Timo Pielmeier – Wikipedia

Deutschland  Timo Pielmeier

Geburtsdatum 7. Juli 1989
Geburtsort Deggendorf, Deutschland
Größe 183 cm
Gewicht 82 kg

Position Torwart
Fanghand Links

Draft

NHL Entry Draft 2007, 3. Runde, 83. Position
San Jose Sharks

Karrierestationen

bis 2004 Deggendorfer EC
2004–2005 Jungadler Mannheim
2005–2007 Kölner Junghaie
2007–2008 St. John’s Fog Devils
2008–2009 Cataractes de Shawinigan
2009–2010 Bakersfield Condors
2010–2011 Syracuse Crunch
2011–2012 Elmira Jackals
2012–2013 Landshut Cannibals
2013–2021 ERC Ingolstadt
seit 2021 Deggendorfer SC

Timo Pielmeier (* 7. Juli 1989 in Deggendorf) ist ein deutscher Eishockeytorwart, der seit Juni 2021 beim Deggendorfer SC aus der drittklassigen Oberliga unter Vertrag steht. Zuvor verbrachte Pielmeier acht Spielzeiten beim ERC Ingolstadt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), wo er mit dem Klub im Jahr 2014 die Deutsche Meisterschaft gewann. Ebenso spielte insgesamt fünf Jahre in Nordamerika, wo er hauptsächlich in der American Hockey League (AHL) und ECHL eingesetzt wurde. Sein älterer Bruder Thomas Pielmeier ist ebenfalls professioneller Eishockeyspieler.

Timo Pielmeier startete seine Karriere in der Jugendabteilung seines Heimatvereins Deggendorfer EC. Im Sommer 2004 wechselte er zu den Jungadlern Mannheim, mit denen er in der Saison 2004/05 den Titel in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) gewann. Nach nur einem Jahr in Mannheim wechselte er zu den Kölner Haien, wo er hauptsächlich im Tor des DNL-Teams stand, aber auch mit einer Förderlizenz für die Profimannschaft spielberechtigt war. Dort erhielt er nach der Verletzung des Stammtorhüters Oliver Jonas einige Berufungen in den Kader als Back-up hinter Thomas Greiss, blieb allerdings ohne Einsatz in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Mit dem DNL-Team der Kölner Haie gewann Pielmeier in der Saison 2006/07 abermals die Deutsche Meisterschaft im Nachwuchs.[1]

Pielmeier war anschließend im NHL Entry Draft 2007 verfügbar. Die San Jose Sharks aus der National Hockey League (NHL) wählten ihn in der dritten Runde an 83. Stelle aus,[2] woraufhin Pielmeier nach Nordamerika wechselte und in der Saison 2007/08 für die St. John’s Fog Devils in der Ligue de hockey junior majeur du Québec (LHJMQ) aktiv war. Die Fog Devils hatten ihn im CHL Import Draft 2007 in der ersten Runde als zwölften Spieler ausgewählt. Der Torwart erhielt den RDS Rookie Excellence Award als bester Neuling seines Teams in der ersten Saisonhälfte.[3] Zudem erreichte er die beste Fangquote der Liga. Da sich die Fog Devils am Ende der Spielzeit auflösten, übernahmen die Cataractes de Shawinigan seine Transferrechte im Juniorenbereich. Er führte sein Team bis ins Playoff-Finale der LHJMQ, dort unterlagen sie den Voltigeurs de Drummondville in sieben Spielen.[4]

Bereits im Sommer 2008 hatte er bei den San Jose Sharks einen NHL-Einstiegsvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren erhalten.[5] Im März 2009 wurde er gemeinsam mit Nick Bonino und einem Viertrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2012 in einem Tauschgeschäft an die Anaheim Ducks abgegeben, die dafür im Gegenzug Travis Moen und Kent Huskins an die Sharks abgaben. Der Deutsche spielte in der Saison 2009/10 bei Anaheims Farmteam, den Bakersfield Condors, in der ECHL. Im Dezember 2009 gelang ihm im Spiel gegen die Utah Grizzlies mit einem Empty Net Goal wenige Sekunden vor Ende der Begegnung das Tor zum 6:4-Endstand.[6] Nachdem er das Trainingscamp vor der Spielzeit 2010/11 bei den Anaheim Ducks verbracht hatte, wurde der Torhüter bei der zweiten Kaderreduktion zu den Syracuse Crunch in die American Hockey League (AHL) geschickt.[7] Am 19. Februar 2011 debütierte Pielmeier für die Anaheim Ducks in der NHL, als er in der Begegnung gegen die St. Louis Blues zum Einsatz kam und fünf Gegentore bei zwölf Schüssen hinnehmen musste.[8] Es war sein einziges NHL-Spiel. Im Dezember 2011 wurde er gemeinsam mit Verteidiger Kurtis Foster im Austausch für Rod Pelley, Mark Fraser und einem Siebtrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2012 zu den New Jersey Devils transferiert. Er spielte jedoch bis zum Ende der Saison 2011/12 weiterhin in den unterklassigen Ligen ECHL und AHL.

Anfang Juni 2012 kehrte Pielmeier schließlich nach Deutschland zurück und unterschrieb einen Vertrag bei den Landshut Cannibals in der 2. Bundesliga, wo er zum Saisonende zum Rookie des Jahres der 2. Bundesliga gewählt wurde. Zur Saison 2013/14 wechselte er zum ERC Ingolstadt in die DEL. Mit den Ingolstädtern gewann er in seiner ersten Saison die Deutsche Meisterschaft. Er hatte entscheidenden Anteil am Gewinn des Titels, insbesondere in der Finalserie gegen die Kölner Haie hielt er überragend.[9] Er wurde noch vor Beginn der Playoffs zum DEL-Rookie des Jahres gewählt.[10] Ende September 2016 einigte sich Pielmeier mit dem ERCI auf eine langfristige Fortführung der Zusammenarbeit bis 2022.[11]

Im Juli 2020 wurde Pielmeier vom ERC Ingolstadt suspendiert, da er als einziger Profispieler des Klubs einen konditionellen Verzicht auf 25 % des Gehalts, der von der DEL aufgrund der wirtschaftlichen Lage in der COVID-19-Pandemie von jedem DEL-Spieler gefordert wurde, nicht akzeptierte. Somit mussten ihn die Ingolstädter aus dem Kader nehmen, da die Zustimmung erforderlich gewesen wäre, um eine Lizenzierungsbedingung zu erfüllen.[12] Die Suspendierung und die Pressemitteilung des ERC Ingolstadt[13] sorgte in sozialen Medien für viele Diskussionen.[14] Pielmeier kehrte daraufhin zur Saison 2021/22 zu seinem Heimatverein Deggendorfer SC in die drittklassige Eishockey-Oberliga zurück.[15] Dort wurde er in den Jahren 2023 und 2024 jeweils zum besten Torwart der Süd-Staffel gewählt.

Pielmeier spielte bereits in seiner frühen Jugend für verschiedene Auswahlmannschaften des Deutschen Eishockey-Bundes. Mit der U18-Auswahl nahm er an den U18-Weltmeisterschaften 2006, wo er zum besten deutschen Spieler gewählt wurde, und 2007 in der Top-Division teil. Zudem spielte er bei den U20-Weltmeisterschaften 2007 und 2009 ebenfalls in der Top-Division und stieg bei der U20-Weltmeisterschaft 2008, als das deutsche U20-Team nach dem Abstieg im Vorjahr in der Division antreten musste, umgehend wieder in die Top-Division auf. Dabei trug er als bester Torhüter mit der höchsten Fangquote und dem geringsten Gegentorschnitt maßgeblich bei.

Sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gab er am 17. Dezember 2013.[16] Bei den Weltmeisterschaften 2015 und 2016 stand er im Tor der deutschen Auswahl. Zudem nahm er 2014, als die deutsche Mannschaft das Turnier gewinnen konnte, und 2017 am Deutschland Cup teil. Pielmeier krönte seine internationale Karriere mit der Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang, bei der er mit der DEB-Auswahl die Silbermedaille gewann und dafür am 7. Juni 2018 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet wurde.[17]

Gemeinsam mit Stammtorwart Danny aus den Birken und Dennis Endras bildete Pielmeier das deutsche Torwarttrio und kam dabei im zweiten Vorrundenspiel gegen Weltmeister Schweden zu einem Einsatz. Ebenso spielte er wenige Monate später bei der Weltmeisterschaft 2018.

Erfolge und Auszeichnungen

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Karrierestatistik

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Stand: Ende der Saison 2022/23

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N OTN Min GT SO GTS Sv% Sp S N Min GT SO GTS Sv%
2004/05 Jungadler Mannheim DNL 14 9 902 31 3 2,32
2004/05 Mannheimer ERC 1b BaWü-Liga 1 8,15
2005/06 Kölner Junghaie DNL 25 13 1371 67 0 2,93 5 2 3 281 17 0 3,63
2006/07 Kölner Junghaie DNL 35 24 2070 75 2 2,17 6 6 0 370 17 2,76
2007/08 St. John’s Fog Devils LHJMQ 50 23 22 4 2719 133 1 2,94 91,1 5 0 3 231 22 0 5,71 83,8
2008/09 Cataractes de Shawinigan LHJMQ 43 29 9 2 2407 106 2 2,64 91,4 18 12 5 1020 47 0 2,76 89,8
2009/10 Bakersfield Condors ECHL 57 27 22 5 3251 178 0 3,29 88,3 4 1 2 247 14 0 3,39 89,3
2010/11 Syracuse Crunch AHL 37 16 17 0 1942 100 1 3,09 90,6
2010/11 Elmira Jackals ECHL 2 1 0 1 125 7 0 3,37 87,3
2010/11 Anaheim Ducks NHL 1 0 1 0 40 5 0 7,50 58,3
2011/12 Elmira Jackals ECHL 33 17 10 3 1896 86 0 2,72 91,0 3 0 2 172 9 0 3,13 90,6
2011/12 Albany Devils AHL 2 1 0 0 78 3 0 2,31 93,8
2012/13 Landshut Cannibals 2. Bundesliga 48 27 21 2931 111 4 2,27 6 2 4 371 17 0 2,75
2013/14 ERC Ingolstadt DEL 43 20 23 2595 110 4 2,54 91,1 21 14 7 1242 38 2 1,83 94,4
2014/15 ERC Ingolstadt DEL 51 29 22 3007 138 2 2,75 91,4 18 10 8 1095 47 0 2,58 91,6
2015/16 ERC Ingolstadt DEL 52 23 29 3058 149 0 2,92 90,7 2 0 2 124 6 0 2,89 91,0
2016/17 ERC Ingolstadt DEL 44 21 23 2536 118 2 2,79 91,1 2 0 2 116 9 0 4,63 88,0
2017/18 ERC Ingolstadt DEL 35 22 12 2056 76 6 2,22 92,7 5 1 4 333 17 0 3,07 91,6
2018/19 ERC Ingolstadt DEL 25 13 10 1393 66 1 2,84 90,0 2 0 1 96 4 0 2,51 88,2
2019/20 ERC Ingolstadt DEL 23 10 10 1251 61 0 2,93 89,6
2020/21 ERC Ingolstadt DEL nicht gespielt wegen Suspendierung
2021/22 Deggendorfer SC Oberliga 38 22 16 2300 107 0 2,79 90,9 5 2 3 384 12 1 1,88 94,6
2022/23 Deggendorfer SC Oberliga 48 32 16 2870 100 5 2,09 92,7 8 5 3 475 16 0 2,02 93,2
DNL gesamt 74 46 4343 173 5 2,44 11 8 3 651 34 3,14
Oberliga gesamt 86 54 32 5170 207 5 2,40 91,9 13 7 6 859 28 1 1,96 93,8
DEL gesamt 273 138 129 15896 718 15 2,71 91,1 50 25 24 3006 121 2 2,41 92,5
LHJMQ gesamt 93 52 31 6 5126 239 3 2,80 91,2 23 12 8 1251 69 0 3,30 88,7
ECHL gesamt 92 45 32 9 5272 271 0 3,09 89,2 7 1 4 419 23 0 3,28 89,8
AHL gesamt 39 17 17 0 2020 103 1 3,06 90,7
NHL gesamt 1 0 1 0 40 5 0 7,50 58,3

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp S N U Min GT SO GTS Sv%
2005 Deutschland U17-WHC 10. Platz 4 0 3 0 216 20 0 5,56 87,1
2006 Deutschland U17-WHC 10. Platz 3 0 3 0 190 19 0 6,00 84,9
2006 Deutschland U18-WM 8. Platz 6 1 4 1 340 25 0 4,42 87,3
2007 Deutschland U20-WM 9. Platz 1 0 1 60 3 0 3,00 91,2
2007 Deutschland U18-WM 8. Platz 6 2 3 330 21 0 3,82 90,4
2008 Deutschland U20-WM Div. I 1. Platz 4 4 0 228 5 1 1,31 91,5
2009 Deutschland U20-WM 9. Platz 5 1 4 251 17 1 4,06 88,9
2015 Deutschland WM 10. Platz 3 0 3 177 9 0 3,05 90,1
2016 Deutschland WM 7. Platz 4 1 3 245 14 0 3,43 85,3
2016 Deutschland Olympia-Quali 1. Platz ohne Einsatz
2018 Deutschland Olympia 2. Platz, Silber 1 0 1 58 1 0 1,03 96,2
2018 Deutschland WM 11. Platz 2 0 2 130 8 0 3,69 87,9
Junioren gesamt 29 8 19 1 1615 112 2 4,09 88,6
Herren gesamt 10 1 9 610 32 0 3,15 88,3

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Timo Pielmeier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kölner Haie, Deutscher Meister!!! DNL-Team des KEC holt den Titel!, abgerufen am 5. Mai 2014
  2. hockeyweb.de, NHL Entry Draft: Pielmeier und Stefaniszin in den Top 100, abgerufen am 5. Mai 2014
  3. OurSports Central, QMJHL announces recipients of RDS mid-season rookie excellence awards, abgerufen am 5. Mai 2014
  4. HockeyDB.com, QMJHL 2008-09 QMJHL Playoff Results, abgerufen am 5. Mai 2014
  5. The Hockey News, Timo Pielmeier | Transactions, abgerufen am 5. Mai 2014
  6. eishockeynews.de, Landshut verpflichtet Goalie Timo Pielmeier, abgerufen am 5. Mai 2014
  7. ducks.nhl.com, Ducks Trim Roster Again, abgerufen am 5. Mai 2014
  8. nhl.com, Timo Pielmeier | Statistiken (Memento vom 5. Mai 2014 im Internet Archive), abgerufen am 5. Mai 2014
  9. Frankfurter Allgemeine Zeitung, Wie konntest du diesen Puck nur fangen, Timo?, abgerufen am 5. Mai 2014
  10. ERC Ingolstadt, Timo Pielmeier „Rookie des Jahres“! (Memento vom 5. Mai 2014 im Internet Archive), abgerufen am 5. Mai 2014
  11. Timo Pielmeier verlängert bis 2022. Abgerufen am 1. Oktober 2016.
  12. Timo Pielmeier nicht mehr im Kader des ERC Ingolstadt. Abgerufen am 25. August 2020.
  13. Pressemitteilung des ERC Ingolstadt
  14. ERC streicht Pielmeier - Begründung sorgt für Diskussionen. 17. Juli 2020, abgerufen am 25. August 2020.
  15. Sensations-Transfer – Timo Pielmeier wechselt nach Deggendorf! In: Eishockey-Magazin. 3. Juni 2021, abgerufen am 18. April 2023.
  16. Eishockey News, Pielmeier, Wurm, Pfleger, Krupp, Ohmann und Riefers gegen Lettland erstmalig im DEB-Trikot, abgerufen am 5. Mai 2014
  17. Pressemitteilung des Bundespräsidialamtes vom 7. Juni 2018: „… Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeichnet am 7. Juni 2018 die deutschen Medaillengewinner der Olympischen Winterspiele 2018 mit dem Silbernen Lorbeerblatt aus.“