Testament Salomos – Wikipedia

Das Testament Salomos (abgekürzt mit TestSal oder TSal) ist eine christlich-gnostische apokryphe, pseudoepigraphische Schrift, die auf das 4. Jahrhundert datiert wird.

Inhalt der auf Griechisch verfassten Schrift ist der salomonische Tempelbau. Sie beginnt mit der Übergabe eines Siegelringes von Gott an Salomo, mit dem dieser jeden Dämon kontrollieren kann. Salomo befiehlt eine Reihe von Dämonen zu sich, befragt sie über ihre Eigenschaften und bestimmt die meisten von ihnen zur Mithilfe beim Bau des Tempels. Dabei dient der Tempelbau jedoch in erster Linie als Rahmenhandlung; die Beleuchtung der Dämonen steht im Mittelpunkt, es handelt sich demnach um eine dämonologische Schrift.

Sind viele andere Apokryphen lediglich dem Namen nach Testamente, lässt sich die literarische Form beim Testament Salomos durchaus erkennen. Von der älteren Forschung wurde das Testament Salomos als Text mit jüdischem, vorchristlichen Ursprung angesehen, der durch frühchristliche Autoren überarbeitet wurde. Der Kommentar zur 2006 erschienenen deutschen Übersetzung legt jedoch nahe, dass der Inhalt vollständig aus dem 4. Jahrhundert stammt.

Textausgaben

  • F. A. Bornemann: Das Testament des Salomo. Aus dem Griechischen übersetzt. In: Zeitschrift für die historische Theologie. Band 14, Nummer 3, 1844, S. 9–56 (Digitalisat).
  • Peter Busch: Das Testament Salomos. Die älteste christliche Dämonologie, kommentiert und in deutscher Erstübersetzung; 2006 (Online-Vorschau).
  • Dennis C. Duling: Testament of Solomon. In: James H. Charlesworth (Hrsg.): The Old Testament Pseudepigrapha. Band 1: Apocalyptic Literature and Testaments. The Anchor Yale Bible Reference Library, Doubleday 1983, S. 935–987.
  • F. F. Fleck: Wissenschaftliche Reise durch das südliche Deutschland, Italien, Sicilien und Frankreick 2/3, Leipzig 1837, 111–140, Nachdruck in: Jacques-Paul Migne (Hrsg.): Patrologia Graeca, Band 122, S. 1315–1358 (mit lateinischer Übersetzung).
  • Chester Charlton McCown: The Testament of Solomon (= Untersuchungen zum Neuen Testament. Band 9). Leipzig 1922 (Digitalisat; [http://www.users.globalnet.co.uk/~pardos/ArchiveSolReview.html Review von M. R. James).

Sekundärliteratur

Textausgaben

  • F. C. Conybeare: Translation, nach: Jewish Quarterly Review 9 (1898), 1–45.

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