier.

Die TDÝ entstand nach dem Zerfall der Sowjetunion aus den Teilen der Sowjetischen Staatsbahn (SZD), die auf dem Staatsgebiet von Turkmenistan zu liegen kamen. Das waren außer dem Hauptnetz, das aus der Transkaspischen Eisenbahn zwischen dem heutigen Türkmenbaşy und Türkmenabat sowie deren Nebenstrecken bestand, zwei mit diesem Netz nicht verbundene Inselbetriebe. Einer bestand aus einem Abschnitt der Bahnstrecke Makat–Turkmenabat im Bereich um Daşoguz mit Nebenstrecken, der andere war ein Abschnitt der Bahnstrecke Dschuma–Duschanbe, der auf turkmenischem Staatsgebiet lag.[1]

Da am Anfang die Beziehungen zwischen den neu selbständigen Staaten im Süden der ehemaligen Sowjetunion nicht immer gut waren, kam auch der internationale – und damit der Transitverkehr zwischen Turkmenistan und Usbekistan – zeitweise zum Erliegen. Es war daher seit 1993 erklärtes Ziel Turkmenistans, die bestehenden Inselnetze miteinander zu verbinden. Das geschah durch die Bahnstrecken Türkmenabat–Kerki (1999, 203 km)[2] und Aşgabat–Daşoguz (2006, 540 km)[3] und kam mit Inbetriebnahme der 1,4 km langen Eisenbahnbrücke über den Amudarja zwischen Kerki und Kerkiçi (2009) zum Ziel.

Weiter wurde das Netz in die Nachbarstaaten ausgebaut. Bedeutendstes Projekt war hier die Bahnstrecke Schangaösen–Bandar-e Torkaman, die überwiegend über turkmenisches Staatsgebiet verläuft und die eine direkte Eisenbahnverbindung von Russland über Kasachstan, Turkmenistan in den Iran herstellt (700 km).[4] Sie ging in voller Länge 2014 in Betrieb.[5] Ein zweiter Eisenbahnübergang in den Iran bestand mit der Bahnstrecke Paharat–Sarahs bereits seit 1996 (130 km).[6]

Die bestehende etwa zwei Kilometer nach Afghanistan hineinreichende Strecke von Serhetabat Towraghondi (Torghundi) in Afghanistan bestand seit Anfang der 1980er-Jahre. Nach dem Abzug der Sowjetunion aus Afghanistan verfiel die Anlage und wurde 2007 wieder betriebsfähig gemacht. Eine zweite Strecke nach Afghanistan, die Bahnstrecke Kerki–Andchoi (30 km[7]) wurde Anfang 2021 eröffnet.[8] Die Machtübernahme der Taliban im Sommer des gleichen Jahres hat den Verkehr nicht beeinträchtigt. Er war nicht einen Tag unterbrochen.[9]

Eisenbahnnetz in Turkmenistan 2022
Stolze Eisenbahner präsentieren sich vor der Amudarja-Eisenbahnbrücke von 2009 zwischen Kerki und Kerkiçi im Zuge der Bahnstrecke Türkmenabat–Kerkiçi
Personenzug von Aşgabat nach Türkmenbaşy

Das über 5000 km lange Streckennetz[10] in russischer Breitspur von 1520 mm und ist nicht elektrifiziert. Der gesamte Verkehr wird mit Diesellokomotiven betrieben.[11] Das Netz weist 345 Bahnhöfe auf.[12]

Die wichtigste Strecke für den inländischen Verkehr ist die von West nach Ost das Land durchziehende Magistrale der Transkaspischen Eisenbahn, von der eine Reihe Strecken abzweigen. Eine weitere wichtige Strecke war in sowjetischen Zeiten die abschnittsweise im äußersten Norden des Landes verlaufende Bahnstrecke Makat–Turkmenabat, die aber heute von der usbekisch-kasachischen und drei Mal von der turkmenisch-usbekischen Grenze geschnitten wird.

Im Bahnhof Bereket, in dem sich die Transkaspische Eisenbahn und die Strecke Schangaösen–Bandar-e Torkaman kreuzen, besteht ein großes ein Bahnbetriebswerk, das 210 Diesellokomotiven pro Jahr warten kann.[13] Das Bahnbetriebswerk in der Hauptstadt Aşgabat wurde anlässlich des Baus der Strecke Aşgabat–Daşoguz ausgebaut und komplett modernisiert.[14]

Schienenfahrzeuge

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2024 besaß die Bahn 218 Diesellokomotiven.[15]

Neubeschaffungen waren:

Die Lokomotiven wurden bei von Firmen aus dem Konzern der Transmaschholding geliefert.[20]

2024 besaß die TDÝ 467 Personenwagen.[21] Die Zahl der Güterwagen belief sich 2024 auf 10.275.[22]

Commons: Schienenverkehr in Turkmenistan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Лагутина, Т. Ю. Набокова, Т. П. Филатова: Атлас Железные Дороги.
  2. Zarembo, S. 11; NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.
  3. Valery Obramenko: Trough the Middle of the Karakums. A Photo-Report from the Laying of the Golden Link of the Ashgabat–Dashoguz Railway Trunk. In: Turkmenistan Magazine (2/3: März 2006), S. 16–23 (23); abgerufen am 29. Mai 2022; NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.
  4. NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.
  5. Iran–Turkmenistan–Kazakhstan rail link inaugurated. In: Railway Gazette International vom 4. Dezember 2014; abgerufen am 28. Mai 2022.
  6. Zarembo, S. 11; NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.
  7. NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.
  8. Railway opening forges ‘bonds of friendship’ between Afghanistan and Turkmenistan. In: Railway Gazette International. 14. Januar 2021, abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  9. HaRakevet 135 (Januar 2022), S. 24f. (25).
  10. NN: Transport Complex , S. 5.
  11. NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.
  12. Turkmen railways/Schedule of the trains – Tours to Turkmenistan. Abgerufen am 19. Januar 2017 (englisch).
  13. NN: Depot for Locos on Kazakhstan Link. In: HaRakevet 119 (Dezember 2017), S. 18f.
  14. Atash Erekov: Towards Renewal. The State does its Best to Develop the Industry According to th Up-To-Date Standards. In: Turkmenistan Magazine (2/3: März 2006), S. 24–31 (27); abgerufen am 29. Mai 2022 (englisch).
  15. NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.
  16. a b c Andrew Grantham: Torghundi and the railway from Turkmenistan.
  17. Kazakh-built locos delivered to Turkmenistan
  18. Type CKD9A Diesel Locomotive for Turkmenistan
  19. Type CKD9C Diesel Locomotive for Turkmenistan
  20. NN: Turkmenistan to Build Up, S. 5.
  21. NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.
  22. NN: Turkmenistan to Build Up, S. 2.