Tenna GR – Wikipedia
GR ist das Kürzel für den Kanton Graubünden in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Tenna zu vermeiden. |
Tenna | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Graubünden (GR) | |
Region: | Surselva | |
Politische Gemeinde: | Safiental | |
Postleitzahl: | 7106 | |
frühere BFS-Nr.: | 3652 | |
Koordinaten: | 745255 / 179188 | |
Höhe: | 1654 m ü. M. | |
Fläche: | 11,29 km² | |
Einwohner: | 114 (31. Dezember 2013) | |
Einwohnerdichte: | 10 Einw. pro km² | |
Website: | www.tenna.ch | |
Tenna GR | ||
Karte | ||
Tenna (im einheimischen Dialekt: [[1] ist eine Ortschaft in der Gemeinde Safiental, Region Surselva, im Schweizer Kanton Graubünden. Sie liegt auf einem sonnigen Hochplateau im Safiental auf 1654 m über Meer.
] oder [ ])Bis zum 31. Dezember 2012 war Tenna eine eigenständige politische Gemeinde im damaligen Kreis Safien, Bezirk Surselva. Am 1. Januar 2013 fusionierte sie mit den Gemeinden Versam, Safien und Valendas zur neuen Gemeinde Safiental.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Rot der silberne (weisse) Heilige Valentin von Rätien (?) im bischöflichen Ornat
Die Figur des Heiligen entstammt den Gemeindesiegeln, wo sie auch als thronende Figur dargestellt wurde.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Tenna wurde von aus dem Wallis eingewanderten Walsern besiedelt. Weil Tenna fast nur walserische, deutschsprachige Flurnamen aufweist, ist davon auszugehen, dass in Tenna vor der Walsereinwanderung nur eine Nutzung als Alp oder Weideland erfolgte und die Walser das Kulturland vorerst noch roden mussten. Die Tenner schlossen, wie in den Walsersiedlungen üblich, mit dem Grundherren einen Erblehensvertrag ab. Den Tennern gelang es aber bereits im Jahre 1398 vom Grafen Rudolf von Werdenberg-Sargans das ganze Gebiet auf Tenna zu kaufen und zu vollen Eigentümern von Grund und Boden zu werden. Tenna war eine selbstständige Gerichtsgemeinde im Grauen Bund mit eigener Ammannwahl, eigener Gerichtsbarkeit und persönlicher Freiheit. Dem Gebietsherrn blieb in solchen Fällen noch das Blutgericht, d. h. die Todesstrafe, Schutz und Schirm und aufgrund vertraglicher Vereinbarungen eine Waffenpflicht der Einwohner.
Im 20. Jahrhundert war Tenna ein ruhiger, sonniger Luftkurort mit Weitblick auf die Bündner Berge. Heute lebt das Tal von der Berglandwirtschaft und sanftem Tourismus.[2]
Der Name Tenna ist 1398 in den Formen Thena,[3] Thäna, Thenna.[1] 1471 erscheint uf Tännen , 1650 Thenna. Aufgrund der Bezeichnungen uf tännen, Thäna könnte der Name von ob den Tannen hergeleitet sein. Dies würde der Lage von Tenna oberhalb dem Wald, den Tannen entsprechen. Der Name wird auch mit dem Worte Tenn(e) in Verbindung gebracht. Auf dem in den Heustall eingebauten Tenn wurde das Getreide gedroschen.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | ||||||
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Jahr | 1803 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2013 |
Einwohner | 157 | 162 | 130 | 141 | 79 | 114 |
Die ca. 110 in Tenna wohnhaften Menschen sind meist Bergbauern. Sie bewirtschaften Land im ganzen Tal.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die gotische reformierte Kirche stammt aus dem Jahr 1408; das Dach gemäss einer Inschrift an der Decke aus dem Jahr 1504. Die Kirche enthält spätgotische Wandmalereien aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts.
In Tenna wurde im November 2011 der weltweit erste Solarskilift errichtet. Der 450 Meter lange Schlepplift ist mit 82 Solarwings ausgestattet. Die Wings mit je drei Panels sind an Tragseilen einige Meter über dem Lift befestigt. Sie liefern eine Jahresleistung von etwa 90‘000 kWh, wovon für den Skiliftbetrieb rund 6'500 kWh benötigt werden.[4]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2011 war Tenna Schauplatz der Schweizer Fernsehsendung SF bi de Lüt, in mehreren Episoden wurde über das tägliche Leben verschiedener Dorfpersonen sowie den Bau des Solar Skiliftes berichtet.
Das Restaurant und die Pension Alpenblick in der Mitte der Ortschaft, gleich neben der Post, prägen das Ortsbild und das Dorfleben entscheidend mit. Das Hotel wurde als Luftkurort gebaut und befand sich etwas mehr als 60 Jahre im Besitz der Gemeinde Uzwil, mit der Tenna in enger Beziehung steht.[5] Im Dezember 2015 ging das Gebäude an den 2014 gegründeten Verein TennaPlus über. Dies geschah unter der Auflage, dass der touristische Betrieb im Alpenblick aufrechterhalten bleibt.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludmilla Seifert-Uherkovich: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 769: Die Kirche von Tenna, Bern 2005, ISBN 3-85782-769-6.
- Mattli Hunger: Orts- und Flurnamen von Safien und Tenna, 2013, ISBN 978-3-033-03744-1.
- Jürg Simonett: Tenna. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 8. Dezember 2016.
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reformierte Kirche
- Haus im Dorf
- Solarskilift
- Volg-Werbung mit Tenna
- Tenna gesehen vom Weg zum Piz Fess
- Tenna vom Heinzenberg gesehen
- Tenna von der Talstrasse gesehen
- Tenna, Piz Riein, Saninagruppe. Historisches Luftbild von W. Friedli (Fotograf) (1949)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webseite der Gemeinde Safiental
- Website des Vereins Tennaplus
- Tenna auf safiental.ch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Andres Kristol, Tenna GR (Hinterrhein). In: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Hrsg. vom Centre de dialectologie an der Universität Neuenburg. Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 868.
- ↑ Janine Hosp: Ein Dorf will bleiben. Abgelegene Bergtäler sollen sich selbst überlassen werden, fordert Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig. Im Safiental kämpfen die Bewohner dafür, dass ihre Heimat auch in hundert Jahren noch lebt - mit einigem Erfolg. Tagesanzeiger, Tamedia Zürich, 13. August 2016, Seite 37
- ↑ Jürg Simonett: Tenna. In: Historisches Lexikon der Schweiz., Version vom 24. Juli 2006.
- ↑ Solaranlage – Solarskilift Tenna. Abgerufen am 6. Januar 2024 (deutsch).
- ↑ Pension Alpenblick ( vom 10. Mai 2016 im Internet Archive)
- ↑ Uzwiler Blatt vom 11. Dezember 2015