Tiefenpölz – Wikipedia
Das Pfarrdorf Tiefenpölz ist ein Gemeindeteil des Marktes Heiligenstadt i.OFr. im oberfränkischen Landkreis Bamberg in Bayern.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Markant ragt die St.-Martin-Pfarrkirche heraus. Ebenso markant ist der in Richtung Teuchatz gelegene Seigelstein, von dem man einen Ausblick in Richtung Norden und Osten hat, der bei herbstlicher Wetterlage bis zum Fichtelgebirge reicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erst seit dem 12. Jahrhundert unterscheidet man zwischen Tiefen- und Hohenpölz. Vorher nannte man beide Orte „Bolenze“ bzw. „Bolinze“. Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 6. August 1096 in einer Urkunde des Wicken von Langheim über einen Gütertausch, bei dem „Arnolt de Bolence“ als Zeuge auftrat.
Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Tiefenpölz im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Heiligenstadt in Oberfranken eingegliedert.[2]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortsnamenforscher sind sich uneinig über die Herkunft des Wortes Pölz, sehen aber meistens einen slawischen Ursprung. Entweder geht es auf die Wurzel poljce (kleines Feld) oder auf einen slawischen Dorfgründer namens Bolen zurück.
Beschreibung im Geografischen Lexikon von 1799
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bundschuhs Geografischem Lexikon aus dem Jahr 1799 wird Tiefenpölz folgendermaßen geschildert:[3]
„Tiefenpölz, Bambergisches katholisches Pfarrdorf im Amte Memmelsdorf Die Pfarrei gehört zur Bambergischen Diözese und dem Landkapitel Scheßlitz, liegt 4 Stunden von der Residenzstadt, hat mit Teuchatz gleichen Boden und gleiche vermischte Herrschaft, doch übt Memmelsdorf die Dorfs- und Gemeinherrschaft über den Ort aus.“
Schulstellenbeschreibung (1914)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Schulstellenbeschreibung des Lehrers P. R. Link aus dem Jahr 1914 heißt es:[4]
„Tiefenpölz, selbständige Gemeinde und katholisches Pfarrdorf in 460 m über dem Meer in schöner romantischer Gegend. Das Klima ist etwas rauh, jedoch gesund. Der Ort hat 36 Häuser und Familien, 190 Einwohner (8 Protestanten). Post- und Bahnstation sind Heiligenstadt, Arzt und Apotheke finden sich in Scheßlitz. Tiefenpölz hat gutes Quellwasser; der Gemeindebrunnen ist 200 Schritte vom Schulhaus entfernt. Die Lebensmittel beschafft ein Bote zweimal wöchentlich aus Bamberg; für unverheiratete Lehrer gibt es einen standgemäßen Mittagstisch in dem einen Gasthaus.“
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der amtlichen Denkmalliste sind sechs Objekte eingetragen:
- Bauernhaus, Tiefenpölz 17
- Bauernhaus des Michelsberger Hofes, Tiefenpölz 33
- Stadel des Michelsberger Hofes, Tiefenpölz 33
- Remise des Michelsberger Hofes, Tiefenpölz 33
- Pfarrhaus, zweigeschossiger Walmdachbau, Tiefenpölz 36
- Pfarrkirche St. Martin
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verkleinerte Nachbildung des berühmten Steinkreises "Stonehenge" in Südengland.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr. – Herausgegeben anläßlich der Feier des 450-jährigen Jubiläums der Verleihung des Marktrechtes an Heiligenstadt i. OFr. – Heiligenstadt: 1995
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Radrundweg um Heiligenstadt
- Tiefenpölz in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. Februar 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Markt Heiligenstadt i.OFr., Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. Dezember 2024.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 672 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr.
- ↑ Dieter Zöberlein: Gemeindechronik Markt Heiligenstadt i. OFr.
Koordinaten: 49° 53′ N, 11° 7′ O