Tom Courtenay – Wikipedia

Tom Courtenay (2015)

Sir Thomas Daniel Courtenay (* 25. Februar 1937 in Kingston upon Hull, Humberside) ist ein britischer Schauspieler und Golden-Globe-Preisträger.

Leben und Karriere

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Gleich mit seiner ersten größeren Rolle in Die Einsamkeit des Langstreckenläufers (1962) – nach einer Kurzgeschichte von Alan Sillitoe – erregte Courtenay Aufmerksamkeit sowohl bei Cineasten als auch bei den Filmproduzenten. Seine beiden nächsten Filme Geliebter Spinner (1963) und King and Country – Für König und Vaterland (1964) wurden jeweils für den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig nominiert. Mit diesen Filmen wurde er zu einem der großen Protagonisten des British New Wave.

Dem breiten Publikum ist Courtenay spätestens seit seiner Rolle in dem Spionagethriller Geheimaktion Crossbow (1965) mit Sophia Loren und George Peppard bekannt, doch seinen weitaus bekanntesten Auftritt hatte er als Pasha in David Leans Doktor Schiwago. Hierfür erhielt er eine Oscar-Nominierung als bester männlicher Nebendarsteller. Danach zog er sich zunächst weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück und konzentrierte sich auf seine Karriere als Charakterdarsteller am Theater.

Ein erstaunliches Comeback hatte Courtenay 1983 an der Seite von Albert Finney in Ein ungleiches Paar, für das er seine zweite Oscar-Nominierung (diesmal als bester männlicher Hauptdarsteller) erhielt. 2001 war er in dem Film Die letzte Runde gemeinsam mit Michael Caine zu sehen, 2002 in dem Filmdrama Nicholas Nickleby. Im Jahr 2001 wurde er von Königin Elisabeth II. zum Ritter geschlagen. 2009 erhielt er für die Rolle des Mr. Dorrit in der Serie Little Dorrit seine erste Emmy-Nominierung. Im Rahmen der Berlinale 2015 erhielt Courtenay für seine Rolle in 45 Years (Regie: Andrew Haigh) einen Silbernen Bären als Bester Darsteller.[1]

Courtenay war von 1973 bis zur Scheidung 1982 mit seiner Schauspielkollegin Cheryl Kennedy verheiratet. Seit 1988 ist er mit der Theatermanagerin Isabel Crossley in einer Ehe.

Sein Buch Dear Tom. Letters from home wird in Pascal Merciers Roman Das Gewicht der Worte (2020) mehrmals erwähnt.[2] Beim Vorlesen des ersten Kapitels hören zwei Protagonisten des Romans „verzaubert“ zu. „Der Zauber [...] lag in der Einfachheit und anstrengungslosen Dichte von Courtenays Sätzen.“[3]

Filmografie (Auswahl)

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Courtenay (1974)
Commons: Tom Courtenay – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Information auf berlinale.de, abgerufen am 15. Februar 2015
  2. P. Mercier: Das Gewicht der Worte. München 2020. S. 21f., 53, 61, 130, 397, 439–441.
  3. P. Mercier: Das Gewicht der Worte. München 2020. S. 439.