Tagebau Lohsa – Wikipedia

Der Tagebau Lohsa, obersorbisch Łazowska jama, war ein Braunkohletagebau im Lausitzer Braunkohlerevier nordöstlich des namensgebenden Ortes Lohsa in der nördlichen Oberlausitz. Im Tagebau Lohsa wurden 14 Mio. t Rohbraunkohle gefördert. Hier befindet sich das im Jahr 2013 vollständig geflutete Speicherbecken Lohsa II.

Die Erschließung begann 1933 als Tagebau II Werminghoff. Es wurden bis 1960 53 Mio. Tonnen Braunkohle gefördert. Die Auskohlung begann mit dem Tagebau Glückauf II (1948), da die Kohlevorkommen bei Lohsa erschöpft waren. Die Fortführung im Raum Lohsa begann bereits 1942, indem der Tagebau Lohsa III aufgeschlossen wurde. Von 1950 bis 1984 wurden ca. 1,2 Mrd. m³ Abraum und 300 Mio. t Kohle gefördert. Das Maximum wurde im Jahr 1963 erreicht.

Im Zuge der Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft begann am 14. August 1997 die Flutung des Tagebaurestlochs durch die LMBV mit Spreewasser. Der See hat zwischenzeitlich eine Fläche von etwa zehn km² und ein Speichervolumen von 97 Millionen m³ Wasser. Damit ist er einer der größeren Seen des Lausitzer Seenlands.[1]

Besonders die Gemeinde Lohsa wurde vom Braunkohletagebau geprägt wie kaum eine andere der Region und ihre Landschaft zum großen Teil umgestaltet. Der Tagebau und dessen wirtschaftliches Umfeld beschäftigte große Teile der Bevölkerung. Die Hauptabnehmer der Rohbraunkohle waren zunächst die Brikettfabrik Werminghoff (Knappenrode), später dann die Kraftwerke Boxberg, Hagenwerder und Schwarze Pumpe sowie die dortige Braunkohleveredlung.

Für die Anhaltischen Kohlenwerke AG sowie für die Knappenroder Brikettfabrik war der Tagebau entscheidend.

Es erfolgten Ortsinanspruchnahmen von Neu-Lohsa, Neida, Ratzen mit den Ortsteilen Geißlitz, Dreiweibern, Kolpen sowie Lippen.

Einzelnachweise

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Koordinaten: 51° 26′ 0″ N, 14° 27′ 0″ O