Timor Post – Wikipedia

Timor Post

Gebäude der Timor Post in Dili (2023)
Beschreibung osttimoresische Zeitung
Verlag Istoria Badak Husi Kompania
Erstausgabe 29. Februar 2000
Erscheinungsweise täglich
Verkaufte Auflage 2100–2400 Exemplare
(Timor Post: Kona ba Ami)
Chefredakteure Rosa Garcia dos Santos[1]
Weblink Timor Post

Die Timor Post ist eine Tageszeitung[2] in Osttimor. Sie erscheint in Tetum und Bahasa Indonesia.[3] Ihren Sitz das die Timor Post an der Rua Dom Boaventura, gegenüber vom Jardim Infantil, im Stadtteil Bebora (Suco Motael). Heute ist die Timor Post eine der wichtigsten Zeitungen des Landes.[4] 2011 lag sie mit einem Leseranteil von 38 % auf Platz zwei der Tageszeitungen hinter der Suara Timor Lorosa’e mit 44 %.[5]

Die erste Redaktion der Timor Post hatte 14 Mitglieder. Marcos António, Claudio Araújo, Santina Araújo, João Barreto, Suzana Cardoso, Afonso da Costa, Adérito Hugo da Costa, Ilidio da Cruz, Domingos Freitas, Rosa Garcia dos Santos, Lourenco Vicenti Martins, Otélio Ote, Jacob Ximenes und José Maria Ximenes. Alle 14 Erstmitglieder sind gleichberechtigte Miteigentümer der Timor Post.[4] Adérito Hugo da Costa wurde der erste Direktor der Zeitung. Er war von 2016 bis 2017 Parlamentspräsident Osttimors und Mitglied der 2007 gegründeten Partei Congresso Nacional da Reconstrução Timorense (CNRT).[6]

Die erste Ausgabe erschien am 29. Februar 2000, als das Land noch unter Verwaltung der Vereinten Nationen stand. Die Queensland Newspapers aus dem australischen Brisbane stiftete Computer und Drucker, Strom kam von Generatoren der australischen Armee. Mithilfe eines geliehenen Kopiergerätes wurden die 500 Exemplare der ersten Auflage fertiggestellt. Sie wurden kostenlos auf der Straße verteilt.[5] Während der Unruhen in Osttimor 2006 war die Timor Post gezwungen zeitweise den Betrieb einzustellen, nachdem zwei Mitarbeiter brutal verprügelt worden waren.[7]

Ein Artikel von Raimundos Oki vom 10. November 2015 führte zu einem Eklat. Der Artikel befasste sich, unter Berufung auf interne Regierungsdokumente, mit möglichen Angebotsabsprachen bei der Installation neuer Computer im Finanzministerium durch eine private Firma. Die Firma war vom Berater des Ministeriums Rui Maria de Araújo empfohlen worden. Araújo wurde später Premierminister des Landes (2015–2017). Oki und sein Redakteur Lourenço Martins erhielten von der Generalstaatsanwaltschaft eine Vorladung, wegen der Verletzung von § 285 des Strafgesetzbuches. Ihnen wurde Verleumdung vorgeworfen.[8][9] Tatsächlich hatten die Journalisten Fehler in der Recherche gemacht. Die Zeitung entschuldigte sich und druckte auf der Titelseite eine Gegendarstellung. Martins kündigte seine Anstellung bei der Redaktion.[10] Trotzdem kam es zur Anklage. Am 17. Mai 2017 forderte der Staatsanwalt in seinem Abschlussplädoyer für Oki ein Jahr Gefängnis und für Martins ein Jahr Gefängnis und zwei Jahre auf Bewährung.[11] Das Distriktsgericht von Dili sprach aber beide Angeklagten am 1. Juni frei, weil sie nicht willentlich eine Falschmeldung veröffentlicht hatten und die Richtigstellung der Inhalte schnell erfolgte.[12]

José Maria Ximenes, Direktor der Timor Post, vertritt seit 2015 die Medienunternehmen im Presserat.[13]

Einzelnachweise

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  1. Tatoli: Rubrika profile iha Timor Post fo importansia ba feto, 6. März 2021, abgerufen am 14. März 2021.
  2. BBC news: East Timor profile – media, 6. Februar 2015, abgerufen am 6. Mai 2016.
  3. Auswärtiges Amt: Timor-Leste – Medien, abgerufen am 6. Mai 2016.
  4. a b Scoop: East Timor Post – from nothing to success in 15 years, 1. März 2015, abgerufen am 6. Mai 2016.
  5. a b UNESCO: ASSESSMENT OF MEDIA DEVELOPMENT IN TIMOR-LESTE, 2011, abgerufen am 6. Mai 2016.
  6. Sapo: Prezidente foun hosi parlamentu Timór promete atu halo esforsu hodi aselera ho prosesu lejislativa, 5. Mai 2016 (Memento des Originals vom 5. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/noticias.sapo.tl, abgerufen am 5. Mai 2016.
  7. Breaking the News: Rosa Garcia, abgerufen am 14. März 2021.
  8. Jim Nolan: Muzzling Timor’s media, New Mandala, 21. April 2016 (Memento des Originals vom 31. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/asiapacific.anu.edu.au, abgerufen am 6. Mai 2016.
  9. Committee to Protect Journalists: Journalist faces criminal defamation threat in East Timor, 29. Februar 2016, abgerufen am 6. Mai 2016.
  10. ABC news: East Timor journalists face defamation trial after story on Prime Minister Rui Aria de Araujo, 6. Oktober 2016, abgerufen am 9. Oktober 2016.
  11. Asia Pacific Report: Timor-Leste journalists facing jail for defamation over PM criticism, 18. Mai 2017, abgerufen am 20. Mai 2017.
  12. LUSA: Tribunal de Díli absolve jornalistas de denúncia caluniosa por artigo sobre primeiro-ministro, 1. Juni 2017, abgerufen am 1. Juni 2017.
  13. La’o Hamutuk: Proposed Law on Media, updated 23 May 2017, abgerufen am 9. Juni 2017.