Tellurate – Wikipedia

Tellurate sind die Salze der Tellursäure (Orthotellursäure H6TeO6 und Metatellursäure H2TeO4) und enthalten das Orthotellurat(VI)-Anion TeO66− beziehungsweise das Metatellurat(VI)-Anion TeO42−. Auch die als Tellurite bezeichneten Salze der Tellurigen Säure (H2TeO3) werden nach den Nomenklaturregeln der IUPAC inzwischen als Tellurate(IV) mit dem Anion TeO32− bezeichnet.

Tellurate(VI) eignen sich gut als Oxidationsmittel, da sie leicht zu Telluraten(IV) reduziert werden können.[1]

In der Natur kommen unter anderem mit Amesit (Tl3+2Te6+O6), Cuzticit (Fe3+2Te6+O6·3H2O) und Montanit (Bi3+2Te6+O6·nH2O) verschiedene Tellurate als Minerale vor.[2]

In der Systematik der Minerale nach Strunz bilden die Tellurate zusammen mit den Sulfaten, Selenaten, Chromaten, Molybdaten und Wolframaten eine eigene Abteilung innerhalb der gleichnamigen Mineralklasse. In der Lapis-Systematik nach Weiß sind die Tellurate dagegen nicht eigenständig und finden sich innerhalb der Abteilung der Sulfite, Selenite und Tellurite, die zur Mineralklasse der Oxide und Hydroxide gehören.

Tellurate können außer durch Fällung aus wässriger Lösung, beispielsweise über:

ebenfalls durch Extraktion aus erkalteten Alkalischmelzen gewonnen werden:[3]

Auch durch Umsetzung von Metalloxiden mit den Anhydriden der Orthotellursäure (Tellurtrioxid TeO3) und Tellurigen Säure (Tellurdioxid TeO2) in Salzschmelzen bei Temperaturen oberhalb von 700 °C können Tellurate dargestellt werden.

Einzelnachweise

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  1. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 634.
  2. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: September 2024. (PDF; 3,8 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, September 2024, abgerufen am 19. September 2024 (englisch).
  3. Georg Brauer: Natriumtellurat und Natriumorthotellurat. In: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. Ferdinand Enke Verlag Stuttgart, 1954, S. 350.