Toni Leistner – Wikipedia

Toni Leistner
Toni Leistner (2016)
Personalia
Geburtstag 19. August 1990
Geburtsort DresdenDDR
Größe 190 cm
Position Innenverteidiger
Junioren
Jahre Station
SG Dresdner Verkehrsbetriebe
0000–2010 SC Borea Dresden
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2009–2010 SC Borea Dresden 26 (2)
2010–2014 Dynamo Dresden II 46 (3)
2010–2014 Dynamo Dresden 21 (0)
2013 → Hallescher FC (Leihe) 13 (0)
2014–2018 1. FC Union Berlin 115 (4)
2018–2020 Queens Park Rangers 65 (2)
2020 → 1. FC Köln (Leihe) 13 (0)
2020–2021 Hamburger SV 19 (1)
2021–2023 VV St. Truiden 49 (1)
2023– Hertha BSC 24 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: Saisonende 2023/24

Toni Leistner (* 19. August 1990 in Dresden, DDR) ist ein deutscher Fußballspieler. Der Innenverteidiger steht seit der Saison 2023/24 bei Hertha BSC unter Vertrag.

Anfänge in Dresden

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Leistner begann im Alter von sieben Jahren bei der SG Dresdner Verkehrsbetriebe mit dem Fußballspielen. Als Jugendlicher wechselte er zum FV Dresden-Nord und durchlief dort alle weiteren Jugendmannschaften. In der Saison 2008/09 gab Leistner, noch als A-Jugendlicher, sein Debüt für die erste Mannschaft des mittlerweile unter dem Namen SC Borea Dresden antretenden Vereins in der NOFV-Oberliga-Süd. Ab der darauffolgenden Spielzeit war er fester Bestandteil von Boreas Oberligamannschaft und absolvierte in seiner Premierensaison 25 Ligaspiele, in denen er zwei Treffer erzielte.

Dynamo Dresden und Hallescher FC

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Zur Saison 2010/11 wechselte Leistner zum Stadtrivalen Dynamo Dresden, wo er jedoch vorerst lediglich dem Kader der zweiten Mannschaft angehörte. Für Dynamos Zweite bestritt er in seiner ersten Spielzeit 18 Oberligaspiele und erzielte dabei zwei Tore. Sein Debüt für die seinerzeit in der 3. Liga antretende erste Mannschaft gab Leistner am 23. April 2011 (35. Spieltag), als er beim 4:0-Heimsieg über die SpVgg Unterhaching in der 76. Spielminute für Florian Jungwirth eingewechselt wurde. In der Vorbereitung auf die Spielzeit 2011/12 berief ihn Trainer Ralf Loose in den Kader der inzwischen in die 2. Bundesliga aufgestiegenen Ersten von Dynamo Dresden.[1] Daraufhin bestritt Leistner am 15. Juli 2011 (1. Spieltag) sein erstes Zweitliga-Spiel, als er bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen Energie Cottbus in der Startformation stand und die komplette Partie durchspielte.

Ende Januar 2013 wurde Leistner bis zum Saisonende 2012/13 an den Drittligisten Hallescher FC ausgeliehen, für den er 13 Spiele absolvierte.[2] Im Sommer kehrte er zu Dynamo Dresden zurück und stieg in der Spielzeit 2013/14 aus der zweiten Liga ab.

Über Berlin nach England

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Daraufhin wechselte Leistner zur Saison 2014/15 zum 1. FC Union Berlin.[3]

Zur Saison 2018/19 wurde Leistner vom englischen Zweitligisten Queens Park Rangers verpflichtet, nachdem sein Vertrag bei Union Berlin ausgelaufen war.[4] Sein erstes Tor für den Londoner Club erzielte er am 11. Spieltag gegen den FC Reading und entschied mit diesem Treffer auch das Spiel.[5] Gleich in seiner ersten Saison war er Stammspieler, Mannschaftskapitän und absolvierte 46 Pflichtspiele für den Verein.

Wechsel in die Bundesliga

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Nach 22 weiteren Zweitligaspielen sowie zwei Einsätzen im League Cup, aus dem die Rangers gegen den FC Portsmouth ausschieden, kehrte Leistner Ende Januar 2020 nach Deutschland zurück und schloss sich bis Saisonende auf Leihbasis dem Bundesligisten 1. FC Köln an.[6] Ab dem 23. Spieltag stand der Innenverteidiger bis auf wenige Ausnahmen immer über die volle Spielzeit als Teil der Viererkette auf dem Feld. Die letzten zehn Ligaspiele konnten jedoch alle nicht gewonnen werden, keines davon ging zu Null aus, am letzten Spieltag musste man gegen Werder Bremen sogar sechs Gegentore hinnehmen. Leistner sicherte mit den Geißböcken den Klassenerhalt und kehrte nach Saisonende zunächst nach England zurück.

In der Sommerpause 2020 einigten sich die Queens Park Rangers und Leistner auf eine Auflösung des noch ein Jahr gültigen Vertrags.[7] Daraufhin unterschrieb der Verteidiger zur Saison 2020/21 beim Zweitligisten Hamburger SV einen bis zum 30. Juni 2022 gültigen Vertrag.[8] Der Neuzugang wurde direkt in den Mannschaftsrat gewählt und wurde somit zu einem der Vertreter des Kapitäns Tim Leibold.[9] Nach dem Ablauf seiner Zwei-Spiele-Sperre aufgrund der Vorkommnisse beim Pokalspiel in Dresden (s. Kontroversen) stand Leistner direkt in der Startelf, sah beim 1:0-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth Anfang der zweiten Halbzeit jedoch aufgrund einer Notbremse die Rote Karte und war anschließend erneut für 2 Spiele gesperrt. Ab dem 7. Spieltag setzte Daniel Thioune permanent auf den 30-Jährigen, der gemeinsam mit Stephan Ambrosius die Stamm-Innenverteidigung bildete. Der HSV, der mit 5 Siegen und einem Unentschieden in die Saison gestartet war, blieb in den folgenden 4 Spielen mit Leistner in der Startelf sieglos und verlor sogar 3-mal in Folge. Die Mannschaft stabilisierte sich jedoch mit Leistner und wurde „Hinrundenmeister“. Anfang Februar 2021 zog sich der Innenverteidiger am 19. Spieltag einen Muskelbündelriss hinteren linken Oberschenkel zu.[10] Nach knapp dreimonatiger Verletzungspause kehrte Leistner Ende April 2021 bei seinem Comeback am 30. Spieltag direkt in die Startelf zurück.[11]

Zur Saison 2021/22 übernahm Tim Walter die Mannschaft. Dieser setzte in der Innenverteidigung auf Jonas David und den Neuzugang Sebastian Schonlau. Leistner kam daher an den ersten 4 Spieltagen und in der ersten DFB-Pokal-Runde nicht zum Einsatz. Da er in folgenden Gesprächen über seine sportliche Situation „die aktuell ihm zugedachte Rolle“ nicht annehmen wollte, wurde er freigestellt, um sich einen neuen Verein zu suchen. Der HSV gab zudem bekannt, dass der Innenverteidiger auch für die weitere Saisonplanung keine Rolle mehr spielen werde.[12] Rund eine Woche später einigten sich Leistner und der HSV auf eine Vertragsauflösung.[13]

Anfang September 2021 schloss sich Leistner dem belgischen Erstligisten VV St. Truiden an, bei dem er auf den deutschen Cheftrainer Bernd Hollerbach traf.[14] In der Saison 2021/22 bestritt er 25 von 28 möglichen Ligaspielen sowie ein Pokalspiel für St. Truiden. In der nächsten Saison waren es 24 von 34 möglichen Ligaspielen, in denen er ein Tor schoss, sowie zwei Pokalspiele.

Nach Vertragsende wechselte er Mitte Juli 2023 zur in die 2. Bundesliga abgestiegende Hertha BSC, wo er einen Vertrag mit einer Laufzeit von zwei Jahren unterschrieb.[15] Nachdem Marco Richter den Verein nach dem 3. Spieltag verließ, wurde Leistner neuer Hertha-Kapitän.[16]

2016 heiratete Leistner die aus Oschatz stammende Josefin Donat, Miss Universe Germany von 2014 und bekam mit ihr im gleichen Jahr eine Tochter.[17] Eine zweite Tochter wurde 2020 geboren.[18]

Nach der Niederlage des HSV gegen Dynamo Dresden in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokal 2020/21 unterbrach Leistner ein Fernsehinterview am Spielfeldrand und stieg über die Brüstung der Tribüne. Dort stieß er einen gegnerischen Fan zu Boden, der nach seiner Aussage zuvor ihn und seine Familie beleidigt hatte.[19] Im Nachgang des Vorfalls wurde Leistner wegen versuchter Körperverletzung sowie Verstößen gegen die Abstandsregel und die Maskenpflicht angezeigt.[20] Das DFB-Sportgericht belegte Leistner mit einer Sperre von fünf Pflichtspielen und einer Geldstrafe in Höhe von 8000 Euro. Von der Pflichtspielsperre wurden zwei Spiele für die Dauer von einem Jahr zur Bewährung bis 18. September 2021 ausgesetzt.[21] Leistner beantragte über seinen Anwalt eine mündliche Verhandlung.[22]

Am 24. September stufte der DFB die Strafe auf vier Partien (davon je zwei im Pokal und in der 2. Liga) sowie 6000 Euro herab. Der Vorsitzende Richter sagte hierzu „Normalerweise werden Übergriffe von Spielern auf Zuschauer härter bestraft. In diesem Fall griffen aber einige Milderungsgründe, vor allem die Tatsache, dass der Spieler bisher sportgerichtlich nicht in Erscheinung getreten ist und er in hohem Maße provoziert wurde, beziehungsweise glaubte, provoziert worden zu sein“.[23]

Commons: Toni Leistner – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Von der 5. in die 2. Liga. In: dynamo-dresden.de. Dynamo Dresden, 13. Juli 2011, abgerufen am 5. August 2011.
  2. HFC leiht Toni Leistner von Dynamo Dresden aus. hallescherfc.de, 28. Januar 2013, abgerufen am 28. Januar 2013.
  3. Leistner zieht es nach Köpenick. In: kicker.de. 29. Mai 2014, abgerufen am 2. September 2023.
  4. bbc.com: Toni Leistner: QPR sign former FC Union Berlin defender (1. Juli 2018), abgerufen am 7. Juli 2018
  5. bbc.com: Toni Leistner wins it for Steve McClaren’s side (2. Oktober 2018), abgerufen am 15. November 2018
  6. FC leiht Toni Leistner aus, fc.de, abgerufen am 30. Januar 2020
  7. Toni Leistner departs, qpr.co.uk, abgerufen am 28. August 2020 (englisch)
  8. Toni Leistner wechselt zum HSV, hsv.de, 28. August 2020, abgerufen am 28. August 2020.
  9. Leibold ist neuer Kapitän, Heuer Fernandes im Tor, kicker.de, 13. September 2020, abgerufen am 2. Februar 2021.
  10. Muskelbündelriss bei Toni Leistner, hsv.de, 2. Februar 2021, abgerufen am 2. Februar 2021.
  11. Nach drei Monaten: Leistner bei HSV-Comeback direkt in der Startelf!, hsv24.mopo.de, 25. April 2021, abgerufen am 26. April 2021.
  12. Toni Leistner für Vereinssuche freigestellt, hsv.de, 25. August 2021, abgerufen am 25. August 2021.
  13. HSV und Toni Leistner lösen Vertrag auf, hsv.de, 31. August 2021, abgerufen am 31. August 2021.
  14. Toni Leistner is a Canary!, stvv.com, 3. September 2021, abgerufen am 3. September 2021.
  15. Erik Schmidt: Hertha BSC holt Toni Leistner. In: herthabsc.com. Hertha BSC, 7. Juli 2023, abgerufen am 9. Juli 2023.
  16. Wolfgang Heise: Dardai-Beschluss: Ex-Unioner Toni Leistner ist neuer Hertha-Kapitän. In: berliner-kurier.de. Berliner Verlag GmbH, 24. August 2023, abgerufen am 28. August 2023.
  17. Miss Universe Germany Josi Donat und Fußballprofi Toni Leistner heiraten in Oschatz. In: lvz.de. Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft, 13. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juli 2021; abgerufen am 25. Februar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lvz.de
  18. Tino Meyer: Der Eklat um Leistner – und was danach alles passierte. In: saechsische.de. DDV Mediengruppe GmbH & Co. KG, 25. September 2020, abgerufen am 25. Februar 2021.
  19. „In dem Moment sind mir die Sicherungen durchgebrannt“. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 15. September 2020, abgerufen am 30. September 2023.
  20. Anzeige gegen Leistner. In: faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 17. September 2020, abgerufen am 30. September 2023.
  21. Fünf Spiele Sperre und Geldstrafe für Leistner. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 18. September 2020, abgerufen am 4. September 2023.
  22. Simon Braasch: „Machen keinen Einspruch“: HSV-Profi Leistner mit neuer Strategie gegen die Sperre. In: mopo.de. Morgenpost Verlag GmbH, 20. September 2020, abgerufen am 21. September 2020.
  23. „Einige Milderungsgründe“: DFB-Sportgericht ändert Sperre für HSV-Profi Leistner. In: transfermarkt.de. Transfermarkt GmbH & Co. KG, 24. September 2020, abgerufen am 24. September 2020.