U 600 – Wikipedia
U 600 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | |
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Stadtwappen Bielefelds, Wappen des Bootes | |
Typ: | VII C |
Werft: | Blohm & Voss, Hamburg |
Bauauftrag: | 22. Mai 1940 |
Baunummer: | 576 |
Kiellegung: | 25. Januar 1941 |
Stapellauf: | 16. Oktober 1941 |
Indienststellung: | 11. Dezember 1941 |
Kommandanten: |
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Flottillen: |
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Einsätze: | 6 Unternehmungen |
Versenkungen: | fünf Schiffe versenkt, drei Schiffe beschädigt |
Verbleib: | am 25. November 1943 nordöstlich der Azoren durch Bazely und Blackwood versenkt. |
U 600 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII C, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Auftrag für das Boot wurde am 22. Mai 1940 an die Werft Blohm & Voss, Hamburg vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 25. Januar 1941, der Stapellauf am 16. Oktober 1941. Die Indienststellung unter Kapitänleutnant Bernhard Zurmühlen fand schließlich am 11. Dezember 1941 statt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das U-Boot gehörte nach seiner Indienststellung am 11. Dezember 1941 bis zum 31. Juli 1942 zur 5. U-Flottille und vom 1. August 1942 bis zum 25. November 1943 zur 3. U-Flottille.
Feindfahrten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Feindfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Anschluss an die Erprobungsfahrten in der Ostsee unternahm U 600 seine erste Feindfahrt und lief am 14. Juli 1942 aus Kiel, dem Stützpunkt der 5. U-Flottille, aus. Das Boot passierte die GIUK-Lücke zwischen Island und den Färöer-Inseln und wurde im Anschluss in die Karibik befohlen. Auf dem Weg dorthin traf U 600 am 10. August 1942 nördlich von Hispaniola auf den britischen Segelschoner Vivian P. Smith. Das U-Boot stoppte den Segler durch Warnschüsse. Die Crew brachte sich in den Rettungsbooten in Sicherheit und wurde anschließend von der U-Boot Besatzung festgehalten und verhört. Anschließend versenkte U 600 den Segelschoner mit seinen Bordwaffen. Das Schiff sank gegen 23:04. Die Crew konnte mit den Rettungsbooten die Turks-Inseln erreichen. U 600 setzte seinen Weg in die Karibik fort und traf dort am 13. August 1942 in der Windward-Passage auf den alliierten Geleitzug TAW-12. U 600 gelang es, zwei Schiffe des Geleitzuges zu versenken: das unter amerikanischer Flagge fahrende Flaggschiff des Convoi-Kommodores Delmundo (5.032 BRT) und die lettische Everelza (4.520 BRT). Anschließend kehrte das U-Boot zurück und lief am 22. September 1940 im französischen La Pallice ein.
Zweite Feindfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zweite Feindfahrt begann am 22. November 1942 von La Pallice aus. Mittlerweile waren die deutschen U-Boote zur Rudeltaktik übergegangen und U 600 wurde mit dem Auslaufen der U-Boot Gruppe Draufgänger zugeteilt. Am 8. Dezember versenkte das Boot als Teil dieser Gruppe beim Angriff auf den Geleitzug HX 217 den amerikanischen Frachter James McKay (6.762 BRT). Bei der Versenkung etwa 425 Meilen südlich von Island gab es keine Überlebenden auf Seiten der 62-köpfigen Besatzung. Am 11. Dezember wurde U 600 zu der U-Boot-Gruppe Raufbold überstellt. Die Feindfahrt endete ohne weitere Versenkungen am 27. Dezember 1942 mit dem Einlaufen in La Pallice.
Dritte Feindfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]U 600 brach am 11. Februar 1943 wiederum von La Pallice aus zu seiner dritten Feindfahrt auf. Ab dem 19. Februar wurde es der U-Boot-Gruppe Knappen zugeteilt. Beim Angriff dieser Gruppe auf den Geleitzug ON-166 beschädigte U 600 am 24. Februar den norwegischen Frachter Ingria (4.391 BRT). Das Schiff wurde später an diesem Tag von U 628 versenkt. Am 27. Februar wurde Zurmühlen mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.[2] U 600 war dann vom 4. bis zum 5. März 1943 kurzzeitig Teil der U-Boot-Gruppe Burggraf zugeteilt und wurde danach zur U-Boot-Gruppe Raubgraf überstellt, die auf den Geleitzug SC 122 operierte, der den Atlantik in West-Ost-Richtung überquerte. Am 16. März mittags sichtete U 600 einen Geleitzug und hielt Fühlung mit diesem – es handelte sich allerdings nicht um den vom deutschen B-Dienst aufgeklärten SC 122, sondern um Schiffe des auf etwa gleicher Route hinter, also westlich von diesem, fahrenden Geleitzugs HX 229.[3] In der Nacht vom 16. auf den 17. März griff U 600 den Geleitzug an und konnte den britischen Tanker Southern Princess (12.156 BRT) versenken sowie zwei Schiffe, den amerikanischen Frachter Irénée Du Pont (6.125 BRT) und den britischen Frachter Nariva (8.714 BRT), beschädigen. Beide Schiffe wurden am Morgen des 17. März von U 91 versenkt.[4] Anschließend entdeckte der britische Zerstörer HMS Beverly U 600 und fuhr mehrere Angriffe mit Wasserbomben gegen das Boot, konnte es aber nicht beschädigen.[5] Nach diesem Erfolg kehrte U 600 um und lief am 26. März 1943 in La Pallice ein.
Vierte Feindfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 25. April lief U 600 von La Pallice aus zu seiner vierten Feindfahrt aus und war vom 29. April bis zum 5. Mai 1943 der U-Bootgruppe Drossel zugeteilt. Die Gruppe operierte zunächst gegen den Geleitzug SL 128 und dann gegen HX 237. Bei diesem Einsatz gingen sieben der dreizehn in der Gruppe eingesetzten U-Boote verloren, bei nur vier versenkten Frachtschiffen. U 600 war nicht erfolgreich, kollidierte zudem am 5. Mai auch noch mit U 406 und wurde dabei so stark beschädigt, dass es am 11. Mai zu seinem Stützpunkt nach La Pallice zurückkehrte.[6]
Fünfte Feindfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu seiner fünften Feindfahrt lief U 600 am 12. Juni wiederum von La Pallice aus. Noch in der Biskaya wurde das Boot am 14. Juni zusammen mit U 257 und U 615 von alliierten Flugzeugen mit Bordwaffen angegriffen. Dabei konnte U 600 eine B-17 Flying Fortress offenbar beschädigen. Zwei Tage später wurde U 600 und zwei weitere Boote nordwestlich von Kap Finisterre von einer B-24 Liberator mit Wasserbomben und Bordwaffen angegriffen. Dabei wurde das Boot leicht beschädigt und ein Besatzungsmitglied wurde getötet. Auch das Flugzeug wurde durch Flakbeschuss der Boote beschädigt. Das Boot setzte seinen Einsatz an der afrikanischen Westküste dann noch bis zu seiner Rückkehr am 10. September fort. Auf dieser Feindfahrt wurden keine alliierten Schiffe versenkt oder beschädigt.
Sechste Feindfahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 7. November 1943 lief U 600 von Brest zu seiner sechsten Feindfahrt aus. Kurz zuvor war Zurmühlen am 1. November zum Korvettenkapitän befördert worden.[2] Das Boot wurde am 16. November der U-Boot-Gruppe Schill 1 zugeteilt. Am 18. November traf die Gruppe auf den Geleitzug MKS 30, konnte aber keine Frachtschiffe, sondern lediglich ein Geleitschiff, die britische Korvette HMS Chanticleer, versenken. Während des Einsatzes wurde aber am 19. November auch das U-Boot U 211 versenkt. Am 22. November wurde U 600 zur U-Boot-Gruppe Weddingen überstellt.
Verbleib
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während des Einsatzes in dieser Gruppe wurde U 600 am 25. November 1943 nordöstlich der Azoren von den britischen Fregatten Bazely und Blackwood versenkt. Alle 52 Besatzungsmitglieder kamen bei der Versenkung ums Leben. (Lage )
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0490-1.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg u. a. 1997, ISBN 3-8132-0512-6.
- ↑ a b Bernhard Zurmühlen Kurzbiographie des Kommandanten auf: uboat.net
- ↑ Martin Middlebrook: Konvoi - Deutsche U-Boote jagen alliierte Geleitzüge. Moewig Taschenbuchverlag. Rastatt. ISBN 3-8118-4342-7. Seite 131.
- ↑ Martin Middlebrook: Konvoi - Deutsche U-Boote jagen alliierte Geleitzüge. Moewig Taschenbuchverlag. Rastatt. ISBN 3-8118-4342-7. Seite 159 f.
- ↑ Martin Middlebrook: Konvoi - Deutsche U-Boote jagen alliierte Geleitzüge. Moewig Taschenbuchverlag. Rastatt. ISBN 3-8118-4342-7. Seite 301.
- ↑ U 406 Lebenslauf des Bootes auf: uboat.net
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- U 600 Lebenslauf des Bootes auf: uboat.net, einer ausführlichen Seite über deutsche U-Boote, ihre Kommandanten und ihre alliierten Gegner (in englischer Sprache).