Tim Robbins – Wikipedia

Tim Robbins 2013 auf der Berlinale

Timothy „Tim“ Francis Robbins (* 16. Oktober 1958 in West Covina, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent. Für seine schauspielerische Leistung in Mystic River wurde er mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

Tim Robbins, der Sohn des Folk-Sängers Gil Robbins, wuchs im Greenwich Village in New York auf. 1970 trat er im Alter von nur zwölf Jahren der Schauspielgruppe Theatre for the City bei. Nach der Highschool studierte er bis 1981 an der UCLA Theaterwissenschaften. Zu dieser Zeit gründete er seine eigene Theatergruppe, mit der er durch ganz Kalifornien tourte.

Nach zahlreichen kleineren Auftritten im Fernsehen spielte Robbins 1986 eine Rolle in Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel, einem der erfolgreichsten Filme des Jahrzehnts. Den endgültigen Durchbruch schaffte er jedoch erst 1988 mit Annies Männer. Während der Dreharbeiten traf er seine spätere Lebensgefährtin Susan Sarandon, mit der er zwei Söhne hat. Der jüngere der beiden ist der Schauspieler Miles Robbins. Nach 21 Jahren trennten sich die beiden im Sommer 2009.

Robbins 2012 auf dem Toronto International Film Festival

In den frühen 1990ern war er unter anderem in den Filmen Cadillac Man mit Robin Williams, Jungle Fever von Spike Lee und Short Cuts von Robert Altman zu sehen. Altman besetzte ihn auch für die Titelrolle seiner Satire The Player, für die Robbins 1992 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes den Preis als bester Schauspieler und einen Golden Globe erhielt. Ein weiterer großer Erfolg gelang ihm mit dem Gefängnisdrama Die Verurteilten, das auf einem Stephen-King-Roman basiert und für sieben Oscars nominiert war.

Neben seiner Karriere als Schauspieler war Robbins dreimal als Regisseur und Drehbuchautor tätig: 1992 drehte er Bob Roberts, 1995 das gefeierte Drama Dead Man Walking – Sein letzter Gang, das ihm eine Nominierung für den Regie-Oscar einbrachte. Susan Sarandon erhielt den Preis in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin. 1999 inszenierte Tim Robbins Das schwankende Schiff (Cradle Will Rock). Für Clint Eastwoods Mystic River erhielt Robbins 2004 einen Oscar als bester Nebendarsteller.

Im Oktober 2008 wurde Robbins mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in der Kategorie Film geehrt.

Tim Robbins und Susan Sarandon galten – neben ihrem gemeinsamen Freund Sean Penn – als zwei der schärfsten Kritiker der Regierung Bush. Beide sind politisch sehr engagiert und beteiligten sich im Vorfeld des Irakkriegs an mehreren Friedens-Demonstrationen. Viele von Robbins’ Filmen (besonders seine Regiearbeiten) enthalten politische Statements. Dead Man Walking beschäftigt sich auf vielschichtige, aber eindeutige Weise mit der Todesstrafe, während sich Arlington Road in kleinbürgerlicher Nachbarschaft mit den Themen Paranoia und Terrorismus auseinandersetzt. In der schwarzen Politsatire Bob Roberts, für die er ebenfalls das Drehbuch schrieb und Regie führte, stellt Robbins den unaufhaltsamen politischen Aufstieg eines skrupellosen reaktionären Rebellen dar.

2013 wurde Tim Robbins in die Wettbewerbsjury der 63. Berlinale berufen.

Robbins’ deutscher Stammsprecher ist spätestens seit The Player (1992) Tobias Meister, der ihn zuvor schon in Top Gun (1986) und Cadillac Man (1990) gesprochen hatte.[1] Dies war seitdem allerdings in den drei Filmen Mission to Mars (2000),[2] Mystic River (2003),[3] und Kings of Rock – Tenacious D (2006)[4] nicht möglich, da Robbins dort neben anderen Schauspielern auftrat, die im Deutschen ebenfalls von Meister gesprochen werden: Gary Sinise, Sean Penn und Jack Black. In diesen drei Fällen wurde Robbins ersatzweise von Stefan Fredrich gesprochen, der vor allem als deutscher Stammsprecher von Jim Carrey bekannt ist.

  • 2010: Tim Robbins and the Rogues Gallery Band

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Internationale Filmfestspiele von Cannes 1992
Bester Darsteller in The Player
Golden Globe Award
Bester Hauptdarsteller in The Player
Bester Nebendarsteller in Mystic River
Oscar
Bester Nebendarsteller in Mystic River
Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Berlinale Kamera
Commons: Tim Robbins – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Tim Robbins. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. Februar 2021.
  2. Mission to Mars (2000). In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. Februar 2021.
  3. Mystic River (2003). In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. Februar 2021.
  4. Kings of Rock – Tenacious D (2006). In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. Februar 2021.