Thomas E. Starzl – Wikipedia

Thomas Earl Starzl (* 11. März 1926 in Le Mars, Iowa; † 4. März 2017 in Pittsburgh, Pennsylvania[1]) war ein US-amerikanischer Chirurg deutsch-irischer Abstammung und ein Pionier der Transplantationsmedizin. 1963 führte Starzl die weltweit erste und 1967 die erstmals erfolgreiche Lebertransplantation durch.

Thomas E. Starzl kam als Sohn des Zeitungsredakteurs und Science-Fiction-Autors Roman Frederick Starzl (1899–1976) und dessen Frau Anna Laura Starzl (geborene Fitzgerald, 1900–1947) in der Kleinstadt Le Mars im Mittleren Westen der USA zur Welt. Seine ursprüngliche Absicht, Priester zu werden, gab er auf, als seine Mutter an Brustkrebs starb. Stattdessen studierte er zunächst Biologie am Westminster College in Fulton, Missouri, wo er als Bachelor of Science graduierte. Anschließend ging er an die Northwestern University in Chicago, wo er 1950 seinen Master of Science im Fachgebiet Anatomie und 1952 seinen Ph. D. und seinen M.D. in der Neurophysiologie erhielt.

Durch seine Arbeiten an der Northwestern University, der University of Colorado in Denver und ab 1981 an der University of Pittsburgh[1] wurde Starzl zu einem international anerkannten Experten der Transplantationsmedizin. Starzl führte zahlreiche Operationstechniken ein, die das Langzeitüberleben der Patienten deutlich verbesserten. 1963 nahm er die weltweit erste Lebertransplantation vor. Der Patient, ein dreijähriger Junge mit Gallengangatresie (angeborenes Fehlen der Gallengänge mit intrahepatischem Rückstau der Galle), verstarb jedoch während der Operation an Blutverlust infolge unkontrollierbarer Koagulopathie (Gerinnungsstörungen). Erst 1967 gelang ihm die erste wirklich erfolgreiche Transplantation mit einer Überlebensdauer des Patienten von mehr als einem Jahr. Darüber hinaus trug Starzl entscheidend zum Erkenntnisgewinn über Techniken zur Organentnahme und -lagerung, über Kriterien zur Auswahl geeigneter Transplantatempfänger und insbesondere über die Verwendung von Immunsuppressiva zur Vermeidung von Abstoßungsreaktionen bei. Auf Starzls Arbeiten geht die heute in der Transplantationsmedizin etablierte Anwendung der Substanzen Ciclosporin, Tacrolimus und Sirolimus zurück. 1999 war Starzl laut Institute for Scientific Information der meistzitierte Autor medizinischer Publikationen.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Karen Kane, Anita Srikameswaran und Sean Hamill: Thomas Starzl, pioneering transplant surgeon, dies at 90. In: Pittsburgh Post-Gazette. 5. März 2017, abgerufen am 5. März 2017 (englisch).
  2. Maeve Reston: President gives Starzl highest prize. In: Pittsburgh Post-Gazette. 14. Februar 2006.
  3. National Academy of Sciences Members and Foreign Associates Elected. (Memento vom 18. August 2015 im Internet Archive) Pressemeldung der National Academy of Sciences (nasonline.org) vom 29. April 2014