Trockenerfurth – Wikipedia

Trockenerfurth
Stadt Borken
Koordinaten: 51° 2′ N, 9° 15′ OKoordinaten: 51° 2′ 24″ N, 9° 15′ 11″ O
Höhe: 195 m ü. NN
Fläche: 4,59 km²[1]
Einwohner: 820 (Jan. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34582
Vorwahl: 05682

Das Dorf Trockenerfurth ist ein Stadtteil von Borken im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Die Gemarkung Trockenerfurth liegt westlich von Borken und hat eine Größe von 459 ha, davon sind 60 ha Wald. Zwischen Trockenerfurth und Borken liegt der Borkener See, der ehemalige Braunkohletagebau „Altenburg IV“, wo von 1954 bis 1975 etwa 9 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert wurden. Mit der Rekultivierung in den Jahren 1975 bis 1992 entstand der See, der mit seiner Uferlandschaft heute ein Naturschutzgebiet ist.

Die Dorfkirche

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Trockenerfurth erfolgte unter dem Namen „siccum[Anm. 1] Erpherde“ im Jahr 1258 in einer Urkunde des Klosters Spieskappel.[1]

Die ehemalige Siedlung Erfurth lag in der Gemarkung von Trockenerfurth.[3]

Zum 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Trockenerfurth im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Borken eingegliedert.[4][5] Für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Stadtteile wurde Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[6]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Trockenerfurth 798 Einwohner. Darunter waren 27 (3,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 132 Einwohner unter 18 Jahren, 318 zwischen 18 und 49, 183 zwischen 50 und 64 und 165 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 357 Haushalten. Davon waren 111 Singlehaushalte, 117 Paare ohne Kinder und 93 Paare mit Kindern, sowie 24 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 78 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 3215 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• um 1570 38 Hausgesesse
• 1639: 12 verheiratete, 3 verwitwete Hausgesesse
• 1724: 63 Personen
• 1742: 20 Häuser
• 1747: 30 Hausgesesse
Trockenerfurth: Einwohnerzahlen von 1775 bis 2020
Jahr  Einwohner
1775
  
206
1800
  
?
1834
  
294
1840
  
304
1846
  
315
1852
  
322
1858
  
279
1864
  
294
1871
  
276
1875
  
264
1885
  
270
1895
  
281
1905
  
396
1910
  
294
1925
  
370
1939
  
487
1946
  
921
1950
  
922
1956
  
856
1961
  
911
1967
  
972
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
798
2020
  
836
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Borken (Hessen)[2], Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: alle Einwohner evangelisch-reformiertEinwohner
• 1885: 270 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 741 evangelische (= 81,56 %), 153 katholische (= 16,79 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1961 Erwerbspersonen: 84 Land- und Forstwirtschaft, 252 Produzierendes Gewerbe, 32 Handel und Verkehr, 29 Dienstleistungen und Sonstiges

Für Trockenerfurth besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Trockenerfurth) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern.[6] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Trockenerfurth 74,72 %. Alle Kandidaten gehörten der „Einheitsliste Trockenerfurth“ an.[8] Der Ortsbeirat wählte Herbert Kraft zum Ortsvorsteher.[9]

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. lat. siccus = „trocken“

Einzelnachweise

  1. a b c d e Trockenerfurth, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. März 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Statistik/Zahlen/Fakten. Stadt Borken (Hessen), archiviert vom Original; abgerufen am 14. Februar 2023.
  3. Erfurth, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 393 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (DOC; 35 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Borken, abgerufen im April 2023.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 86, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  8. Ortsbeiratswahl Trockenerfurth. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.
  9. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Borken (Hessen), abgerufen im April 2023.