Tilman Harlander – Wikipedia

Tilman Harlander (* 1946 in Traunstein) ist ein deutscher Architektur-, Wohn- und Stadtsoziologe. Er forschte und lehrte von 1997 bis 2011 als Professor für Architektur- und Wohnsoziologie am Institut für Wohnen und Entwerfen der Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart.[1][2]

Leben und Wirken

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Tilman Harlander studierte Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Psychologie und Politikwissenschaften an der LMU München und der FU Berlin.[2] Ab 1972 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter, Akademischer Oberrat und Privatdozent am Lehrstuhl für Planungstheorie der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen.[2] 1978 promovierte er an der Universität Oldenburg zum Dr. rer. pol. mit dem Thema „Regionale Entwicklungspolitik in der Emilia-Romagna“. Die Habilitation (Thema: „Wohnungsbau und Wohnungspolitik in der Zeit des Nationalsozialismus“) erfolgte 1994 an der RWTH Aachen und wurde mit dem „Friedrich-Wilhelm-Preis“ der RWTH Aachen ausgezeichnet.[2] 1996/97 übernahm er die Lehrstuhlvertretung Planungstheorie an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen. Von 1989 bis 1997 hatte er den Vorsitz im Aufsichtsrat der städtischen Aachener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft inne.[2] Harlander war 1999 Gastprofessor an der Universidad Nacional de Ingeniería in Lima.[2] Von 1997 bis 2011 war er Professor für Architektur- und Wohnsoziologie an der Universität Stuttgart (Dekan 2002 bis 2006 und Wahlsenator 2006 bis 2010).[2]

Seit der Emeritierung 2011 ist er freiberuflich publizistisch und beratend tätig sowie Mitglied zahlreicher Architektur- und Städtebaujurys. So war er Jurymitglied beim Deutschen Städtebaupreis (2006 bis 2012)[2] und wurde 2017 in die Unabhängige Historikerkommission des Bundesinnenministeriums „Bauen und Planen im Nationalsozialismus. Voraussetzungen, Institutionen, Wirkungen“ berufen.[3]

Mitgliedschaften

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  • Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL)
  • Deutscher Werkbund
  • Sektion Stadtsoziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
  • Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (GSU)
  • Wissenschaftliches Kuratorium Forum Stadt e. V.[4]
  • Städtebauausschuss der Landeshauptstadt Stuttgart[2]
  • Förderverein Bundesstiftung Baukultur

Veröffentlichungen und Herausgeberschaften

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Harlander veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu den Schwerpunkten Architektur- und Wohnsoziologie, Stadt- und Quartiersentwicklung, Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung sowie Wohnungspolitik.[2] Er ist Mitherausgeber der Vierteljahreszeitschrift „Forum Stadt“ (bis 2010 „Die alte Stadt“)[4] und der „Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung“.[2] Er war Leiter verschiedener durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die VW-Stiftung, die Wüstenrot Stiftung und die LBS-Stiftung Bauen und Wohnen geförderter und publizierter Forschungsprojekte.[2]

Schriften (Auswahl)

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  • Soziale Mischung in der Stadt. Case Studies – Wohnungspolitik in Europa – Historische Analyse. (hrsg. mit Gerd Kuhn/Wüstenrot Stiftung), Stuttgart/Zürich 2012.
  • NS-Architektur: Macht und Symbolpolitik. (mit Wolfram Pyta), Berlin 2010 (1. Aufl.), 2012 (2. Aufl.)
  • Baugemeinschaften im Südwesten Deutschlands. (mit Gerd Kuhn), Hg.: LBS Stiftung Bauen und Wohnen, Stuttgart 2010.
  • Stadtwohnen. Geschichte, Städtebau, Perspektiven. (hrsg. mit Harald Bodenschatz, Gerhard Fehl, Johann Jessen, Gerd Kuhn), Ludwigsburg/München 2007.
  • Zwischen Heimstätte und Wohnmaschine. Wohnungsbau und Wohnungspolitik in der Zeit des Nationalsozialismus. Basel/Berlin/Boston 1995.
  • Siedeln in der Not. Umbruch von Wohnungspolitik und Siedlungsbau am Ende der Weimarer Republik. (mit Katrin Hater, Franz Meiers), Hamburg 1988.
  • Hitlers sozialer Wohnungsbau. (mit Gerhard Fehl), Hamburg 1986.
  • Regionale Entwicklungspolitik in der Emilia-Romagna. Frankfurt/New York 1979.
  • Literatur von Tilman Harlander in der Deutschen Nationalbibliothek[5]
  • Vortrag: „Wohnen – zwischen Markt und Gemeinwohl“ (Schinkel Festrede 2019)[6]
  • Interview Deutschlandfunk: „Nebeneinander von neuer Wohnungsnot und Abrissprogrammen“[7]

Einzelnachweise

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  1. Zu Gast im Studio: Prof. Dr. Tilman Harlander. 10. Februar 2016, abgerufen am 2. September 2019.
  2. a b c d e f g h i j k l Institut Wohnen und Entwerfen, Fakultät Architektur und Stadtplanung, Universität Stuttgart: Tlman Harlander. 17. November 2015, abgerufen am 2. September 2019.
  3. BBSR Homepage – Presse – BBSR vergibt Aufträge zur Erforschung des Bauens und Planens im Nationalsozialismus. Abgerufen am 2. September 2019.
  4. a b Forum Stadt: Personen. Abgerufen am 18. September 2019.
  5. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 18. September 2019.
  6. Schinkelfest Festrede 2019 von Prof. Dr. Tilman Harlander “Wohnen - zwischen Markt und Gemeinwohl”. Abgerufen am 18. September 2019.
  7. Die Stadt planen (2/4) - "Nebeneinander von neuer Wohnungsnot und Abrissprogrammen". Abgerufen am 18. September 2019 (deutsch).