Thomas Bayes – Wikipedia

Einzig bekanntes Porträt, das möglicherweise Bayes abbildet. Die Echtheit wird angezweifelt.[1]
Unterschrift von Thomas Bayes
Unterschrift von Thomas Bayes

Thomas Bayes (IPA: [ˌtɔməs ˈbɛɪ̯z], anhören/?; * um 1701 in London; † 7. April 1761[2] in Tunbridge Wells) war ein englischer Mathematiker, Statistiker, Philosoph und presbyterianischer Pfarrer. Nach ihm ist der Satz von Bayes benannt, der in der Wahrscheinlichkeitsrechnung große Bedeutung hat.

Bayes war der Sohn des presbyterianischen Geistlichen Joshua Bayes (1671–1746) und studierte ab 1719 an der Universität Edinburgh Theologie und Logik (da er kein Anglikaner war, durfte er nicht in Cambridge oder Oxford studieren). 1727 wurde er ordiniert, anschließend assistierte er seinem Vater in Hatton Garden, Holborn. 1731 wurde er presbyterianischer Pfarrer in Tunbridge Wells südöstlich von London. Im Jahr 1742 wurde er Fellow der Royal Society.[3] 1752 trat er in den Ruhestand. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Bunhill Fields im Norden Londons. 1969 wurde es mit Spenden von Statistikern aus aller Welt restauriert.[4]

In seinen späten Jahren entwickelte er ein großes Interesse an Wahrscheinlichkeitsrechnung, wie er jedoch zu dieser Beschäftigung kam, ist umstritten.[5][6]

Bayes werden zwei Werke zugeschrieben, die zu Lebzeiten erschienen:

  • Divine Benevolence, or an Attempt to Prove That the Principal End of the Divine Providence and Government is the Happiness of His Creatures, anonym 1731 erschienen.
  • An Introduction to the Doctrine of Fluxions, and a Defence of the Mathematicians Against the Objections of the Author of the Analyst, eine Streitschrift gegen den philosophischen Kritiker Newtons Bischof George Berkeley, anonym 1736 erschienen.

Sein wichtigstes Werk, dem er seine heutige Bekanntheit verdankt, wurde erst postum 1764 in den Philosophical Transactions of the Royal Society veröffentlicht: ‘An essay towards solving a problem in the doctrine of chances. Dieses Essay beinhaltet einen Spezialfall des Satzes von Bayes.

Die 2008 fertiggestellte und 2024 gesunkene Yacht Bayesian wurde vom Eigner, Milliardär Mike Lynch nach der bayesianischen Statistik benannt, mit deren Anwendung er reich geworden sei.

Commons: Thomas Bayes – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. D. R. Bellhouse: The Reverend Thomas Bayes, FRS: A Biography to Celebrate the Tercentenary of His Birth. In: Statistical Science. Band 19, Nr. 1, 1. Februar 2004, ISSN 0883-4237, doi:10.1214/088342304000000189 (projecteuclid.org [abgerufen am 11. Februar 2024]).
  2. The Reverend Thomas Bayes, F.R.S. — 1701?–1761. Who Is this gentleman? When and where was he born?
  3. Lists of Royal Society Fellows 1660–2007. In: Royal Society. Royal Society, archiviert vom Original am 19. Januar 2012; abgerufen am 11. Februar 2024.
  4. Marc Dressler: Thomas Bayes und die Tücken der Statistik. In: Spektrum der Wissenschaft SPEZIAL 3.17: Vorsicht Statistik! 2017, ISSN 2193-4452, S. 74ff.
  5. G. A. Barnard, Thomas Bayes: Studies in the History of Probability and Statistics: IX. Thomas Bayes's Essay Towards Solving a Problem in the Doctrine of Chances. In: Biometrika. Band 45, Nr. 3/4, Dezember 1958, S. 293, doi:10.2307/2333180.
  6. Stephen M. Stigler: The history of statistics: the measurement of uncertainty before 1900. 9. print Auflage. Belknap Pr. of Harvard Univ. Pr, Cambridge, Mass. 2003, ISBN 978-0-674-40340-6.