Themis (Mythologie) – Wikipedia
Themis (altgriechisch Θέμις Thémis) ist in der griechischen Mythologie Tochter des Uranos und der Gaia und gehört damit zum Göttergeschlecht der Titanen. Sie war Frau des Zeus und Mutter der Horen (Göttinnen, die das geregelte Leben überwachten) und der Moiren (einer Dreiergruppe von Schicksalsgöttinnen). Sie gilt als Göttin der Gerechtigkeit, der Sitte und der Ordnung sowie der Philosophie.
Verwandtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Themis' Familie bestand laut Hesiod[1] aus ihrer Mutter Gaia, ihrem Vater Uranos und ihren Geschwistern, den Titanen. Sie war – nach Metis – die zweite Gattin des Zeus, der mit ihr die Horen und Moiren zeugte.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Gaia war sie die zweite Schutzherrin des Orakels von Delphi, das dann von Phoibe oder auch gleich von Apollon übernommen wurde.
Themis kannte die Zukunft und besaß ein Wissen um die Dinge, das selbst dasjenige des Zeus überstieg. So warnte sie diesen vor einer Beziehung mit Thetis, da einer von deren Söhnen mächtiger werden würde als der Vater. Deukalion und Pyrrha ermöglichte sie, die Sintflut zu überleben und die Erde neuerlich zu bevölkern. Den Atlas warnte sie, dass ein Zeussohn kommen werde, um die goldenen Äpfel der Hesperiden zu stehlen – weshalb dieser dann auch die Bitte des Perseus nach Unterkunft ausschlug und zur Strafe dafür versteinert wurde.
Stammbaum der Titanen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chaos | → | Gaia | → | Uranos | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Göttergeschlecht | der Titanen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Okeanos | Kreios | Hyperion | Theia | Themis | Phoibe | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kronos | Koios | Iapetos | Rhea | Mnemosyne | Tethys | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jean Rudhardt: Thémis et les Hôrai. Recherches sur les divinités grecques de la justice et de la paix. Droz, Genf 1999.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hesiod theog. 135; 901–906.