Trimm-dich-Pfad – Wikipedia
Ein Trimm-dich-Pfad ist ein Rundkurs, bei dem sich etwa alle 200 Meter ein einfaches und robustes Turngerät befindet. Die Idee kommt aus der Schweiz. Dort sind ähnliche Strecken unter dem Namen Vitaparcours bekannt. In Österreich ist der Begriff Forstmeile verbreitet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Fitness-Pfad Deutschlands wurde 1962 in Münster installiert („Schweißtropfenbahn“).[1] Die Trimm-dich-Pfade entstanden ab den 1970er Jahren im Zuge der Trimm-dich-Bewegung. Der Deutsche Sport Bund (DSB – heute DOSB) griff eine Idee aus anderen Ländern auf und startete am 16. März 1970 die Kampagne Trimm Dich durch Sport. Zuvor hatten Mediziner vor sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Kreislaufstörungen oder Herzbeschwerden gewarnt.[2]
Aufbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der ungefähr drei bis vier Kilometer langen Strecke befinden sich etwa 15 bis 20 Übungsstationen, beispielsweise Stangen für Klimmzüge oder Baumstümpfe für Bocksprünge – oft zusammen mit einer Tafel mit Übungsanleitung.
Einrichtung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trimm-dich-Pfade haben neben der eigentlichen Strecke auch andere, simple Fitnessgeräte. So zum Beispiel Recks aus Holz, oder Holzpfeiler im Boden, Holzstangen usw. Ziel ist es, wenige Fremdmaterialien in den Wald zu bringen, trotzdem aber viele und nicht zu anstrengende Trainingsmethoden zu bieten.
Übungen sind beispielsweise:
- Slalomlauf
- Bockspringen
- Auf- und Überschwung
- Klimmzug
- Balancieren
- Hüftkreisen
- Dehngymnastik
- Weitsprung
Verwaltung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Meist werden Trimm-dich-Pfade und ebenso die Vitaparcours von der entsprechenden Stadt oder Gemeinde, von Sportvereinen oder Verkehrsvereinen gepflegt und gewartet.
Nach einem Höhepunkt in den späten 1970er Jahren wurden die bestehenden Trimm-dich-Pfade in vielen Gemeinden inzwischen aufgegeben. In München wurde im Oktober 2001 ein 4Fcircle-Parcours eröffnet.[3][4]
Viele Gemeinden bringen ihre Strecken aber auch auf Vordermann, so dass mehrere Zeitungen im Mai 2018 schon ein Comeback der Trimm-Dich-Pfade sahen.[5][6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Trimm-dich-Pfad im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Standorte in Deutschland, auf trimm-dich-pfad.com
- Jörn Wenge: Hier fließt seit 1962 der Schweiß. In: Westdeutsche Zeitung. 27. Juli 2014, abgerufen am 10. Oktober 2015.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Schweißtropfenbahn in Münster. Deutschlandfunk.
- ↑ Thomas Hummel: 50 Jahre „Trimm-Dich-Pfad“: Die Massenbewegung. Abgerufen am 18. März 2020.
- ↑ Eberhard Maier: Fitness – Der Trimm-Dich-Pfad des 21. Jahrhunderts. Frankfurter Allgemeine, 15. April 2002.
- ↑ Matthias Kolb: Fröhliche Formfindung im Freien. In: Berliner Zeitung, 10. April 2004; berliner-zeitung.de ( des vom 17. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Anna Wolff, Jana Tessaring: Trimmy ist wieder da! – Die Rückkehr der Trimm-Dich-Pfade. In: Neue Ruhrzeitung. Funke-Verlag, 10. Mai 2018, abgerufen am 8. November 2018.
- ↑ Jörg Hahn: Trimm-dich 2.0 Mit dem eigenen Körpergewicht im Freien trainieren. In: Frankfurter Rundschau. 18. Mai 2018, abgerufen am 8. November 2018 (dpa).